• 22.09.2015 15:38

  • von Roman Wittemeier

Nürburgring: Fahrer erwarten ausgeglichenes Feld

Die Performancegewichte sind wieder im "normalen Bereich": Tom Blomqvist, Nico Müller und Maxilmilian Götz erwarten einen engen Wettbewerb in der Eifel

(Motorsport-Total.com) - Nach der großen BMW-Show in Oschersleben sollen die Karten für die kommenden beiden DTM-Läufe am Nürburgring wieder neu gemischt sein. Die Münchener müssen aufgrund ihres Erfolges mehr Gewicht einladen, Audi wird im Gegenzug etwas erleichtert sein. Die Piloten der drei Hersteller gehen daher fest davon aus, dass es am kommenden Wochenende bei der vorletzten Station der DTM 2015 einen engeren Kampf der drei Marken Audi, BMW und Mercedes geben wird.

Titel-Bild zur News: Start Oschersleben

Leichtes Spiel: In Oschersleben war die Dominanz von BMW erdrückend Zoom

"In der Woche nach Oschersleben ist es so richtig in mir angekommen, dass ich den Sieg geschafft habe", blickt Tom Blomqvist auf seinen Premierensieg am vergangenen DTM-Wochenende zurück. Der junge Brite war mit seinen Gedanken an den Sieg allein - kein Pokal zu Hause im Schrank. "Wo der Pokal ist, müsste man BMW fragen. Ich habe ihn nicht. Ich werde mir aber eine Kopie besorgen, denn die Erinnerung an den ersten DTM-Sieg ist besonders schön", schmunzelt er.

"Dass wir zuvor in Oschersleben zum Test waren, hat mir sicherlich geholfen. Die Referenzpunkte waren gleich beim Freien Training voll da. Das hat es mir dort leichter gemacht. Am Nürburgring werde ich erstmals mit dem DTM-Auto fahren. Dort wird es wieder eine ganz neue Geschichte", bleibt Blomqvist vorsichtig. "Ich weiß nicht, ob wir wieder solch einen Erfolg wie in Oschersleben erwarten dürfen. Aber man weiß es nie. Die Dinge ändern sich in der DTM ganz schnell."

"Es ist toll, wieder an den Schauplatz meines bisher schönsten und größten Erfolges zurückzukehren. Ich hoffe, dass auch mit der DTM am Nürburgring einen Erfolg feiern kann. Ich will mein Punktekonto weiter aufstocken", meint Nico Müller, der in diesem Jahr mit Audi beim 24-Stunden-Rennen in der Eifel siegen konnte. An diesen besonderen Erfolg hatte der Schweizer lange Zeit intensive Erinnerungen, denn der "Flashback" kam wochenlang beim Blick in den Spiegel: Müller trug Glatze!

Erinnerungen: Glatze im Spiegel, Bube im Kart

"Die Wette war gewonnen, aber der Einsatz ein bisschen doof. Ich bin froh, dass die Haare wieder einigermaßen gewachsen sind. Ich will es nicht schon wieder riskieren. Wir sind aber auch ohne Wette höchst motiviert. Es braucht da keine Hintergrundgeschichten", lacht Müller vor den Rennen am Nürburgring. "Die Lage bei den Performancegewichten hat sich sozusagen wieder etwas normalisiert. BMW wird etwas schwerer und wir etwas leichter. Ich gehe von einem ausgeglichenen Feld aus."

"BMW wird bestimmt wieder gut aussehen", erklärt Mercedes-Rookie Maximilian Götz. "Es war bislang nicht immer unbedingt eine Audi-Strecke. Durch die neue Gewichtsverteilung wird es aber wieder anders aussehen. Ich gehe davon aus, dass wir gut dabei sein werden. Die Karten sind wieder neu gemischt." Götz will das kommende Wochenende nutzen, um sich innerhalb seiner ersten DTM-Saison noch einmal gut in Szene zu setzen. Sechs Punkte stehen erst auf seinem Konto.

"Es geht auf das Ende der Saison zu. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, die Performance mal so richtig zu zeigen", sagt er. "Ich hatte zuletzt etwas Pech. Meine Sektorenzeiten sind sehr gut, da bin ich auf dem Niveau der anderen. Aber das Zusammenbringen einer kompletten Runde ist schwierig. Da sind schnell mal zwei Zehntel weg, wenn man zu viel will. Ein DTM-Auto ist schnell überfahren, dann geht es nach hinten los. Das muss ich noch lernen. Die Umstellung von GT-Auto auf DTM geht nicht von jetzt auf gleich."


DTM-Technik: Nico Müller erklärt die Stoßdämpfer

Audi-Pilot Nico Müller erklärt die Funktion der Stoßdämpfer an seinem Rennauto. In der DTM werden einheitliche Dämpfer verwendet. Weitere DTM-Videos

Am Nürburgring kennt sich Götz bestens aus. Dort fuhr er 1997 seine ersten Kartrennen - auf einer Strecke, die dort war, wo nun die Mercedes-Arena ihren Platz hat. Der 29-Jährige aus Ochsenfurt erwartet zwei ereignisreiche Rennen in der Eifel. "In der ersten Runde ist immer viel Action - vor allem in der ersten Kurve. Da hatten wir auch in Oschersleben schon einiges. Ich rechne damit, dass es auch am Nürburgring wieder spannend wird."