• 20.10.2009 14:55

Der Showdown: Scheider gegen Paffett

Audi-Pilot Timo Scheider würde in Hockenheim ein fünfter Platz zur Titelverteidigung reichen - Ausverkauftes Haus erwartet

(Motorsport-Total.com/SID) - Timo Scheider gegen Gary Paffett, Titelverteidiger gegen Herausforderer, Audi gegen Mercedes: Im Gegensatz zur Formel 1 fällt die Entscheidung in DTM erst im letzten Rennen. "Es wäre für mich das Größte und das Schönste, vor deutschem Publikum wieder diesen Erfolg einzufahren und zu feiern. Diesen Traum will ich mir natürlich erfüllen", sagt Scheider vor dem Showdown am Sonntag in Hockenheim.

Titel-Bild zur News: Timo Scheider

Timo Scheider setzt alles daran, seinen Titel in diesem Jahr zu verteidigen

Scheider hält vor dem Saisonfinale alle Trümpfe in der Hand. Sieben Punkte hat der Audi-Pilot mehr auf dem Konto als der Brite Paffett. Schon ein fünfter Platz würde dem 30-Jährigen zum zweiten Titel reichen. Bei Punktgleichheit hätte Paffett wegen der größeren Anzahl der Siege im Vergleich mit Scheider die Nase vorn (3:2).#w1#

Ein bisschen Anschauungsunterricht erhielt Scheider vergangenen Sonntag vom neuen Formel-1-Weltmeister Jenson Button, der mit einem fünften Platz in Sao Paulo die Fahrer-Krone eroberte. Die Fans sind heiß auf Hockenheim, der Vorverkauf lief besser als bei allen neun Rennen zuvor. Sollte das Wetter mitspielen, steigt das Finale vor vollem Haus mit etwa 65.000 Zuschauern.

Gary Paffett

Gary Paffett wird alles versuchen, um Scheider im Titelrennen noch abzufangen Zoom

"Wir müssen konzentriert ans Werk gehen, um beim Finale erneut eine gute Teamleistung abzuliefern. Dann sollte es möglich sein, die Meisterschaft erfolgreich zu verteidigen", meint Wolfgang Ullrich. Der Audi-Sportchef warnt aber auch vor Mercedes: "Unser starker Wettbewerber wird sicherlich alles versuchen, um das Blatt noch einmal zu wenden. Umso wichtiger ist konzentriertes Arbeiten."

Sollte Scheider seinen Vorsprung ins Ziel bringen, hätte Audi zudem ein neues Kapitel DTM-Geschichte geschrieben. Noch nie zuvor ist es einem Hersteller gelungen, den DTM-Titel dreimal in Folge zu gewinnen. 2007 setzte sich der Schwede Mattias Ekström die Krone auf, vor einem Jahr behielt Scheider die Nerven.

¿pbvin|1|2060||0|1pb¿Diesmal sollte bei Audi absolut nichts mehr anbrennen. Denn in den beiden Jahren zuvor kamen die Ingolstädter mit nur jeweils zwei Punkten Vorsprung nach Hockenheim. Die Statistik spricht ebenfalls für Scheider. Seit Audi werksseitig in die DTM zurückgekehrt ist, gelang es noch keinem Fahrer bei einer Titel-Entscheidung in Hockenheim, den Tabellenführer abzufangen.

"Ich habe ja vorher gesagt, dass alles, was besser ist als zwei Punkte Vorsprung, für mich ein Erfolg ist. Jetzt sind es sieben, das ist natürlich ein sehr positives Gefühl", sagt Scheider. Das Finale in Hockenheim ist sein insgesamt 98. DTM-Rennen. Bislang stand er siebenmal auf der Pole-Position und gewann fünf DTM-Läufe.

"Ich habe ja vorher gesagt, dass alles, was besser ist als zwei Punkte Vorsprung, für mich ein Erfolg ist." Timo Scheider

Auch die Hockenheim-Bilanz von Audi ist durchaus eindrucksvoll: Viermal in Folge startete ein A4 auf dem deutschen Grand-Prix-Kurs zuletzt von der Pole-Position. Die letzten drei DTM-Rennen auf dem Hockheimring hat Audi für sich entschieden. Und beim Saisonauftakt im Mai 2009 gelang sogar ein Vierfachsieg - sicher ein gutes Omen.

Zudem dürfen die Audi A4 DTM des Jahrgangs 2009 beim Finale aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs mit fünf Kilogramm weniger Gewicht an den Start gehen als beim ersten Rennen im Mai, die aktuellen Fahrzeuge der Konkurrenz starten dagegen mit fünf Kilogramm mehr.

Bei Audi wird es am Sonntag aber nicht nur Freudentränen geben. Im Schatten des Titelrennes verabschiedet sich einer der ganz großen des Rennsports. Der Däne Tom Kristensen, mit sieben Triumphen bei den 24 Stunden von Le Mans der Rekordsieger, hängt seinen Helm in der DTM an den Nagel. Der 42-Jährige will sich in Zukunft ganz auf Sportwagen-Rennen mit Audi konzentrieren. Übrigens: Kristensen hat den DTM-Auftakt in diesem Jahr in Hockenheim gewonnen.