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  • 08.04.2012 15:52

  • von Roman Wittemeier

Wickens: "Man muss sich hohe Ziele setzen"

Mercedes-Neuzugang Robert Wickens über seine Erwartungen im ersten DTM-Jahr: "Habe bisher in Rookiesaisons immer gewonnen, aber muss realistisch bleiben"

(Motorsport-Total.com) - Mercedes hat zum Start in die Hockenheim-Testfahrten die letzten personellen Details für die kommende Saison veröffentlicht. Im neuen Juniorkader der Stuttgarter gehen neben Christian Vietoris auch die beiden Neulinge Roberto Merhi und Robert Wickens an den Start. Nachdem Bruno Spengler den Hersteller am Ende der vergangenen Saison in Richtugn BMW verließ, hat Mercedes nun also doch wieder einen Kanadier im Team.

Titel-Bild zur News: Robert Wickens

Robert Wickens hinterließ bei seinen ersten Testeinsätzen einen guten Eindruck

"Bruno kannte ich vorher gar nicht. Er hat seine Kartkarriere und die Formelserien in Europa absolviert, ich war in Kanada und den USA unterwegs", sagt Wickens im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich bin erst seit 2008 zwischen den Kontinenten gependelt, habe seither viele Bonusmeilen gesammelt." Vor vier Jahren wurde Wickens zum Dauerbrenner, er absolvierte Rennen in fünf unterschiedlichen Serien. "Damals hatte ich 45 Auftritte im Jahr. Das war schon heftig - aber cool."

Der 23-Jährige hat in den vergangenen Saisons viel erlebt. In der DTM möchte er Ruhe finden und sich seinen Weg suchen. "Fantastisch, sehr toll" sei der Deal mit Mercedes, so der junge Mann aus Toronto. "Es ist doch der Traum eines jeden Rennfahrers, mal einen Werksdeal bei einem Hersteller wie Mercedes-Benz zu bekommen. Ich sehe das als großartige Chance für mich."

Nach einem überaus erfolgreichen Jahr in der Renault-World-Series stand Wickens im Winter am Scheideweg. "Nach meinem Titelgewinn in der Renault-World-Series hatte ich die Wahl, ob ich GP2 machen möchte und vielleicht weiter Ersatzfahrer in der Formel 1, oder eben DTM. Für mich war die DTM die bessere Wahl", sagt er.

"Ich durfte das Auto vor zwei Wochen in Valencia erstmals fahren, das war meine erste DTM-Erfahrung. Ich muss also wirklich noch viel lernen. Ich muss die DTM in kürzester Zeit kennenlernen", erklärt Wickens nach seinen ersten Versuchen. "Emotionen waren in der ersten Runde eigentlich nicht dabei, sondern vielmehr volle Konzentration darauf, dass ich nichts falsch mache. Das Auto ist komplett anders als alles, was ich vorher im Rennen bewegt habe. Ich bin erstmals jetzt in einem Rennwagen mit Dach."

"Die Autos sind neu, die Reifen sind anders - ich bin nicht der einzige, für den alles neu ist. Eigentlich ist es doch so, dass alle Fahrer noch den optimalen Weg suchen, das neue DTM-Auto perfekt zu fahren", macht sich der Kanadier Mut. Das Ziel: "Dass ich eine zweite Saison in der DTM fahren darf." Lachend fügt er an: "Im Ernst: Ich glaube schon, dass ich bei den Tests ganz gut unterwegs war, aber wo ich stehe, weiß ich erst nach den ersten Rennen."

"Bisher habe ich immer in meinen Rookiesaisons in einer für mich neuen Serie mindestens ein Rennen gewonnen. Aber ich muss natürlich realistisch bleiben", meint er. "Hier sind einige Jungs dabei, die fahren schon länger in der DTM als ich überhaupt in irgendwelchen Autos. So wird es natürlich ein schwieriges Jahr. Aber man muss sich immer hohe Ziele setzen, finde ich."