• 23.02.2010 13:23

  • von Britta Weddige

Curling: Audi-Piloten mit Stein und Besen

Im Rahmen der Fitnesswoche im Allgäu probierten vier der Audi-Piloten zur Abwechslung auch Curling aus - Viele Parallelen zum Rennsport

(Motorsport-Total.com) - In Ländern wie der Schweiz, Schottland oder in Kanada ist Curling ein Volkssport, doch in Deutschland rückt das "Schach auf Eis" nur alle vier Jahre ins Rampenlicht - dann nämlich, wenn es bei Olympia um Edelmetall geht, so wie derzeit in Vancouver. Dort ist die Curlinghalle regelmäßig ausverkauft und das deutsche Fernsehen sorgt mit den Übertragungen dafür, dass das Interesse wie vor vier Jahren bei den Olympischen Spielen in Turin wieder wächst.

Titel-Bild zur News: Markus Winkelhock

Markus Winkelhock scheint im Curling ein richtiges Naturtalent zu sein

Die Audi-Piloten Markus Winkelhock, Mike Rockenfeller, Katherine Legge und Alexandre Prémat haben nun einmal selbst ausprobiert, wie man am besten über das Eis slidet und wischt. Im Rahmen der Audi-Fitnesswoche im Allgäu waren sie zu Besuch im Oberstdorfer Eisstadion und haben dort selbst zu Slidern, Steinen und Besen gegriffen, unterwiesen von der Oberstdorfer Juniorenmannschaft.#w1#

Curling wird von vielen als "Hausfrauensport" belächelt - kein Wunder, spielt das Wischen mit dem Besen doch eine wesentliche Rolle. Doch auch wenn es auf den ersten Blick überhaupt nicht so scheint, gibt es viele Parallelen zum Rennsport. Im Curling muss man über längere Zeit hochkonzentriert bleiben und strategisch denken, genauso wie in den DTM-Rennen. Außerdem ist es ein Teamsport, bei dem alle Beteiligten perfekt aufeinander eingespielt sein müssen. Das ist auch die Philosophie des Audi-Werksteams, in dem nicht nur allein der Rennfahrer, sondern auch die Mechaniker und die Teamleitung eine große Rolle spielen.

Die vier Audi-Piloten gingen mit großer Begeisterung an die Sache und Winkelhock musste eingestehen: "Curling ist viel schwerer, als es im Fernsehen immer aussieht." Die vier Rennfahrer mussten feststellen, dass dieser Eissport so seine Tücken hat. Das fängt schon beim Laufen an: Denn ein Schuh hat eine extrem rutschige Sohle, der andere haftet gut. Und damit beim Laufen auf dem Eis ohne hinzufallen die Balance zu halten, ist gar nicht so einfach.

Wenn man dazu auch noch schnell über das Eis rutschen und mit dem Besen kraftvoll und hochfrequent wischen muss, wird es noch komplizierter. Und auch die Abgabe des knapp 20 Kilogramm schweren Steins sieht nur im Fernsehen so einfach aus: Um elegant und ohne Wackler im tiefen Ausfallschritt über das Eis zu gleiten, braucht man viel Training und ein gutes Gleichgewicht.

Die Aufgabe, den Stein über die Distanz von 42 Metern auch noch zentimetergenau in den Zielkreisen zu platzieren, ist dann noch einmal eine ganz andere Herausforderung. Aber die vier Rennfahrer stellten sich bei ihren ersten Curlingversuchen gar nicht so schlecht an. Nach zwei Stunden Schnuppertraining konstatierten ihnen die Oberstdorfer Curler Phil Vorpahl, Philipp Häckelsmiller, Alexander Kämpf, Konstantin Kämpf und Martin Beiser ein gutes Feeling auf dem Eis. Vor allem Winkelhock verfüge über eine Menge Naturtalent auf dem rutschigen Untergrund.