• 25.10.2017 14:06

  • von Rebecca Friese & Roman Wittemeier

DTM-Saison 2017: Green mit gleichem Pech wie Vettel?

Audi-Pilot Jamie Green konnte sich bis zum letzten Rennen im Titelkampf halten - Am Ende haben ihn ein paar Pechmomente in seiner Saison eingeholt

(Motorsport-Total.com) - Bevor die DTM ihren Saisonabschluss 2017 in Hockenheim feierte, hätte man es ja eigentlich allen sechs verbleibenden Titelkandidaten gegönnt - auch Jamie Green. Denn der Brite wartet immerhin schon 13 Jahre lang auf den Durchbruch und war schon so oft kurz davor. Und dann fehlten ihm Ende doch wieder sechs Punkte zum Glück. Für den 35-Jährigen ist das allerdings kein Grund, den Kopf hängen zu lassen.

Titel-Bild zur News: Jamie Green

Knapp daneben: Jamie Green zieht trotzdem ein versöhnliches Saisonfazit Zoom

"Ich bin nah rangekommen", sagt er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Aber wenn ein paar Unzuverlässigkeiten dazukommen und du eben manchmal keine Punkte holst, dann musst du in der Meisterschaft dafür bezahlen. Sebastian Vettel hat in der Formel 1 das gleiche Problem. Das gehört zum Motorsport dazu."

Drei Siegerpokale nahm Green in diesem Jahr mit nach Hause, einmal stand er noch zusätzlich auf dem Podium und ganze zwölfmal fuhr er in die Punkte. Gereicht hat das nicht. Zu präsent sind da noch die Szenen, wie er in Spielberg in Führung liegend mit Getriebeproblem zurückfiel.


Fotos: Jamie Green, DTM-Finale in Hockenheim


Andere Erinnerungen sind verschwommener: Wie er beim Saisonauftakt beim Neustart zu früh überholt hat, am Lausitzring wegen falscher Reifen vom Qualifying disqualifiziert wurde oder sein Auto in Ungarn so sehr modifiziert war, dass ihm die sechs Punkte für den siebten Platz wieder genommen wurden. Hinzu kamen insgesamt fünf Verwarnungen, die ihn in der Startaufstellung zum finalen Rennen schließlich so weit zurückversetzen, dass er nicht mehr ernsthaft um den Titel kämpfen konnte.

"Es war ein gutes Jahr, ich konnte wie in jedem Jahr viel dazulernen", bleibt Green dennoch erstaunlich gelassen, "Ich habe es genossen, genauso wie die Arbeit mit meinem Team. Das macht es einfach 'zur Arbeit zu gehen', wenn man so will. Es macht Spaß, stetig zu lernen und sich zu verbessern. Ich konnte ein paar Siege einfahren. Und wen man gewinnt, dann fühlt es sich immer an, als hätte man ein gutes Jahr gehabt."

Und Green genoss es auch, dass es 2017 in der DTM so spannend wie selten zuging. "Es war alles sehr unvorhersehbar. Sechs Fahrer konnten am Ende noch den Titel holen - das sagt doch alles. Normalerweise herrschen am letzten Wochenende nicht mehr solche Voraussetzungen. Es war ein sehr enges Jahr - bei jedem Rennen gab es viele verschiedene Sieger. Das war hoffentlich interessant zu beobachten."

"In der DTM ist der Level der Fahrer sehr hoch", erklärt er weiter. "Die meisten Fahrer her sind schon Stars. Und zwischen den Fahrern und Teams geht es eng zu - nicht wie in der Formel 1, wo manche Teams drei Sekunden zurückhängen. Das haben wir hier nicht. Deswegen hat jeder die Chance, aufs Podium zu kommen. Die Helden sind die, die das über das Jahr konstant immer wieder schaffen."