• 07.01.2011 13:29

  • von Christian Nimmervoll & Stefanie Szlapka

Vorschau SS06: In den Norden, in den Ruhetag

Vor dem Ruhetag geht es bei der Rallye Dakar noch einmal richtig zur Sache: Von Iquique nach Arica wartet eine schwierige Navigationsprüfung auf die Teilnehmer

(Motorsport-Total.com) - Vor dem morgigen Ruhetag geht es bei der 33. Auflage der Rallye Dakar in Südamerika heute noch einmal richtig zur Sache. Denn nach der schwierigen fünften Etappe mit einer spektakulären Abfahrt zum Ziel an der Pazifikküste warten heute auf dem sechsten Teilstück (Verfolgen Sie die sechste Etappe live bei 'Motorsport-Total.com'!) erneut ungemein schwierige 456 Prüfungskilometer auf die verbliebenen Teilnehmer.

Titel-Bild zur News: Volkswagen bei der Rallye Dakar

Von Iquique nach Arica wartet eine schwierige Etappe auf die Teilnehmer

Der Dakar-Tross bleibt diesmal in Chile, fährt von Iquique nach Arica. Einsame Lagunen, kilometerlange weiße Sandstrände und malerische Hochebenen - der indianische Norden Chiles ist geprägt von reizvollen Landschaften und der unmittelbaren Nähe zu Bolivien und Peru. Chiles nördlichste Stadt, Arica, direkt an der Pazifikküste gelegen, bietet eine ausgezeichnete Infrastruktur und der Rallye Dakar das Etappenziel des sechsten Teilstücks.

Navigation als entscheidender Faktor

Das Bild, das die sechste Etappe der Rallye Dakar für die Teilnehmer zeichnet, wird bestimmt von einer kargen Wüstenlandschaft und einer echten Herausforderung für die Beifahrer. Die Navigatoren sind angesichts von viel Offroad-Navigation per Roadbook und GPS mit wenigen Anhaltspunkten und abzweigenden Gebirgspfaden durch unbewohntes Gebiet gefordert. Dabei war die Navigation schon gestern ein entscheidendes Thema.

"Das Roadbook war sehr spartanisch", kritisierte Nasser Al-Attiyahs Beifahrer Timo Gottschalk am Abend. "Es waren nicht alle Abzweigungen eingetragen und manchmal Abzweigungen ohne Himmelsrichtung. Da wusste man nie, ob man richtig oder falsch ist, und musste auf das nächste Roadbook-Zeichen warten, ob die Route passt. Teilweise sind da lange Distanzen dazwischen, daher war das eher ein Ratespiel."

¿pbvin|8|3361||0|1pb¿"Jetzt geht's ans Eingemachte bei der Dakar", weiß der Berliner und prophezeit: "Die nächsten Tage werden ähnlich schwierig. Das Gute ist, dass wir nicht als Erster losfahren müssen." Die sechste Etappe beschrieb er nach der fünften folgendermaßen: "So ähnlich wie heute ohne steile Abfahrt." Al-Attiyah nickte zustimmend: "Jetzt geht die Dakar erst richtig los. Die fünfte Etappe war ungemein schwierig, was man daran sehen konnte, wie langsam die hinteren Autos ins Ziel kamen."

Peterhansel bläst zum Angriff

In der Auto-Gesamtwertung spitzt sich gegen Ende der ersten Woche ein Dreikampf um den Dakar-Sieg 2011 zu: Vorjahressieger Carlos Sainz (Volkswagen) führt 2:26 Minuten vor dem gestrigen Etappensieger Stephane Peterhansel (BMW) und 2:33 vor Al-Attiyah (Volkswagen). Der Rest hat bereits mehr als 20 Minuten Rückstand und wird damit kaum noch aus eigener Kraft in den Kampf um den Sieg eingreifen können.

Vor allem Peterhansel scheint momentan gut im Rhythmus zu sein: "Mein Auto ist perfekt, aber es wird nicht einfach, als Erster auf die Etappe zu gehen", sagte er nach seinem gestrigen Tagessieg. "Manchmal kann das aber auch ein Vorteil sein. Wir werden sehen. Es war diesmal nicht möglich, eine perfekte Etappe zu fahren, weil alle Spitzenfahrer Navigationsfehler machten und drei, vier, fünf Minuten verloren haben. In den nächsten Tagen wird es notwendig sein, alle Fehler zu vergessen."


Fotos: Rallye Dakar 2011


Die Etappe von Iquique nach Arica:
Verbindung: 265 Kilometer
Prüfung: 456 Kilometer
Gesamt: 721 Kilometer
Service-Route: 346 Kilometer