• 06.08.2016 17:09

  • von Benjamin Horbelt

DTM-Einsätze sind limitiert: So funktioniert das DRS 2016

In der DTM-Saison 2016 ist die DRS-Benutzung stark limitiert - Die Anzahl der erlaubten Einsätze unterscheidet sich je nach Rennstrecke und Renndistanz

(Motorsport-Total.com) - Die künstliche Überholhilfe DRS ist in dieser DTM-Saison nicht mehr uneingeschränkt nutzbar. Die Rennleitung erhofft sich damit mehr Spannung und Zweikämpfe in der Saison 2016. Da die Autos alle mit ähnlichen Geschwindigkeiten unterwegs sind, versuchten sich die Fahrer durch möglichst späte Bremspunkte einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Ein Ausbremsen wurde damit immer seltener möglich - genauso wie ein Überholmanöver.

Titel-Bild zur News: DRS

Die künstliche Überholhilfe DRS ist in diesem Jahr nicht mehr uneingeschränkt nutzbar Zoom

Durch die aktuelle Aerodynamik hat der Windschatten in den letzten Jahren abgenommen. Dazu gelten einige Streckencharakteristiken als eher ungünstig für Überholmanöver. Für Abhilfe soll das bewährte DRS-System schaffen. Im Gegensatz zur vorigen Saison haben die DTM-Piloten in diesem Jahr nur eine begrenzte Anzahl an Einsätzen zur Verfügung.

Das sogenannte Drag Reduction System (DRS) an sich hat sich durch das neue Reglement zunächst nicht verändert, wie in den Regularien unter 'DTM.com' im Detail nachzulesen ist. Der Fahrer darf DRS nutzen, wenn er beim Überqueren der Ziellinie weniger als eine Sekunde Rückstand zum Vordermann hat. Ist diese Voraussetzung gegeben, darf das DRS dreimal pro Runde verwendet werden, um mehr Überholmanöver zu erzeugen.

Kraft des Fahrtwindes wird in Anpressdruck umgewandelt

Je steiler ein Heckflügel eingestellt ist, umso schneller kann ein Auto um die Kurve fahren. Im Gegenzug bremst der steile Heckflügel das Auto auf der Geraden etwas aus. Auf der Geraden werden dank DRS-Technik höhere Geschwindigkeiten erreicht, sodass mehr Überholmanöver erwartet werden.

So soll das DRS den häufig nicht mehr gegebenen Vorteil des Windschattens ausgleichen. 2015 mussten sich die Fahrer nach dem Rennstart zunächst vier Runden gedulden, bis die Rennleitung das DRS offiziell im Rennen freigab. In der aktuellen Saison wird das DRS bereits ab der zweiten Runde freigegeben. Sollte es zu einem Safety-Car-Einsatz kommen, dürfen die Piloten bereits in der ersten Runde nach Ende des Safety-Car-Einsatzes auf die Überholhilfe zurückgreifen. In der vorigen Saison musste die Ziellinie zunächst noch dreimal überfahren werden.


Im Detail: DRS in der DTM

Anzahl der erlaubten DRS-Einsätze variiert auf jeder Strecke

Sobald ein Fahrer das DRS aktiviert, werden ihm drei Aktivierungen gestrichen. Dies ist auch der Fall, wenn er seine zwei übrigen Aktivierungen in dieser Runde gar nicht mehr nutzt. In der Regel werden für ein Überholmanöver drei DRS-Aktivierungen pro Runde benötigt, bis das vorliegende Fahrzeug tatsächlich überholt werden kann. Befinden sich beide Autos im offiziellen DRS-Fenster, genügt dem Vorausfahrenden meist eine Aktivierung, um einen Angriff von hinten abzuwehren.

Die genaue Anzahl der erlaubten DRS-Einsätze ist von Strecke beziehungsweise deren Rennlänge abhängig. Beim Saisonstart auf dem Hockenheimring dürfen die Fahrer beispielsweise 39 Mal die DRS-Technik aktivieren, wenn das Rennen 40 Minuten läuft. Beim 60-minütigen Sonntagsrennen sind es 57 Einsätze. Zum Vergleich: Auf der kürzesten Renndistanz des DTM Kalenders 2016 dürfen auf dem Norisring am Samstag 75 und am Sonntag 111 DRS-Vorgänge durchgeführt werden.


DTM-Technik: So funktioniert DRS

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Die genaue Anzahl legt im Vorfeld die Rennleitung fest, damit dieser technische Vorteil nicht inflationär genutzt wird. Denn würden alle Fahrzeuge dieses System ununterbrochen nutzen, wäre der Nutzen hinfällig.

DRS in Qualifikation verboten

Während der beiden Freien Trainings gibt es noch keine Beschränkung. Um allerdings zu verhindern, dass ein Fahrer unabsichtlich vergessen sollte, den DRS-Flügel wieder zu schließen, sorgen drei Sensoren automatisch dafür, dass das Carbonteil sich wieder in die normale Position dreht. Dies geschieht bei einem Bremsdruck von mehr als 15 Bar oder wenn der Pilot vom Gas geht.

Das Zurückstellen erfolgt mittels Pressluft. Sollte dieses System defekt sein, ist die Drehmechanik des DRS-Teils so erbaut, dass sich der Flügel ohne Fremdeinwirkung automatisch in seine Ausgangsstellung zurückstellt. Während der Qualifikation ist DRS nicht erlaubt, um die Zeitenjagd nicht zu verfälschen. Um Missbrauch zu verhindern, wird die Mechanik dann komplett blockiert.