• 14.09.2012 12:46

Die Spannung stieg als Paffett schwächelte

Countdown in der DTM: Mit dem Rennen in Oschersleben geht der Titelkampf in die entscheidende Phase - und ist plötzlich wieder ein Thriller

(Motorsport-Total.com/SID) - Hochspannung in der Motorsport Arena: Wenn die DTM am Sonntag in Oschersleben gastiert, ist von der einem entscheidenden Schritt bis zum Führungswechsel im Titelkampf alles möglich. Vor dem achten von zehn Läufen in Sachsen-Anhalt gehen drei Piloten, nämlich Gary Paffett, Jamie Green und Bruno Spengler, mit den realistischsten Meisterschaftshoffnungen in die Endphase der Saison. Noch vor Wochen - als Paffett uneinholbar schien - war eine solche Konstellation nicht absehbar.

Titel-Bild zur News: Gary Paffett, Jamie Green

Konkurrenten und Kollegen: Paffett (links) und Green wollen beide den Titel Zoom

Norbert Haug blickt dem Schlussspurt entgegen: "Sowohl im Kampf um den Sieg in Oschersleben als auch im Meisterschaftsklassement wird es weiter spannend zugehen", sagt der Mercedes-Motorsportchef. Er muss es wissen, schließlich spielen zwei seiner Piloten gemeinsam mit BMW-Star Spengler die Hauptrollen im Kampf um den Gesamtsieg - wobei die Stuttgarter wohl gerne auf derartige Spannung verzichtet hätten. Vor allem Paffetts Ergebniskrise verdankt die DTM ein nach wie vor offenes Rennen.

Green und Spengler in Schlagdistanz

Spätestens seit der Sommerpause ist bei dem Briten der Wurm drin. Mit einem Vorsprung von 26 Punkten war Paffett, Meister von 2005, Anfang Juli in den Urlaub gegangen. Bis dahin hatte er in vier von fünf Rennen auf dem Podium gestanden. Seit mittlerweile drei Läufen hat er das Treppchen allerdings nur noch aus der Ferne betrachten dürfen. In Nürnberg, am Nürburgring und in Zandvoort kamen Green und Spengler jeweils vor ihm ins Ziel - zweimal waren es unverschuldete Unfälle schuld.

Für den Briten, mit 109 Zählern an der Spitze, geht es in Oschersleben deshalb nun um einiges. Ein Sieg bei gleichzeitigem Straucheln der Konkurrenz, und er könnte sich wohl vorentscheidend absetzen. Im schlechtesten Fall jedoch verliert Paffett seine Führung in der Gesamtwertung, Green (93 Punkte) und Spengler (91) sind mittlerweile in Schlagdistanz.

Angesichts der Kollisionen in der vergangenen Rennen machte sich Wut breit bei Mercedes. Es gefalle ihm nicht, sagte Haug dem 'Kölner Stadt-Anzeiger', "wenn der Führende auf der Strecke gedreht wird. Es wäre besonders ärgerlich, wenn das entscheidend ist." Besonders der Crash in Zandvoort hatte für die Stuttgarter einen Beigeschmack. Titelverteidiger Martin Tomczyk war es, der mit Paffett kollidierte und damit seinem BMW-Kollegen Spengler einen Vorteil verschaffte.

Kann Mortara noch eingreifen?

Die Piloten lieferten sich ein heftiges Wortgefecht, Tomczyk entschuldigte sich bei Haug - wurde als Verursacher des Crashs aber dennoch bestraft. In der Motorsport Arena wird der 30-Jährige am Start fünf Plätze nach hinten versetzt. Eine Spitze in Richtung der Konkurrenz kann Paffett sich vor Oschersleben nicht verkneifen. Er sei optimistisch, das Renntempo seines Mercedes sei ja sehr gut gewesen in Zandvoort. "Ohne Zwischenfälle sollten wir in Oschersleben ein gutes Resultat erzielen können", sagt der Brite.


Fotos: Audi-Stars im Magdeburger Zoo


Einiges zu erwarten ist jedoch auch von Audi. Die Ingolstädter meldeten sich mit ihrem Dreifach-Triumph in Zandvoort eindrucksvoll zurück. Edoardo Mortara auf Rang vier der Gesamtwertung (74 Punkte) hat als bester Pilot aus den Reihen der Ingolstädter zwar nur noch Außenseiterchancen. Im Rennen ist dennoch mit dem Italiener zu rechnen.