• 08.07.2011 12:52

Audi ist bereit für die DTM-Premiere in München

Die DTM gastiert im Münchener Olympiastadion: Rennen im K.-o.-System an zwei Tagen - Audi-Piloten Albuquerque und Ekström mit Erfahrungsvorsprung

(Motorsport-Total.com) - Show-Event statt Sommerpause. Am 16. und 17. Juli können Rennsport-Fans ein ganz besonderes Spektakel erleben, das es so noch nicht gegeben hat: Im Münchener Olympiastadion treten die DTM-Stars von Audi gegen die Konkurrenz von Mercedes-Benz an - im K.-o.-Modus und mit ihren Originalfahrzeugen aus der laufenden DTM-Saison.

Dort, wo bis 2005 der FC Bayern München und 1860 München ihre Heimspiele in der Fußball-Bundesliga austrugen und 1972 die Olympischen Sommerspiele stattfanden, dröhnen Mitte Juli erstmals die rund 470 PS starken V8-Motoren der DTM-Rennwagen. Um Meisterschaftspunkte geht es für Martin Tomczyk, Timo Scheider und Co. bei der mit Spannung erwarteten DTM-Premiere in München (noch) nicht. Doch der Ehrgeiz, das prestigeträchtige Rennen vor heimischem Publikum zu gewinnen, ist groß.

Exakt 1,192 Kilometer ist die Strecke lang, die im Olympiastadion in München in den vergangenen Monaten entstanden ist. Dazu wurde im April der Rasen entfernt und der gesamte Innenraum des Stadions asphaltiert. Anfang Juni hatte Audi-Pilot Filipe Albuquerque die Gelegenheit, den noch provisorisch mit Pylonen markierten Kurs am Steuer des Audi A4 DTM zu erkunden.

Dass ausgerechnet einer der drei Neulinge aus der aktuellen DTM-Mannschaft von Audi dazu auserkoren war, hat einen guten Grund: Der Portugiese gewann im vergangenen Jahr das "Race of Champions" in Düsseldorf, das ebenfalls in einem Stadion ausgetragen und von der ehemaligen Audi-Werksfahrerin Michele Mouton organisiert wird. Dabei bezwang er unter anderem Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel.

¿pbvin|1|3854||0|1pb¿Ein anderer Pilot aus den Audi-Reihen hat das "Race of Champions" sogar schon dreimal gewonnen: Mattias Ekström triumphierte 2006 im Stade de France in Paris, 2007 im Wembley-Stadion von London und 2009 im Pekinger "Vogelnest", wo er im Finale Michael Schumacher bezwang. Albuquerque und Ekström wissen daher ganz genau, worauf sich die Fans freuen dürfen.

Allerdings hebt sich das DTM-Rennen in München in vielen Punkten vom "Race of Champions" ab. Die Fahrer sind in München nicht auf zwei getrennten Kursen unterwegs, sondern auf ein und derselben Strecke. Start und Ziel liegen in Gegenrichtung unmittelbar nebeneinander, sodass die Zuschauer am Ende jeder halben Runde ganz genau sehen können, wer gerade die Nase vorn hat.

Zudem fahren die DTM-Stars nicht mit zugelosten Autos, sondern mit ihren Einsatzfahrzeugen aus der DTM. Und last but not least ist ab den Viertelfinalläufen jeweils ein Boxenstopp vorgeschrieben, der von maximal sechs Mechanikern durchgeführt werden darf. Neben dem fahrerischen Geschick auf der kürzesten und kurvenreichsten Rennstrecke der DTM-Geschichte wird es also auch auf die flinke Arbeit der Boxencrews ankommen.

Titel-Bild zur News: Filipe Albuquerque

Filipe Albuquerque durfte im Scheider-Auto schon Proberunden drehen

Und das ist für Audi kein Nachteil: Bei vier der ersten fünf Rennen der Saison absolvierte das Team Abt Sportsline den jeweils schnellsten Boxenstopp, der von Reifenpartner Hankook prämiert wird. Klar ist: Aerodynamik und Höchstgeschwindigkeit werden im Olympiastadion keine Rolle spielen. Gefragt sind im Kurvenlabyrinth von München vor allem Traktion und gutes Einlenkverhalten.

"Inzwischen stehen Betonabsperrungen an den Stellen, wo beim Test die Pylonen standen. Jetzt bremsen wir also sicher zwei, drei Meter früher ... Aber das ist ganz normal, denn solche Strecken verzeihen keine Fehler. Am wichtigsten ist es, dass die Zuschauer es genießen und die Autos gut verfolgen können. Wir werden sicher auch viele Donuts drehen."

Mattias Ekström: "Um in München zu gewinnen, braucht man eine gute Abstimmung. Nur dann kann man fehlerfrei fahren. Wenn du am ersten Tag Erfolg hast, dann legst du auch die meisten Kilometer zurück. Die ersten Heats sind also besonders wichtig. Dadurch wird auch der zweite Tag erfolgreich. Ich freue mich auf das Event."

Rahel Frey: "Wir sind alle sehr gespannt auf München, weil es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen zwei Teilnehmern sein wird. Das wird eine sehr enge Angelegenheit. Die Schwierigkeit besteht darin, in so kurzer Zeit Bremsen und Reifen gut anzufahren. Entsprechend steigt das Risiko, einen Fehler zu machen. Es wird für die Fahrer eine große Herausforderung sein. Ebenso natürlich für die Zuschauer, die riesig gespannt sind. Das wird ein Riesenspektakel."

Oliver Jarvis: "Ich habe zwar noch keine wirkliche Vorstellung, was uns dort erwartet, aber ich freue mich schon auf den Start in München. Ich habe natürlich mit ein paar Fahrerkollegen darüber gesprochen, die schon das ganz ähnliche Race of Champions bestritten haben. Es wird sicher lustig und ein großes Spektakel für die Fans. Und es ist natürlich schön, ganz in der Nähe des Stammsitzes von Audi zu starten. Und das Olympiastadion ist sowieso etwas Spezielles. Die Fans kommen ganz nahe an die Autos heran. Das wird eine tolle Show."

Miguel Molina: "Garantiert wird das ein unterhaltsames Rennformat. Ich bin noch nie bei einer solchen Veranstaltung gestartet. Ich will sie genießen. Aber natürlich wollen wir auch sportlich einiges zeigen und ein erfolgreiches Rennwochenende erleben."

Edoardo Mortara: "Ich habe keinen Plan, was mich dort erwartet. Wie genau der Kurs im Olympiastadion zu fahren sein wird und welche Linien dort funktionieren, weiß ich noch nicht. Aber ganz sicher wird es eine schöne Veranstaltung für die Menschen vor dem Fernseher und für die Zuschauer vor Ort. Ich hoffe, wir können ihnen für ihr Geld etwas Schönes bieten und es gibt keine Unfälle."

Mike Rockenfeller: "Wir werden sicherlich viel Spaß haben. Ich bin gespannt, wie die Strecke mit einem DTM-Auto zu fahren ist. Der Sound wird in jedem Fall super sein für die Leute im Stadion. Ich freue mich darauf. Es wird eine entspannte einzigartige Atmosphäre sein. Trotzdem ist der Ehrgeiz da. Wir wollen gewinnen, auch wenn ich so etwas noch nie gemacht habe. Ich lasse mich überraschen und versuche, mich bestmöglich darauf vorzubereiten."

Timo Scheider: "Ich freue mich besonders auf München, denn das wird in dieser Arena etwas ganz Besonderes - und ich glaube, dass solche Konzepte eine gute Zukunft haben Es wird eine ganz andere Veranstaltung, als wir sie jemals hatten. Ich finde die Idee gut, mitten in die Stadt zu den Fans zu gehen. Ich bin schon ein bisschen stadionerfahren durch die Stockcar-Crash-Challenge und andere Einsätze, wo man inmitten von 40.000, 50.000 oder 60.000 Zuschauern fährt."

"Ich hoffe, dass wir diese aus dem Fußball bekannte Stadionatmosphäre auch ein bisschen in die DTM transportieren können. Dann sehen wir gut gelaunte Fahrer, die vielleicht über das Limit gehen. Es gibt keine Punkte, aber es will trotzdem jeder der Erste sein. Wir werden sicher spektakuläre Szenen sehen mit Donuts und allem, was dazugehört. Wir wissen nicht genau, was uns erwartet, aber wir freuen uns riesig und ich hoffe, dass ich die erste La-Ola-Welle anstimmen darf."

Martin Tomczyk: "Ich freue mich, dass man in München das Olympiastadion als Austragungsort gewählt hat. Das wird ein ganz tolles Ding! Vor allem, weil es ein neuer Austragungsmodus ist. Das K.-o.-System hat schon einen Prestigecharakter im Fahrerlager. Ich bin noch keinem begegnet, der sich nicht darauf freut. Im Olympiastadion wie in einem Kessel zu fahren, ist eine faszinierende Situation. Und da es auch noch in meiner Heimat Bayern ist, ist es umso schöner."