• 17.05.2017 11:48

  • von Julia Spacek

DTM Lausitzring 2017: Bleibt Mercedes vorne?

Mercedes reist als Führender in allen drei Wertungen an den Lausitzring - Auer schwelgt in Erinnerungen: 2016 feierte er dort seinen ersten DTM-Sieg

(Motorsport-Total.com) - Am Wochenende geht die DTM 2017 in die zweite Runde: Nach einem spektakulären Saisonauftakt in Hockenheim vor zwei Wochen zieht der DTM-Zirkus weiter. Als Führender in der Team- und Herstellerwertung und mit Lucas Auer als Führenden in der Fahrerwertung reist Mercedes an den Lausitzring. 19 Mal gastierte die DTM bisher in der Lausitz, zwölf Mal ging dabei der Hersteller aus Affalterbach als Sieger hervor. Auch 2017 ist die Marke mit dem Stern Topanwärter auf den Sieg.

Titel-Bild zur News: Robert Wickens

Mercedes gilt als Favorit auf den Sieg am Lausitzring Zoom

Für Lucas Auer ist der Kurs in der Lausitz ein gutes Pflaster: 2016 feierte der junge Tiroler seinen ersten Sieg in der DTM eben auf jenem Kurs. Und nach seinem Erfolg beim Saisonauftakt in Hockenheim zählt der 22-Jährige auch in diesem Jahr zu den heißesten Anwärtern auf den Rennsieg.

"Ich habe viele Glückwünsche bekommen, das war ein tolles Gefühl", freut sich Auer immer noch über seinen Erfolg vor zwei Wochen. "Am Montag nach dem Rennen habe ich dann erst realisiert, wie super das Wochenende eigentlich war."

Siegt Auer wieder am Lausitzring?

Kann er diese Leistung auf dem Lausitzring wiederholen? "Der Kurs zählt nicht unbedingt zu meinen Lieblingsstrecken", so der Mercedes-Pilot. Dennoch habe er ein gutes Gefühl: "Wenn du schon einmal gezeigt hast, dass du auf einer Strecke sehr schnell sein kannst, dann ist das positiv."

Doch ein Selbstläufer wird das Rennwochenende für ihn keinesfalls. "Es muss nicht unbedingt heißen, dass dieses Jahr wieder alles so gut läuft", so Auer. Beim Auftakt in Hockenheim habe Mercedes "stark ausgesehen", aber die Konkurrenz werde "kontern".


DTM-Auftakt in Hockenheim

"Wir haben viel gelernt und jetzt werden wir sehen, wer in der kurzen Zeit am besten gearbeitet hat", erklärt der Führende der Fahrerwertung. "Mercedes ist am Lausitzring stark, und auch ich kann dort stark sein. Deshalb bin ich zuversichtlich."

Rockenfeller im Aufwind

Auf dem zweiten Platz der Herstellerwertung rangiert derzeit Audi. Mit einem Sieg durch Jamie Green am Sonntag in Hockenheim und einer beeindruckenden Aufholjagd Mike Rockenfellers, der im Samstagsrennen von Startplatz 16 bis auf den dritten Rang nach vorne kam, sind die Ingolstädter aber an Mercedes dran.

Nach einer für Rockenfeller schwierigen Saison 2016, nach der er "sehr gefrustet" gewesen sei, ist der Phoenix-Pilot 2017 wieder mit bei der Musik. "Ich habe mich sehr gefreut, dass ich wieder vorne dabei sein kann", freut sich der 33-Jährige.

Nach dem ersten Wochenende in der DTM 2017 heißt es für die Teams nun, die Hausaufgaben zu erledigen. "Jeder musste zuerst schauen, wo man steht, was möglich ist und wo man sich noch verbessern kann", sagt "Rocky". "Wir haben viel gelernt und müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen."

Der Lausitzring war zwar "nie meine Paradestrecke", dennoch freut sich Rockenfeller auf die Rennen in der Lausitz: "Ich hoffe, dass wir gut dabei sind und ein starkes Auto haben werden. Es ist eine coole Strecke, auf der man durch die lange Gerade und das DRS gut überholen kann."

Er ergänzt: "Ich freue mich, dass es wieder spannende Rennen geben wird. Und selbst wenn du kein gutes Qualifying hast, hast du noch gute Chancen im Rennen."

Die umfassenden Regeländerungen vor der Saison, beispielsweise die weicheren Reifen, das Verbot der Reifenwärmer und das Funkverbot, scheinen bei den Beteiligten gut anzukommen. "Ich habe mich über die Änderungen gefreut", sagt der Audi-Pilot. "Es ist gut, dass es für alle neue Bedingungen gibt und dass das Rennen wieder wichtiger ist, als in den vergangenen Jahren." In der Vergangenheit war die Leistung in der Qualifikation maßgeblich für das Abschneiden im Rennen. Das sei in diesem Jahr anders, so Rockenfeller.

Reifen sind die große Unbekannte

BMW-Pilot Marco Wittmann, der nach dem Wochenende einen Kurzurlaub in der Sonne einlegte, geht optimistisch ins zweite DTM-Wochenende. "Ich habe sehr gute Erinnerungen an den Lausitzring: 2014 habe ich dort meinen ersten DTM-Titel gewonnen", erzählt der Fürther. Persönlich sei es für ihn nicht die "allerbeste Strecke", auch, wenn er dort 2016 mit den Plätzen vier und sechs "gute Punkte" geholt habe.

Eine Unbekannte erwartet alle Beteiligten in Sachen Reifen. "Ich Hockenheim gab es vor dem Rennen einen Test, wo wir Daten sammeln konnten, die für das Rennwochenende geholfen haben", erklärt Wittmann. Am Lausitzring haben die Teams keine Erfahrungswerte über die neuen Pneus, auf die sie zurückgreifen können. "Das wird spannend", sagt er. "Die größte Änderung 2017 ist der neue Reifen, der viel Einfluss hat und wo wir Fahrer im Rennen versuchen müssen, die Reifen zu managen und hauszuhalten."


DTM-Auftakt in Hockenheim

Welchem der 18 Fahrer im Feld dies am besten gelingen und welcher der drei Hersteller das beste Paket haben wird, zeigt sich am Wochenende (20./21. Mai) am Lausitzring.