• 19.04.2009 13:41

  • von Stefanie Szlapka & Britta Weddige

Scheider: Gespaltene Meinung zu den Neuerungen

Richtig los geht es in der DTM jetzt erst mit dem Training am Samstag, dazu gibt es ein neues Qualifying - Champion Timo Scheider sieht es zwiespältig

(Motorsport-Total.com) - Teams und Piloten müssen sich in diesem Jahr an einen neuen Zeitplan gewöhnen. Um Kosten zu sparen, wurden die Rennwochenenden auf zweieinhalb Tage verkürzt. Am Freitag steht künftig statt der zwei Testsessions nur noch ein Roll-Out am späten Nachmittag an. Richtig los geht es für die DTM-Piloten mit einem zweieinhalbstündigen Training am Samstagvormittag. Der amtierende Champion Timo Scheider sieht das etwas zwiespältig.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider wartet noch ab, wie sich das neue Qualifying bewährt

"Man spart dadurch eine Übernachtung und dadurch hat man einen wirtschaftlichen Vorteil", sagte Scheider gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Allerdings hat mir das bisherige Format mit den drei Tagen sehr gut gefallen. Die Balance des Wochenendes hatte gut gepasst. Das sehe ich beim zweieinhalbstündigen Freien Training nicht so." Die große Gefahr: Wer in diesem Training Probleme bekommt, hat kaum die Zeit, diese Probleme bis zum Qualifying am Samstagnachmittag noch zu lösen.#w1#

Geändert wurde auch der Qualifikationsmodus. Ab sofort gibt es vier Qualifying-Segmente. In Q4 treten die besten vier Piloten aus Q3 an und machen die Positionen in den ersten zwei Startreihen untereinander aus. Allerdings dürfen siie nach Q3 nicht mehr nachtanken und sie dürfen keine neuen Reifen mehr aufziehen. Die Piloten müssen also etwas riskieren: Sie müssen überlegen, ob sie mit recht leerem Tank und damit recht leichtem Auto versuchen, unter die letzten Vier zu kommen - und ob sie damit riskieren wollen, dass ihnen in Q4 das Benzin ausgeht.

"Die Jahreswagen werden natürlich angreifen und damit auch uns Neuwagenfahrer zwingen, leicht zu fahren." Timo Scheider

Champion Scheider sieht darin die große Chance für die Jahreswagenpiloten, die Neuwagenfahrer im Qualifying mächtig unter Druck zu setzen. "Die Jahreswagen werden natürlich angreifen und damit auch uns Neuwagenfahrer zwingen, leicht zu fahren. Denn man muss mindestens diesen vierten Platz schaffen, um in Q4 zu kommen", so der Audi-Pilot. Konkret heißt das: Die Jahreswagenfahrer könnten bewusst leicht antreten und Jagd auf die Top 4 machen. Dabei könnte es ihnen egal sein, ob sie in Q4 gar nicht mehr antreten können, weil sie kein Benzin mehr haben - denn einen Startplatz in den ersten beiden Reihen hätten sie dann eh schon sicher. Doch noch ist alles Spekulation - wie sich das Qualifying nach dem neuen Modus gestaltet, zeigt sich erst, wenn es ernst wird. "Vielleicht wird es auch ganz anders", sagte Scheider deshalb.

Der 30-Jährige startet in diesem Jahr erstmals als Titelverteidiger in die DTM-Saison. "Jetzt ist natürlich eine Last von mir genommen, jetzt kann man das ganze noch toppen und die Ziele höher stecken", sagte er. "Der Titelgewinn ist geschafft. Jetzt kann man versuchen, mehr Rennen zu gewinnen oder auf einer bestimmten Strecke zu gewinnen - und natürlich, den zweiten Titel einzufahren."