• 17.05.2013 15:03

Die DTM und die Mutkurve von Brands Hatch

Optionsreifen, DRS und die wilde Paddock-Hill-Bend: Worauf sich die Fans der DTM am Wochenende in Brands Hatch freuen dürfen

(Motorsport-Total.com) - Der Start in Hockenheim mit dem von Hankook produzierten Optionsreifen ist geglückt: Selten in den vergangenen Jahren war das Rennspektakel mit vielen Überholmanövern aufregender in der DTM. Nun steht im englischen Brands Hatch das erste von vier Auslandsrennen auf dem Programm. Auf der kürzesten Rennstrecke des DTM-Jahres wird Überholen allerdings schwieriger werden, weil es auf der Berg- und Talfahrt mehr Kurven gibt als zuletzt im Hardtwald.

Titel-Bild zur News: DTm Brands

Die DTM-Piloten werfen ihre Fahrzeuge in die Paddock-Hill-Bend Zoom

Lediglich 1,929 Kilometer beträgt eine Runde im englischen Brands Hatch. Fahrer und Fans gleichermaßen sind schon ganz gespannt wie sich südöstlich von London in der Grafschaft Kent die neuen Optionsreifen und der verstellbare Heckflügel (DRS) auswirken werden. Im ersten Saisonrennen boten beide Neuerungen ein Spektakel, das man in den vergangenen Jahren in dieser Häufigkeit nur selten in der DTM erlebt hat: packende Überholmanöver, spannende Fahrerduelle, überraschende Wendungen. ""ie Show hätte nicht besser sein können", sagte der Hockenheim-Sieger Augusto Farfus (BMW). "Ich bin froh, dass Hankook uns eine noch weichere Reifenmischung liefert."

Auch der Brasilianer fragt sich, wie sich sein BMW M3 DTM mit der besonderen Charakteristik der im Uhrzeigersinn zu fahrenden Strecke mit nur zwei Linkskurven schlägt. "Es wird wieder auf eine besondere Boxenstrategie ankommen", sagt Michael Eckert, Renningenieur von Hankook. "Wer startet mit Optionsreifen, wer mit der Basisvariante?" Der sogenannte "Indy Circuit" unterscheidet sich stark vom Kurs in Hockenheim, der mit der langen Parabolika viele Möglichkeiten bereithält, neben den Optionsreifen auch das DRS zum Überholen zu nutzen.

In Brands Hatch fällt dabei der Paddock-Hill-Bend eine entscheidende Rolle zu. Manche sprechen sogar von einer Mutkurve, da die erste Kurve des Rennens nach der Start-Ziel-Gerade stark nach rechts abfällt und die Fahrer mit Tempo 170 km/h praktisch blind in eine Senke hineinfahren. Anschließend geht es bergauf weiter, ehe auf 80 km/h heruntergebremst werden muss. Piloten und Reifen wird dabei viel abverlangt. Zeit zum Erholen gibt es nicht. Vielmehr ist in jeder Sekunde höchste Konzentration gefordert.

Erschwerend hinzu kommt auf der welligen Piste, dass es auf der Strecke mehr Rechts- als Linkskurven gibt, was vor allem die Pneus auf der linken Fahrzeugseite belastet und eine asymmetrische Fahrzeugabstimmung erforderlich macht. Neben einer optimalen Renntaktik werden die Optionsreifen wieder einen starken Einfluss auf den Ausgang des Rennens haben, in der es realistische Gelegenheiten zum Überholen überwiegend in der Start-Ziel-Passage geben wird.