• 07.08.2016 16:23

  • von Benjamin Horbelt

Qualifikation entscheidet: Performance-Gewicht-Regel im Detail

In der DTM-Saison 2016 sind die Performance-Gewichte neu geregelt - Entscheidend ist die theoretische Rundenbestzeit aus allen Sektoren während der Qualifikation

(Motorsport-Total.com) - Die Verteilung der Performance-Gewichte wird in der DTM 2016 während der Qualifikation ermittelt und richtet sich nach der aktuellen, maximalen Performance eines Fahrzeuges anstatt nach der Platzierung im vorangegangenen Rennen. Die Leistung des Fahrers soll damit stärker in den Mittelpunkt gerückt werden, da die Autos durch die künstlichen Gewichte im Rennen - zumindest in der Theorie - auf ein ähnliches Leistungsniveau gebracht werden sollen. Die Gewichte kamen zuletzt immer wieder in die Kritik, sodass die DTM-Verantwortlichen zum Saisonstart 2016 diese Änderungen durchgesetzt haben.

Titel-Bild zur News: Marco Wittmann

Performance-Gewichte sollen Fahrerleistung in der DTM wieder stärken Zoom

Jeder Kurs ist in mehrere Sektoren unterteilt. In jedem dieser Abschnitte werden Zwischenzeiten genommen. Von jedem Piloten werden die persönlichen Sektor-Bestzeiten zu einer theoretischen Rundenbestzeit künstlich addiert. Ausschlaggebend ist dabei also nicht die real eingefahrene, sondern die theoretisch schnellste Rundenzeit.

Prozentuale Abweichung urteilt über Gewichte

Für die Verteilung der Gewichte wird zunächst von jedem Hersteller der Pilot mit der besten, theoretischen Rundenzeit herangezogen. Damit entscheidet sich zwischen drei Rundenbestzeiten die Gewichtsverteilung. Dabei ist die "prozentuale Abweichung zwischen den Konkurrenten" ausschlaggebend, wie im detaillierten Reglement unter 'DTM.com' vermerkt ist.

Konkret wird dabei zwischen drei Fällen unterschieden: Sind es weniger als 0,1 Prozent, mehr als 0,1 Prozent, aber weniger als 0,2 Prozent oder als dritte Variante mehr als 0,2 Prozent Abweichung? Damit sind in der Theorie sechs unterschiedliche Szenarien nach einer Qualifikation möglich, die über die Gewichtsverteilung in der DTM entscheiden - je nachdem, wie stark die Rundenzeiten im Feld voneinander abweichen.


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Wenn beispielsweise die theoretische Rundenbestzeit des besten Fahrers von der zweitschnellsten und der drittschnellsten Zeit im Feld um weniger als 0,1 Prozent abweicht, ändert sich am Gewicht der Fahrzeuge bei allen drei Herstellern nichts - die Abstände wären zu knapp, um künstlich weitere Spannung zu erzeugen. Entscheidend bei der Berechnung dieser prozentualen Grenzwerte sind die Zehntelsekunden dieser theoretischen Rundenbestzeit.

Fünf Kilogramm Differenz kann über Sieg entscheiden

Jede Zehntelsekunde ist dabei entscheidend: Wenn beispielsweise die theoretische Rundenbestzeit des besten Fahrers von der zweitschnellsten Zeit um weniger als 0,1 Prozent abweicht, dafür aber der drittschnellste Hersteller zwischen 0,1 Prozent und 0,2 Prozent langsamer ist, dürfen die Fahrzeuge der drittschnellsten - aber langsamsten - Marke 2,5 Kilogramm an Gewicht abladen, um an den schnelleren Fahrzeugen im Rennen dranzubleiben.

Zusätzlich müssen die Autos mit der schnellsten und zweitschnellsten, theoretischen Zeit zusätzlich 2,5 Kilogramm an Gewicht im Rennen hinzuladen.


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Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regeln - auch in der DTM: Jedes Fahrzeug darf im Vergleich zur ersten Qualifikation auf dem Hockenheimring maximal um 15 Kilogramm leichter werden. Im Gegenzug darf höchstens bis zu einem Gesamtgewicht des Autos von 1.140 Kilogramm hinzugeladen werden.

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