• 26.06.2011 15:03

Norisring: Schlagen die Audi-Jahreswagen zu?

Audi hat zum letzten Mal im Jahr 2002 auf dem Norisring gewonnen - Mit dem Jahreswagen will Tabellenführer Martin Tomczyk erneut angreifen

(Motorsport-Total.com) - Audi reist frohen Mutes an den Norisring, wo am kommenden Wochenende das fünfte Saisonrennen der DTM ausgetragen wird. Drei der vier bisherigen Läufe hat Audi gewonnen. Martin Tomczyk hat mit zwei Triumphen in Folge die Tabellenführung übernommen. Im Vorjahr lief es auf dem engen Straßenkurs allerdings nicht ganz nach Wunsch für die Audianer. Vor 132.000 Zuschauern kämpfte sich Mattias Ekström von der fünften Startposition auf Platz zwei nach vorne und verpasste den Sieg am Ende um lediglich 0,591 Sekunden. Mit fünf Audi A4 DTM auf Punkterängen gelang Audi insgesamt der beste Norisring-Auftritt seit 2005.

Titel-Bild zur News: Martin Tomczyk

Audi-Pilot Martin Tomczyk kommt in toller Form an den Norisring

Zum letzten Mal hat Audi im Jahr 2002 (Laurent Aiello) auf dem Norisring gewonnen. Die Mercedes-Siegesserie soll diesmal beendet werden. Zum zweiten Mal nach 2007 reist Tomczyk als Spitzenreiter in Nürnberg an. Der in der Schweiz lebende Rosenheimer betrachtet den Norisring nicht unbedingt als seine Lieblingsstrecke, hat dort aber schon gute Ergebnisse erzielt.

Im vergangenen Jahr war er im Qualifying schnellster Audi-Pilot. Mit zwei Siegen in Folge am Steuer eines Jahreswagens hat Tomczyk gerade ein kleines Stück DTM-Geschichte geschrieben. Und wenn man weiß, dass am Norisring in den letzten beiden Jahren auch jeweils ein Jahreswagen siegte, dann ist Tomczyk auch in der Frankenmetropole alles zuzutrauen.

"Viele fragen mich ob wir unsere Form fortsetzen können", sagt Tomczyk. "Das ist schwierig zu sagen, weil der Norisring in den letzten neun Jahren ein hartes Pflaster für uns war. Jamie (Green Anm. d. Red.) hat in der Vergangenheit mit einem Vorjahreswagen dort gewonnen. Ich hoffe, das können wir auch. Wenn jetzt einmal ein Audi-Jahreswagen dort gewinnt, wäre das doch auch mal nicht schlecht."


Fotos: Phoenix-Audi, DTM am EuroSpeedway


Sein Teamchef Ernst Moser sagt über die Chance des Tabellenführers: "Natürlich wollen wir auch am Norisring etwas Schönes erreichen, nachdem wir so einen guten Lauf haben. In Nürnberg gibt es seit Jahren eine ähnliche Dominanz von Mercedes wie bis vor kurzem in der Lausitz. Vielleicht können wir beim Stadtrennen jetzt auch eine Überraschung umsetzen, denn wir haben schließlich einen Gewichtsvorteil gegenüber den neueren Autos. Wir werden alles dafür tun, um ein weiteres Ergebnis auf dem Podium zu erreichen."

Drei Piloten werden zum ersten Mal mit einem DTM-Boliden zwischen den Leitplanken Gas geben. Im Vorjahr war Edoardo Mortara auf dem Norisring in der Formel-3-Euroserie unterwegs und gewann von der Pole-Position aus. "Den Norisring kenne ich natürlich gut. Ich war dort schon mehrere Jahre lang in der Formel 3 am Start, habe bereits gewonnen und war meistens in der Spitzengruppe."

¿pbvin|1|3836||0|1pb¿"Stadtkurse liegen mir", sagt der Italiener. "Und jetzt haben wir den Vorteil, dass unser Auto 25 Kilo weniger wiegt als die neuen Autos. Alle sagen mir, dass dies dort ein großer Vorteil ist. Das trifft hoffentlich zu. Trotzdem muss man alles geben. Wie an jedem Wochenende werde ich maximalen Einsatz zeigen." Mit drei Punkten ist Mortara auch bester Neueinsteiger nach vier Rennen.

Das will Felipe Albuquerque ändern. Zuletzt auf dem Lausitzring holte der Portugiese seinen ersten Zähler. "Das wird eine schwierige Aufgabe, denn ich war noch nie auf dem Norisring. Es ist ein Stadtkurs, auf dem der Asphalt sehr aggressiv ist und es viele Unebenheiten gibt. Gute Streckenkenntnis ist dort sehr wichtig. Es gibt nur drei Kurven und die Zeitabstände sind extrem gering. Aber meine Wochenenden in der DTM werden immer besser und spannender."

Rennamazone Rahel Frey war in ihren ersten DTM-Rennen meistens am Ende des Feldes zu finden. "Ich bin auf dem Norisring noch nicht selbst gefahren", blickt die Schweizerin voraus. "Aber ich freue mich riesig auf diesen Straßenkurs. Ich mag Stadtrennstrecken. Ich kenne Pau und war dort immer gut unterwegs. Ich bin wirklich gespannt auf dieses Rennen. Es wäre an der Zeit, ein Highlight zu setzen."

Arno Zensen, der Teamchef von Team-Rosberg, beschreibt, was die Neulinge erwarten dürfen: "Der Norisring ist immer etwas Besonderes. Er ist das deutsche Monaco. Und ich glaube, dass wir beim Stop-and-Go-Rhythmus auf diesem Kurs mit unseren Autos ganz gute Chancen haben, denn sie wiegen 25 Kilogramm weniger als die neuen Autos. Wir kommen mit viel Schwung und einem weiteren Punkteergebnis im Gepäck nach Nürnberg. So soll es weitergehen."