• 04.02.2009 16:15

Schock für Dakar: Heute Mitsubishi, morgen VW?

Nach dem Dakar-Ausstieg von Mitsubishi ist auch das weitere Engagement von VW fraglich - Hans-Joachim Stuck: "Es wird Einsparungen geben"

(Motorsport-Total.com/sid) - Heute Mitsubishi, morgen VW? Die weltweite Finanzkrise zwingt immer weitere Automobilkonzerne zur Vollbremung. Heute gab Mitsubishi den Rückzug aus dem Marathon-Rallyesport bekannt und läutete damit möglicherweise das Ende der legendären Rallye Dakar in ihrer bisherigen Form ein. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass Volkswagen nach dem historischen Dakar-Triumph vor wenigen Wochen dem Beispiel Mitsubishis folgen wird, da eine Fortsetzung des Engagements ohne den Hauptgegner keinen Sinn mehr macht.

Titel-Bild zur News: Giniel de Villiers

Geht nun auch bald die Zeit von Volkswagen bei der Dakar zu Ende?

"Es wird mit Sicherheit Einsparmaßnahmen im Motorsport geben", sagte VW-Repräsentant Hans-Joachim Stuck und deutete damit den Ausstieg bereits an. Offenbar will der Vorstand der Wolfsburger im März eine Entscheidung verkünden. VW lässt sich das Abenteuer Dakar mit Vorbereitung und Entwicklung jährlich etwa 50 Millionen Euro kosten - angesichts der Flaute auf dem Automarkt eine gigantische Summe.#w1#

"Der plötzliche Einbruch der Weltwirtschaft zwingt das Unternehmen, seine Ressourcen gezielter einzusetzen", begründete Mitsubishi den Schritt. Die Japaner sind mit insgesamt zwölf Erfolgen Rekordsieger der Dakar, die nach Terror-Drohungen in diesem Jahr erstmals in Südamerika stattfand.

Die Konkurrenz fehlt nun

VW ist sportlich seit diesem Jahr ebenfalls am Ziel, feierte im Januar durch den Erfolg des Südafrikaners Giniel de Villiers mit Beifahrer Dirk von Zitzewitz im Race Touareg einen historischen Sieg und gewann den Klassiker als erster Hersteller mit einem Diesel-Auto. Zudem gehen nach den zahlreichen Rückzügen der Konkurrenz die Herausforderer aus. Ein eingeschränktes Engagement ist nicht möglich; die Dakar kostet mit drei Autos nahezu genauso viel wie mit bisher vier.

Dakar-Direktor Etienne Lavigne zeigte sich "überrascht" vom Entschluss Mitsubishis. "Ich bedauere es sehr, dass wir - auch menschlich - eines der besten Teams der Geschichte verlieren", sagte Lavigne, machte sich aber keine Sorgen um die Zukunft der legendären Rallye: "Wir haben schon andere Ausstiege erlebt, wie die von Peugeot und Citroën." VW-Sportchef Kris Nissen bedauerte die Entscheidung von Mitsubishi: "Wir hoffen jedoch, dass dieses gute Team eine Möglichkeit findet, weiterhin an den Start zu gehen."