• 21.09.2015 18:10

  • von Mitchell Adam (Haymarket)

Performance-Gewicht wird für DTM-Saison 2016 geändert

Das umstrittene System für die Performance-Gewichte wird für die DTM-Saison 2016 verändert - Im Winter setzen sich die Verantwortlichen an einen Tisch

(Motorsport-Total.com) - Das System für die Performance-Gewichte wird sich in der DTM-Saison 2016 verändern. Derzeit liegt das Basisgewicht eines Autos bei 1.120 Kilogramm. In Schritten von 2,5 Kilogramm wird laut den Ergebnissen eines Herstellers und der Fahrer Gewicht addiert oder ausgeladen. Die Bandbreite reicht von 1.105 bis 1.140 Kilogramm. Es hat sich aber gezeigt, dass das Performance-Gewicht einen deutlichen Einfluss auf die Rennergebnisse hat.

Titel-Bild zur News: Tom Blomqvist, Augusto Farfus, Marco Wittmann

Die BMW-Fahrer sind in diesem Jahr meistens die leichtesten Autos Zoom

Das wurde vor allem in Zandvoort ersichtlich, wo die BMWs nur 1.105,31 Kilo wogen. Das war ein deutlicher Vorteil gegenüber Audi (1.126,86 Kg) und Mercedes (1.128,75 Kg). BMW belegte im Samstagrennen die ersten sieben Plätze und am Sonntag die Top 5. Zuletzt in Oschersleben war BMW wieder um 24,69 Kilo leichter als Audi und um 18,13 als Mercedes. In beiden Rennen gingen die ersten vier Plätze an BMW-Fahrer.

Von den sieben bisherigen Rennwochenenden hat nur in Moskau nicht eine Marke beide Rennen gewonnen. "Es ist klar, dass wir an diesem System arbeiten müssen", sagt Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz. "Die Schwankungsbreite ist momentan viel zu groß. Die Hersteller und der Verband haben sich darauf verständigt, nach der Saison eine neue Lösung zu finden. Im ersten Schritt könnte man die Gewichte zwischen Samstag und Sonntag auch anpassen. Vielleicht müssen wir aber auch etwas anderes machen."


Fotos: DTM in Oschersleben, Girls


Audi war im Schnitt der schwerste Hersteller, trotzdem ist die Performance des RS5 so gut, dass Mattias Ekström, Edoardo Mortara und Jamie Green in der Meisterschaft in den Top 4 liegen. Da es Meisterschaftspunkte bis Platz zehn gibt, würde sich Ekström sicherlich wünschen, dass die Zusatzgewichte nicht anhand der Rennresultate berechnet werden. "Mich stört eine Gewichtsregel nicht, solange sie nicht die Ergebnisse beeinträchtigt", meint der Schwede.

"Wenn man im Rennen daran denkt, dass man lieber nicht in die Punkteränge fährt, weil man sonst schwerer wird, dann ist das dumm. Ich denke, wir bräuchten ein neues System, bei dem die Rennergebnisse nicht das Gewicht beeinflussen. Im Rennsport sollte man um jeden einzelnen Punkt kämpfen", betont Ekström. "Dann wäre es besser, wenn bis zum letzten Platz Punkte vergeben werden, ich hätte aber am liebsten keine Gewichte basierend auf den Rennergebnissen."


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"Man könnte es von der Rundenzeit kalkulieren oder vom Qualifying, aber nicht von den Rennergebnissen. Es ist schlecht, wenn man sich freut, dass man es nicht in die Punkteränge geschafft hat", so Ekström. Jamie Green meint, dass sich die DTM an der japanischen Super-GT ein Beispiel nehmen könnte, damit das Performance-Gewicht nicht den Meistertitel entscheidet.

In Japan wird das Zusatzgewicht beim vorletzten Rennen halbiert und beim Finale komplett aus dem Auto genommen. "Ich denke, das ist kein schlechter Kompromiss", findet Green. "So kann man mit einem nicht perfekten Auto trotzdem während der Saison mithalten. Am Ende sind die Titelanwärter doch die schnellsten Fahrer. Mit dieser Herangehensweise schafft man den Ausgleich, vor allem beim Finale und zum Teil beim vorletzten Rennen."