• 27.05.2011 15:58

Spielberg ruft - Audi kommt

Vier der Audi-Piloten kennen den Red-Bull-Ring bereits von früher - Heimspiel für Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich und den Wahlösterreicher Timo Scheider

(Motorsport-Total.com) - Nächste Woche gastiert die DTM zum ersten Mal seit 2003 wieder im österreichischen Spielberg. Sie gehört zu den ersten Serien, die auf dem wieder eröffneten Red-Bull-Ring gastiert. Audi hat ganz besonderes Beziehungen zu Österreich: Motorsportchef Wolfgang Ullrich wurde in Wien geboren, der zweifache DTM-Champion Timo Scheider lebt in der Alpenrepublik. Und mit Red Bull hat Audi Sport einen starken österreichischen Partner.

Titel-Bild zur News: Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller kommt als Tabellenzweiter nach Spielberg

Mercedes-Benz-Pilot Bruno Spengler kommt als Tabellenführer in die Steiermark. Doch ihm im Nacken sitzen mit Mike Rockenfeller, Martin Tomczyk, Mattias Ekström und Scheider gleich vier Audi-Piloten. Sie haben zum Teil schon mehrere Rennen in Spielberg bestritten. Die meisten anderen Piloten müssen die Strecke, die vom Energy-Drink-Hersteller Red Bull nach dem Abriss des ehemaligen A1-Rings originalgetreu wieder aufgebaut wurde, bei den Testfahrten am Donnerstag erst kennenlernen.

Zandvoort-Sieger Rockenfeller kennt den Kurs aus dem Porsche-Carrera-Cup. Tomczyk, Ekström und Scheider waren 2001, 2002 und 2003 mit von der Partie, als die DTM drei erfolgreiche Österreich-Gastspiele absolvierte. Unvergessen ist die turbulente letzte Runde von 2002, die als eine der verrücktesten in die DTM-Geschichte einging.

"Die Rennstrecke ist etwas ganz Besonderes und hat immer auch eine gute Stimmung erzeugt." Wolfgang Ullrich

"Auf den dritten Lauf am Red-Bull-Ring freuen sich alle", weiß Motorsportchef Ullrich. "Die Rennstrecke ist etwas ganz Besonderes und hat immer auch eine gute Stimmung erzeugt. Ich bin davon überzeugt, dass wir das wieder erleben werden. Es gibt einen Testtag. Wir können uns also ein bisschen auf die Strecke vorbereiten, was für alle gleichermaßen wichtig ist. Mit dem Sieg von Zandvoort ging ein guter Motivationsschub durch die Mannschaft. Wir wollen alle mit einem guten Resultat aus Österreich zurückkommen."

Hans-Jürgen Abt und sein Abt-Team kennen den Red-Bull-Ring aus der Vergangenheit noch sehr gut. "Über unseren Sponsor besteht ein enger Bezug. Ich bin sehr beeindruckt, dass man die Strecke neu zum Leben erweckt hat - dank Red Bull", sagt der Allgäuer. "Ich hoffe natürlich, dass wir viele 'blauen Bullen' vorn sehen werden. Wir sind nach der tollen Leistung in Zandvoort besonders motiviert. Wir haben zuletzt sehr gut gearbeitet, und das wollen wir auch in Spielberg tun."

Dem Phoenix-Team hat Spielberg laut Teamchef Ernst Moser schon immer Glück gebracht: "Deshalb fahren wir mit hohen Erwartungen dorthin. Die Strecke ist fast identisch mit der früheren. Früher war der Belag sehr speziell und der richtige Umgang damit der Schlüssel zum Erfolg. Wir verspüren momentan Aufwind. Das wollen wir nutzen. Der Testtag gibt uns die Möglichkeit, uns noch besser vorzubereiten. Ich glaube, deshalb ist alles drin."

¿pbvin|1|3673||0|1pb¿Auch Arno Zensen, der Chef des Rosberg-Teams, freut sich ganz besonders auf den Red-Bull-Ring: "Da hat genau vor 35 Jahren meine Motorsport-Laufbahn angefangen. Ich habe sehr schöne Erinnerungen, weil ich dort mehr als zehn Jahre als Instruktor gearbeitet habe. Nach dem Wochenende in Zandvoort haben wir eine Basis, auf der wir aufbauen können. Wir haben eine Chance, mit beiden Autos in die Punkte zu fahren. Beide Fahrer haben das Potenzial dazu. Da kommt noch einiges."

"Ich freue mich, mit dem Sieg von Zandvoort zum Red-Bull-Ring zu kommen." Mike Rockenfeller

Rockenfeller, der seine erste Saison im aktuellen Fahrzeug bestreitet, kommt als Tabellenzweiter nach Spielberg. Beim letzten Rennen in Zandvoort feierte er seinen ersten Sieg. Aus Österreich geht es für ihn dann gleich weiter nach Le Mans, wo er als Vorjahressieger die 24 Stunden bestreitet. "Ich freue mich, mit dem Sieg von Zandvoort zum Red-Bull-Ring zu kommen", sagt Rockenfeller. "Ich hoffe, dass wir dort von Anfang an ein gutes Auto haben werden - so wie in Zandvoort und Hockenheim. Ich bin zuversichtlich. Ich kenne den Kurs noch vom Porsche-Carrera-Cup und habe ihn sehr gemocht. Ich denke, die Strecke sollte mir liegen."

Tomczyk muss in dieser Saison im Jahreswagen fahren, ist nach zwei Rennen aber Gesamtdritter der Fahrerwertung, punktgleich mit Rockenfeller. "Acht Jahre ist es her, dass ich dort zum letzten Mal gefahren bin. Es war schon früher eine schöne Rennstrecke", erinnert sich der Bayer. "Das wird uns auch wieder erwarten. Der wunderschöne Kurs ist eingebettet in eine tolle Landschaft. Allerdings wird es für alle von uns neu sein, weil der Asphalt und die Randsteine neu sein werden, auch wenn das Streckenlayout geblieben ist."

"Die Höhenunterschiede waren schon früher sehr speziell. Es wird fantastisch sein, durch die erste Kurve zu fahren und die lange Gerade hinaufzusehen bis zur zweiten Kurve", so Tomczyk weiter. "Dahinter stand früher eine Kirche - hoffentlich steht sie dort immer noch. Sogar Kühe konnte man dort sehen. Wie die Kräfteverhältnisse zwischen Audi und Mercedes sind, wird man erst sehen. Ich hoffe, dass wir unsere sehr gute Serie dort fortsetzen können."

Sein früherer Teamkollege Ekström startete 2002 in Österreich aus der ersten Reihe. "Wir freuen uns schon auf Spielberg. Es ist ein neues Rennen im Kalender auf einer Strecke, an der gebaut wurde, seit wir das letzte Mal dort waren. Ich bin schon gespannt, was unsere Freunde von Red Bull sich alles haben einfallen lassen. In der Vergangenheit haben wir dort eines der spektakulärsten Rennen gesehen. Ich lasse mich überraschen", sagt der Schwede.

Timo Scheider

Timo Scheider bestreitet in Spielberg eine Art "Heimspiel" Zoom

Scheider ist der Vierte im Bunde, der den Kurs schon kennt: "Ich freue mich riesig. Für mich ist es ein Semi-Heimrennen. Dort mit österreichischer Lizenz zu starten, ist natürlich etwas Besonderes. Ich hoffe, ich habe viel Unterstützung der österreichischen Fans. Wir werden sehen, was wir dort zu leisten imstande sind. Wie bei jedem anderen Rennen auch gilt es, die anderen zu schlagen. Darauf konzentriere ich mich."

Unterdessen fährt Abt-Pilot Oliver Jarvis zum ersten Mal in Spielberg. Der Brite möchte dort seine ersten Saisonpunkte holen: "Nach Zandvoort hätte ich mir gewünscht, bereits einen Tag später ins nächste Rennen zu starten. Ich kann nur nach vorn blicken und möchte den schlechten Saisonstart hinter mir lassen. Positiv war zuletzt, dass wir ohne Verkehr ein gutes Renntempo im letzten Drittel in Zandvoort fahren konnten. Wenn wir verstehen, was im Qualifying nicht funktioniert hat, könnte uns ein guter Schritt nach vorn gelingen."

Miguel Molina will im Abt-Jahreswagen ebenfalls Zählbares auf sein Konto holen: "Auf der Strecke meines Sponsors Red Bull steht uns ein Extra-Trainingstag zur Verfügung. Da lerne ich diese Strecke kennen, auf der ich noch nie gewesen bin. Ich bin sicher, dass uns dort ein guter Auftritt gelingt. Ich bin Optimist. Gute Arbeit ist die Voraussetzung für gute Resultate. Das haben wir im Vorjahr gezeigt."


Fotos: DTM in Zandvoort, Sonntag


Gespannt sind auch die Rookies im Audi-Lager. "Die Vorfreude ist riesig nach allem, was man bisher über Spielberg gehört hat. Es gibt nur positive Meinungen", berichtet die Schweizerin Rahel Frey. "Das Streckenlayout des legendären Kurses bleibt erhalten. Für mich ist es eine neue Strecke und damit eine neue Herausforderung. Ich bin gespannt. Es soll ein schneller Kurs sein. Positiv ist, dass wir am Donnerstag testen können. Das ist super, denn jeder Kilometer ist für uns Neulinge wichtig."

"Ich kenne die Strecke noch nicht, aber jeder von uns bekommt einen zusätzlichen Tag, um sie kennenzulernen. Das sollte also kein Thema sein", pflichtet Filipe Albuquerque bei. "Aus Zandvoort nehme ich etwas Positives mit zum Red-Bull-Ring: Das Tempo stimmt. Unser Auto läuft gut, ich passe meinen Fahrstil immer besser an die DTM an. Mit der Erfahrung steigt auch mein Vertrauen. Am Red-Bull-Ring möchte ich alles richtig machen - und natürlich am liebsten Punkte sammeln."

Und Edoardo Mortara, der in Zandvoort drei Punkte holen konnte, will in Österreich an diese gute Vorstellung anknüpfen: "In Zandvoort haben wir ein gutes Ergebnis für die ganze Mannschaft erreicht und das Vertrauen gestärkt. Wir sind schnell, können in die Punkte fahren und uns vielleicht noch weiter verbessern. Wir müssen weiter so gut arbeiten, dann werden wir auch weiterhin solche Ergebnisse einfahren."