• 04.08.2013 12:16

  • von Norman Fischer & Dominik Sharaf

Hello, Mr. President! Putins ungewöhnliches Gastgeschenk

Staatschef Wladimir Putin sorgte gestern dafür, dass der erste Auftritt der DTM in Russland nicht reibungslos verlief - Hat der Präsident heute wieder einen Termin?

(Motorsport-Total.com) - Nach Laptime-Penalty, blauen Flaggen und Disqualifikationschaos konnte man sich vor dem Auftritt in Moskau schon fast fragen, wie die DTM an diesem Wochenende wieder ins Fettnäpfchen treten wird. Die beste Antwort gab man am Samstag gleich selbst: Q4 wurde gestrichen, weil der Rettungshubschrauber im Notfall nicht hätte starten können. Im Motorsport aber eigentlich kein unbekanntes Bild.

Titel-Bild zur News: BMW-Flagge

Bei BMW war man über die Absage den letzten Quali-Abschnittes nicht begeistert Zoom

"Das hatten wir schon ein paarmal, dann aber wegen Nebel an der Strecke. Und Nebel war ja nicht viel zu sehen", erzählt Audi-Rennleiter Dieter Gass. Der Grund war diesmal viel kurioser: "Wir haben hinterher erfahren, dass Putin irgendwo am Fliegen wäre und der Luftraum gesperrt war." Russlands Staatschef Wladimir Putin sorgte also selbst dafür, dass der erste Auftritt der Tourenwagenserie am Moscow Raceway zu einem Kurzprogramm verkam.

Das hat die DTM-Welt auch noch nicht erlebt. "Wie es scheint, schaffen wir immer wieder irgendwelche neuen Überraschungen", staunt auch Audi-Pilot Timo Scheider. "Es scheint in der DTM nichts unmöglich zu sein und das trifft jetzt in dem Fall auch auf solche Geschichten zu." Der zweifache Champion konnte es anfangs überhaupt nicht glauben, als er von dem Grund des Abbruchs gehört habe - so surreal erscheint die Sache.

Audi zufrieden, BMW hadert, Mercedes uninteressiert

Und damit steht er nicht alleine da. "Ich dachte, das wäre ein Witz", stimmt Markenkollege Jamie Green zu. "Kaum zu glauben. So etwas habe ich noch nicht erlebt." Bei Audi war man allerdings nicht unzufrieden über die Maßnahme des Staatschefs, immerhin musste man so nicht mehr um die erste Startreihe zittern, die in Q4 noch gegen Augusto Farfus und Bruno Spengler verteidigt hätte werden müssen. "Damit bin ich Erster und von daher bin ich zufrieden", hakt Meisterschaftsleader Mike Rockenfeller die Sache für sich ab.

Jens Marquardt, Wolfgang Ullrich

Diskutieren Jens Marquardt und Wolfgang Ullrich schon über ein Alternativprogramm? Zoom

Dagegen war man bei BMW alles andere als erfreut über die Situation: "Ich bin eigentlich überhaupt nicht zufrieden, nicht Q4 zu fahren, denn jeder weiß, dass es im Qualifying ein Q4 gibt", motzt BMW-Speerspitze Bruno Spengler nach Platz vier. "Wenn das Qualifying vorher aufhört, ist es für mich kein richtiges Qualifying", schüttelt er den Kopf. Den Bayern wurde damit die Möglichkeit genommen, sich noch aus der zweiten Startreihe zu verbessern.

Die einzigen, die überhaupt nicht davon betroffen waren, waren die Jungs von Mercedes, die schon nach Q3 Feierabend hatten. "Dass das Qualifying jetzt so zu Ende gegangen ist, ist zwar nicht schön, aber uns hat es nicht so sehr tangiert", erklärt Mercedes-DTM-Leiter Wolfgang Schattling. Da seine Fahrer sowieso nicht in Q4 dabei gewesen wären, habe er sich gar nicht um die Situation gekümmert.

Ähnliches Szenario am Sonntag?

Nun fragen sich alle: Was passiert, wenn eine ähnliche Situation heute zwischen 14 oder 15 Uhr auftritt? Muss dann das Rennen abgesagt werden, was einem noch größeren Debakel gleichkäme? "Wenn das heute passiert ist, kann es morgen auch passieren", glaubt Gass. "Ich glaube aber nicht, dass die Wahrscheinlichkeit so besonders hoch ist. Das war sicher eine Ausnahme. Ich denke, schon, dass wir ein richtiges Rennen fahren können." Dem muss auch sein Motorsportchef Wolfgang Ullrich zustimmen: "Wir gehen mal nicht davon aus, dass das absichtlich passiert ist."

Anprangern wollte das erneut peinliche Vorkommnis aber niemand. "Die Umstände sind sicherlich etwas ganz Besonderes, aber ich nehme an, das liegt vielleicht auch daran, dass wir in einem ganz besonderen Land sind und wir uns ganz einfach an die Gegebenheiten hier auch anpassen müssen", erklärt Ullrich weiter und hält es da wie seine beiden Fahrer Rockenfeller und Scheider. "Anderer Länder, andere Sitten", betonen beide unisono, während über dem heutigen Rennen der Schleier des Ungewissen schwebt. Willkommen in Russland.

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