• 16.05.2012 17:58

Mercedes: Als Spitzenreiter auf die Insel

Mercedes gewann drei der bislang sechs DTM-Läufe in Brands Hatch - Paffett, Green, Coulthard und Wolff wollen bei ihrem Heimrennen gut abschneiden

(Motorsport-Total.com) - Am Wochenende steht den DTM-Piloten der dritte von zehn Meisterschaftsläufen in diesem Jahr bevor. Gefahren wird auf dem seit dem Jahr 2006 im Kalender befindlichen Kurs im britischen Brands Hatch. Mit einer Streckenlänge von 1,929 Kilometern ist die Kurzanbindung der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke - der sogenannte Indy Circuit - der kürzeste Kurs im DTM-Kalender.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett

Gary Paffett kommt als Tabellenführer zum Heimspiel nach Brands Hatch

"In Brands Hatch kann man die Tradition des Motorsports förmlich riechen", sagt Mercedes-Sportchef Norbert Haug. "Die Strecke ist ein Klassiker und die kurze Variante, auf der die DTM gastiert, sieht simpel aus, doch eben in dieser Kürze liegt die Würze. Die Fahrer sind hier immer gefordert, im Rennen 98 lange Runden lang. Es folgt Kurve auf Kurve, jede ist vollkommen unterschiedlich und die zwei Geraden stellen nicht wirklich eine Verschnaufpause dar", so Haug.

Wie wichtig das Qualifying in der DTM ist, habe das vergangene Rennen am Lausitzring gezeigt. "Im Rennen schneller zu sein, reicht nicht immer für den Sieg, wenn man nicht ganz vorne startet", betont der Mercedes-Sportchef. "Brands Hatch wird am kommenden Samstag deshalb den bislang größten Qualifying-Showdown in der Geschichte der DTM erleben, da bin ich mir sicher. Alle wollen die Pole, aber nur einer bekommt sie."

Lokalmatador Paffett als Tabellenführer nach Brands Hatch

Gary Paffett führt nach zwei Rennen mit einem Sieg und einem zweiten Platz die Fahrerwertung an und startete im Vorjahr bei seinem Heimspiel aus Reihe eins. "Es ist schön, zu meinem Heimrennen nach Brands Hatch zu kommen und vor den britischen Motorsportfans ein DTM-Rennen zu fahren. In den Anfangsjahren meiner Karriere bin ich jedes Jahr drei bis vier Mal in Brands Hatch gestartet und ich habe sehr schöne Erinnerungen an die Strecke und die Rennen dort", so Paffett.

Ganz besonders freut sich der Brite darauf, in Brands Hatch seinen McLaren-Mercedes-Teamkollegen Jenson Button aus der Formel 1 begrüßen zu dürfen. "Er wird mich auch auf eine Runde im DTM-Renntaxi mitnehmen, das wird für mich als Beifahrer ein ganz neues Erlebnis", ist Paffett überzeugt. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll und eine besondere Herausforderung im Rennkalender: eine Runde ist sehr kurz, dafür fahren wir fast 100 Runden - es ist also ein anstrengendes Wochenende. Mein Ziel ist, den britischen Fans ein ähnlich gutes Resultat wie bei den ersten beiden Saisonrennen bescheren."

Paffetts Landsmann Green lauert auf Platz zwei

Paffetts Landsmann und HWA-Teamkollege Jamie Green erzielte bei den ersten beiden Rennen des Jahres die Plätze zwei und vier und fuhr zudem zwei Mal die schnellste Rennrunde. Green reist als Tabellenzweiter auf die Insel. "Von Brands Hatch darf man sich nicht täuschen lassen: so kurz die Strecke ist, so anspruchsvoll ist sie auch", weiß Green. "Im Rennen gilt es, für 98 Runden voll konzentriert zu sein, man darf sich keine Sekunde ausruhen. Im vergangenen Jahr war ich im Trockenen sehr schnell und fuhr auch die Bestzeit im Q3."

"Daran will ich in diesem Jahr anknüpfen und meine guten Resultate der ersten beiden Saisonrennen 2012 fortsetzen", so Green. "Obwohl Brands Hatch mein Heimrennen ist, bin ich dort vor der DTM nur einige wenige Rennen gefahren. Umso mehr ist mein Plan in diesem Jahr, in Brands Hatch um den Sieg zu kämpfen."

Vietoris und Schumacher erwarten enges Rennen

Christian Vietoris im dritten Mercedes C-Coupé von HWA ist nach zwei Rennen Sechster der Fahrerwertung und fuhr im Jahr 2009 in der Formel-3-Euroserie in Brands Hatch aufs Podium. "Brands Hatch ist eine ungewöhnliche Strecke, die sowohl den Fahrer als auch das Fahrzeug fordert. Es gibt nur sehr wenige Kurven und eine Runde ist extrem kurz. Deshalb müssen das Setup und der Fahrstil auf den Punkt genau stimmen, um das Maximum aus dem Auto herauszuholen", weiß Vietoris und ist gewarnt: "In Brands Hatch liegt das Fahrerfeld noch enger zusammen, als das in der DTM ohnehin stets der Fall ist - eine Zehntelsekunde kann im Qualifying über mehrere Startpositionen entscheiden."

Für den vierten HWA-Piloten, Ralf Schumacher, verliefen die ersten beiden Rennwochenenden der Saison 2012 verliefen "noch nicht wie angestrebt, aber immerhin konnte ich in beiden Rennen punkten und fühle mich in unserem neuen Mercedes AMG C-Coupé sehr wohl". "Der Kurs in Brands Hatch sieht simpel aus, ist jedoch eine echte Fahrerstrecke", sagt auch der Ex-Formel-1-Pilot. "Die Kurven sind sehr eng und verlangen nach einer guten Fahrzeugbalance. Am Wochenende wird es wichtig sein, im Qualifying eine gute Startposition einzufahren. Dann kann ich auch im Rennen um ein gutes Resultat kämpfen", glaubt Schumacher.

Coulthard und Wolff wollen beim Heimspiel gut abschneiden

Neben den HWA-Stars Paffett und Green gehen auch in Reihen der Teams Mücke und Persson Lokalmatadoren in den dritten Saisonlauf. Mücke-Pilot David Coulthard gewann im Jahr 1991 zwei von drei Rennen der Britischen Formel-3-Meisterschaft in Brands Hatch und fährt dort zum dritten Mal als DTM-Pilot. "Zwischen 1991 und 2010 bin ich kein einziges Rennen in Brands Hatch gefahren. Umso schöner ist es, jetzt mit der DTM jedes Jahr wieder auf diese Strecke zurück zu kommen und die Begeisterung der britischen Motorsportfans zu erleben", so der Schotte.

"Brands Hatch ist ein besonderer und recht schwieriger Kurs, der keine Fehler verzeiht. Zu Beginn meiner Motorsport-Karriere habe ich dort zwei Formel 3-Rennen gewonnen und bin beim Formel-Ford-Festival Dritter geworden. Ich war in Brands Hatch also schon immer gut unterwegs. Jetzt will ich auch in der DTM ein gutes Resultat erzielen", sagt Coulthard.

Komplettiert wird das Aufgebot britischer Mercedes-Fahrer durch Persson-Pilotin Susie Wolff. Die 29-Jährige startete bei allen sechs DTM-Rennen in Brands Hatch und stand dort im Jahr 2004 in der Britischen Formel Renault zwei Mal auf dem Podium. "Nach zwei Rennen innerhalb einer Woche zum Saisonstart freue ich mich auf den dritten Saisonlauf in Brands Hatch", so die Persson-Pilotin.

"Die Strecke liegt acht Stunden von meiner schottischen Heimat entfernt, dennoch ist es für mich eine Art Heimrennen, das erneut auf ein spannendes Wochenende hoffen lässt. Die Rundenzeiten liegen auf dieser kurzen Strecke sehr eng zusammen und es ist nicht einfach, auf diesem Kurs zu überholen. Somit kommt dem Qualifying eine entscheidende Bedeutung zu", sagt Wolff.