• 14.01.2009 13:00

Sainz kann sich nur noch selbst schlagen

Dakar-Zwischenbilanz: Carlos Sainz hat nach der zehnten Etappe fast 30 Minuten Vorsprung - Der Spanier erlebt in der Wüste "zwei Wochen Wahnsinn"

(Motorsport-Total.com/sid) - Dakar-Dominator Carlos Sainz kann sich auf dem Weg zum historischen Erfolg nur noch selbst schlagen. Nachdem der zweimalige Rallye-Weltmeister auch die Sanddünen der chilenischen Atacama-Wüste gemeistert hat, führt der Spanier mit dem VW Race Touareg die Gesamtwertung vor den letzten drei Etappen mit fast einer halben Stunde Vorsprung an.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz könnte sich den Dakar-Sieg nur noch selbst wegnehmen

Sainz will noch nichts vom Sieg wissen. "Die Dakar ist zwei Wochen Wahnsinn. Ein Fehler, und alles kann vorbei sein", sagte der 46-Jährige im 'Kicker'-Interview. Am heutigen Mittwoch darf sich "El Matador" über einen zusätzlichen Ruhetag freuen, denn die Organisatoren sagten die elfte Etappe zwischen Copiapo (Chile) und Fiambala (Argentinien) wegen schlechter Wetterprognosen ab.#w1#

Selten hat ein Fahrer die Dakar derart dominiert wie Sainz. Der VW-Pilot gewann sechs der bisherigen zehn Etappen, die letzten vier sogar in Folge. "Carlos ist ein Glücksfall für unser Team. Er ist ein absoluter Vollprofi, der immer hundert Prozent gibt", sagt VW-Sportchef Kris Nissen.

Dakar als "VW-Markenpokal"

Für den Automobilhersteller aus Wolfsburg, der das Abenteuer Dakar generalstabsmäßig vorbereitet hat, läuft derzeit alles nach Plan. Volkswagen hat die härteste Rallye der Welt beinahe schon zu einem Markenpokal gemacht, denn an der Spitze liegen gleich drei rund 280 PS starke Touareg. VW wäre der erste Autobauer, der die Dakar mit einem Diesel-Fahrzeug gewinnen würde.

"Ein Fehler, und alles kann vorbei sein." Carlos Sainz

Sainz führt das Gesamtklassement mit einem Vorsprung von 27:31 Minuten vor seinem Markenkollegen Mark Miller an. Auf Platz drei folgt der Südafrikaner Giniel de Villiers mit Beifahrer Dirk von Zitzewitz mit einem Rückstand von 41:13 Minuten in einem weiteren VW Touareg. Bester Nicht-VW-Pilot ist der Spanier Nani Roma im Mitsubishi Lancer, der bei dem riesigen Abstand von 1:13 Stunden allerdings schon auf einen Totalausfall der Wolfsburger hoffen muss.

Nissens Erfolgsgeheimnis ist denkbar einfach. "Das Auto ist viel besser, schneller und zuverlässiger geworden, und unsere Fahrer haben jetzt mehr Erfahrung mit Marathon-Rallyes", meint der Däne, für den die 30. Rallye Dakar, "härter, anspruchsvoller und schwieriger ist, als wir es jemals in Afrika erlebt haben", wie er gegenüber 'Motorsport-Total.com' sagte.

"Carlos ist ein Glücksfall für unser Team." Kris Nissen

Auch für Sainz ist die Verlegung der Dakar nach Südamerika ein Erfolg. "Ich wusste, dass die Argentinier Motorsport-verrückt sind, aber diese Menschenmassen haben meine Erwartungen übertroffen. Was hier auf den Straßen abgeht, habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt", sagte er im 'Welt'-Interview. Deshalb wäre der Sieg bei seiner dritten Dakar-Teilnahme für ihn im Vergleich zu seinen WM-Erfolgen etwas ganz Besonderes: "Die WM geht über eine ganze Saison, da kann man schlechte Resultate auch mal ausgleichen."

Tragische Zwischenfälle überschatten die Rallye

Überschattet wurde die zehnte Etappe erneut von einem schweren Sturz. Der spanische Motorradfahrer Cristobal Guerrero fiel nach einem Unfall ins Koma und musste ins Krankenhaus des Start- und Zielorts Copiapo eingeliefert werden.

Bei der diesjährigen Auflage der Rallye, die erstmals in Südamerika stattfindet, waren zuvor der französische Motorradfahrer Pascal Terry sowie zwei peruanische Fahrer eines Transportfahrzeugs tödlich verunglückt. Insgesamt hat die Rallye Dakar seit ihrer ersten Auflage 1978 bereits 56 Menschen das Leben gekostet.

"Die meisten, die die Dakar verurteilen, wissen gar nichts über das Rennen." Carlos Sainz

Für Sainz sind tragische Zwischenfälle keine Überraschung, denn die Dakar sei schließlich das härteste Wettrennen der Welt, da liege es in der Natur der Sache, dass Unfälle passieren. Was den Spanier allerdings stört, ist die vorschnelle Kritik: "Ich respektiere jede Meinung, aber die meisten, die die Dakar verurteilen, wissen gar nichts über das Rennen."

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