Tolle Aufholjagd: Etappensieg für Faria

Der Wasserträger feiert im zweiten Anlauf seinen ersten Sieg: Ruben Faria gewinnt die Etappe vor dem Ruhetag - Marc Coma verteidigt Gesamtführung

(Motorsport-Total.com) - Zwar gab es an der Spitze der Motorradwertung heute keinen Führungswechsel, aber die sechste Etappe der Rallye Dakar 2011 von Iquique nach Arica (Komplettes Ergebnis in unserem Live-Ticker!) hatte es in sich. Letztendlich setzte sich KTM-Pilot Ruben Faria durch, aber der Portugiese musste dafür eine bemerkenswerte Aufholjagd hinlegen.

Titel-Bild zur News: Ruben Faria

Ruben Faria holte seinen ersten Sieg bei der diesjährigen Dakar heute nach

Denn der Sieger der ersten Etappe, die ihm wegen einer Zeitstrafe nachträglich aberkannt wurde, verlor heute schon bis zur ersten Zwischenzeit fast vier Minuten auf die Spitze. Auch beim dritten Checkpoint fehlten ihm noch vier Minuten, aber dann scherte er plötzlich auf die "Überholspur" aus: Bereits beim vierten Checkpoint lag Faria in Führung und im Ziel betrug sein Vorsprung auf Helder Rodrigues (Yamaha) sogar 50 Sekunden!

Langsamer Start, dann Schlussattacke

"Bis zum Auftanken habe ich sicher Zeit verloren, danach habe ich Gas gegeben", analysiert Faria. "Etwa 200 Kilometer vor dem Ende habe ich Despres, Coma, Rodrigues und Chaleco eingeholt und bin dann an ihrer Seite geblieben. Als Wasserträger von Cyril fahre ich stets besonnen, aber es gibt Momente, wo man von der Situation profitieren muss. Ich bin heute Morgen als siebter Pilot auf die Strecke gegangen und das hat mir in die Karten gespielt. Ich denke, dass sich Cyril für mich freut."

Rodrigues hatte das Klassement zu Beginn angeführt und hatte im Ziel auch über drei Minuten Vorsprung auf Mitfavorit Cyril Despres (KTM), der heute seinen Rückstand im Gesamtklassement ein wenig reduzieren konnte. Dabei erlebte der Franzose alles andere als einen perfekten Tag: "Das war eine sehr schwierige Etappe für mich. Mein Motor hat 220 Kilometer lang vibriert, sodass der Ruhetag ein echter Segen für Mensch und Maschine sein wird. Mir fehlen die Worte", stöhnt Despres.

"Nach dem Auftanken fing das Motorrad an zu vibrieren und ich wusste nicht, ob ich stehen bleiben soll oder nicht oder ob alles auseinanderfliegen würde", schildert er. "Dann habe ich Tempo rausgenommen und komme letztlich in der gleichen Zeit wie die anderen an. Ganz ehrlich, das ist ein Wunder! Die einzige positive Erkenntnis ist die Tatsache, hier im Ziel zu sein. Aber 200 Kilometer wegen eines vibrierenden Motors die Luft anzuhalten, ist schon beängstigend."

Coma behauptet Gesamtführung

Marc Coma (KTM) kam als Vierter ins Ziel und büßte 1:26 Minuten von seinem Vorsprung auf Despres ein, liegt aber immer noch souverän in Führung. BMW konnte den Erfolg von gestern indes nicht wiederholen: Frans Verhoeven wurde als bester Vertreter der Speedbrain-Teams Zehnter; der Brasilianer Jose Helio Rodrigues Filho musste nach einem Sturz bei Kilometer 55 wegen einer Schulterverletzung sogar medizinische Hilfe anfordern.

Marc Coma

Marc Coma büßte trotz der Probleme von Cyril Despres etwas Zeit ein Zoom

Francisco Lopez Contardo wurde Sechster. "Der Schlussabschnitt über knapp 150 Kilometer war sehr hart, sehr staubig", so der Aprilia-Pilot. "Das hat mir aber gefallen, vor allem in den Dünen. Dann hat Coma zu mir aufgeschlossen und anschließend noch zwei weitere Gruppen mit Motorradpiloten. Wir sind vorsichtig gefahren. Das wird für viele Piloten eine komplizierte Angelegenheit und vor dem Ruhetag trennt sich die Spreu vom Weizen." In der Gesamtwertung liegt der Chilene weiterhin an dritter Stelle, allerdings schon 22:12 Minuten hinter dem KTM-Duo Coma/Despres.

Ergebnis 6. Etappe (Top 10):
01. Ruben Faria (KTM) - 5:35.27 Stunden
02. Helder Rodrigues (Yamaha) + 50 Sekunden
03. Cyril Despres (KTM) + 3:54 Minuten
04. Marc Coma (KTM) + 5:20
05. Stefan Svitko (KTM) + 8:07
06. Francisco Lopez Contardo (Aprilia) + 9:00
07. Ivan Jakes (Yamaha) + 9:32
08. Jordi Viladoms (Yamaha) + 10:27
09. Pal Anders Ullevalseter (KTM) + 13:25
10. Frans Verhoeven (BMW) + 17:15

Gesamtwertung nach 6 Etappen (Top 5):
01. Marc Coma (KTM) - 22:40.20 Stunden
02. Cyril Despres (KTM) + 8:48 Minuten
03. Francisco Lopez Contardo (Aprilia) + 22:12
04. Helder Rodrigues (Yamaha) + 27:35
05. Ruben Faria (KTM) + 29:54

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