• 16.09.2012 09:47

  • von Stefanie Szlapka

Seine Wohlfühlzone finden

Mal eben in die DTM-Einsteigen und sich sofort zurechtfinden, ist kaum möglich - die BMW-Piloten suchen teilweise noch den richtigen Weg

(Motorsport-Total.com) - Joey Hand kletterte nach dem Qualifying der DTM in Oschersleben sehr verzweifelt aus seinem BMW. Startplatz 20 und keine Ahnung wie es hätte weiter nach vorne gehen können. Dass es möglich war, bewiesen seine Teamkollegen, die es allesamt unter die Top 12 schafften. "Ich habe alles versucht, aber ich bin einfach nicht auf Tempo gekommen - schon das ganze Wochenende habe ich gestrauchelt", so der US-Amerikaner.

Titel-Bild zur News: Joey Hand

Joey Hand hadert noch stark mit der Abstimmung des Autos. Zoom

Ein Grund ist sicherlich, dass er die Strecke in der Magdeburger Börde, die als sehr technisch und fahrerisch anspruchsvoll gilt, nicht kennt - ganz im Gegensatz zu vielen seiner Teamkollegen. "Mein Ingenieur arbeitet immer hart und ich habe ihm gesagt: "Sorry, ich hätte es gerne besser gemacht". Alles, was ich tun kann, ist, die Strecken zu lernen. Die, die ich kenne - da bin ich am schnellsten."

Hands Probleme liegen jedoch nicht nur in der Unkenntnis der meisten Strecken im DTM-Kalender, sondern auch in der Abstimmung des Fahrzeuges. "In den ersten Rennen war ich gut unterwegs und jetzt gelingt es nicht, das Auto so abzustimmen, dass es mir liegt. Ich muss herausfinden, wie ich es nach meinen Wünschen abstimmen kann", berichtet Hand frustriert. "Wir versuchen alles, wir suchen nach den Veränderungen, die mich mit dem Auto vertrauter machen."

Auch BMW-Motorsportchef Jens Marquardt weiß, dass sein Schützling noch nicht komplett in der DTM angekommen ist. "Er hat seinen Wohlfühlbereich noch nicht gefunden. Bei vielen Piloten konnten wir im Laufe der Saison einen guten Weg finden, bei dem ein oder anderen suchen wir noch ein passendes Paketchen." BMW probiert verschiedene Möglichkeiten, wie die Piloten mit dem Wochenende und dem Fahrzeug umgehen können. "Aber es gibt kein Patentrezept", so Marquardt

Dirk Werner gehört zu den Piloten, die ihre Wohlfühlzone gefunden haben. "Wir haben die Herangehensweise an das Wochenende geändert", erzählt er und lacht. "Aber ich verrate nicht, was es genau ist. Es ist nichts Großes, hat aber bei mir gewirkt." Auch bei Andy Priaulx scheint man einen Schritt weiter zu sein. Dem Briten fehlt wahrscheinlich ein richtiges Erfolgserlebnis. "Ich kenne das Gefühl, wenn es nicht läuft", so Werner. "Dann ist alles einfach schwerer."