• 06.04.2011 12:51

Schumacher: "Hier macht der Fahrer den Unterschied"

Ralf Schumacher spricht über seine Ziele in seiner vierten DTM-Saison und die Chancen seines Bruders Michael in der Formel 1

(Motorsport-Total.com/SID) - Ralf Schumacher fühlt sich im Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) bestens aufgehoben. "In der DTM fahren wir innerhalb der einzelnen Teams mit absolut identischen Fahrzeugen. Hier macht der Fahrer den Unterschied", sagt der 35-Jährige, der in seine vierte DTM-Saison geht, im Interview.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Vertrag verlängert: Ralf Schumacher bleibt Mercedes-Benz und der DTM erhalten

Frage: "Wie groß ist deine Vorfreude auf Ihr viertes Jahr in der DTM?"
Ralf Schumacher: "Die Vorfreude ist wirklich groß. Nach der Winterpause tat es gut, bei den Tests wieder im Auto zu sitzen, mein Team zu sehen und endlich die neue Saison in Angriff zu nehmen."

Frage: "Warum hat es mit der Vertragsverlängerung relativ lange gedauert?"
Schumacher: "Norbert Haug und ich hatten die ganze Zeit schon ein mündliches Abkommen. Aber Norbert hatte durch die neue Formel-1-Saison auch unglaublich viel zu tun. Daher haben wir gewartet, bis er mal ein wenig Luft hatte, und dann haben wir das erledigt."

Frage: "Was macht für dich den Reiz in der DTM aus?"
Schumacher: "In der DTM fahren wir innerhalb der einzelnen Teams mit absolut identischen Fahrzeugen. Hier macht der Fahrer den Unterschied. Wenn man an einem Wochenende einmal nicht so gut mit dem Paket zurechtkommt, rutscht man mit einer ein bis zwei Zehntelsekunden schlechteren Zeit gleich ins Mittelfeld."

"Aber dieser Herausforderung stelle ich mich gerne, sie ist der Hauptgrund, warum ich die DTM so attraktiv finde. Aber natürlich auch, dass ich mich bei Mercedes sehr wohlfühle. Die DTM mit meinem Team HWA macht mir sehr viel Spaß."

Frage: "Warum ist es für einen früheren Formel-1-Piloten und Grand-Prix-Sieger so schwierig, auch in der DTM ganz vorne mitzufahren?"
Schumacher: "Die DTM verlangt von den Fahrern einen ganz anderen Fahrstil als die Formel 1. In der Formel 1 hat man eine enorm hohe Motorleistung und viel Grip. Dadurch versucht man, so spät wie möglich zu bremsen, und wem dies am besten gelingt, der fährt ganz vorn. Ein runder Fahrstil ist in der Formel 1 nicht ganz so ausschlaggebend wie in der DTM."

"Die DTM-Autos dagegen verlangen gerade diese runde Fahrweise. Man hat weniger Leistung und Grip. Dadurch muss man mehr Geschwindigkeit in und durch die Kurve nehmen und versuchen, möglichst früh wieder aufs Gas zu treten, um am Ende einer Geraden die nötige Höchstgeschwindigkeit zu erreichen. Die Umstellung vom einen auf den anderen Fahrstil ist nicht leicht."

Frage: "Wie sieht dein Ziel für die Saison 2011 aus?"
Schumacher: "Ich bin zuversichtlich, dass ich meine bisherigen Ergebnisse in diesem Jahr verbessern kann. Man kann ja nichts Genaues planen im Sport. Wir werden sehen."


Fotos: Ralf Schumacher, DTM in Schanghai


Frage: "Wer holt früher seinen ersten Mercedes-Sieg: du in der DTM oder dein Bruder Michael in der Formel 1?"
Schumacher: "Ich drücke meinem Bruder natürlich fest die Daumen. Aber Hauptsache, einer von uns beiden."

Frage: "Was traut du Michael in diesem Jahr zu?"
Schumacher: "Eine genaue Prognose kann man erst abgeben, wenn die Formel 1 in die Europasaison startet. Dann haben alle Teams das größte Update an ihren Fahrzeugen, und man kann sehen, wo man im Vergleich wirklich steht."