Rallye Dakar: Zahlreiche sportliche Innovationen

Verändertes Startintervall, "Fiambala Super-Special" und neue Bestimmungen für die Marathon-Etappen - Die Rallye Dakar 2016 wartet mit einigen Neuerungen auf

(Motorsport-Total.com) - Die Rallye Dakar wartet bei der 38. Ausgabe im Januar 2016 mit einigen sportlichen Innovationen auf, die den Rennverlauf interessanter und abwechslungsreicher gestalten sollen. Für viel Aufmerksamkeit wird der Start zur zehnten Etappe (13. Januar) von Belen nach La Rioja sorgen. Er wird "Fiambala Super-Special Sektion" genannt und ist für die Motorräder und Quads der zweite Teil einer Marathonetappe.

Titel-Bild zur News: Jordi Viladoms

Die Motorradfahrer betrifft einige entscheidende Veränderungen Zoom

Anhand der zehn schnellsten Zeiten vom Vortag werden sich die Top 10 der Motorräder und Autos sowie die Top 5 der Trucks gemeinsam an der Startlinie aufstellen. Die Topfahrer der jeweiligen Kategorien werden gleichzeitig starten. Zwischen den Gruppen von Motorrädern, Autos und Trucks gibt es ein Startintervall von drei Minuten. Erstmals werden alle Topstars gemeinsam die Wüstendünen in Angriff nehmen. Dieses einzigartige Startprozedere kann bereits die Taktik am Vortag beeinflussen.

Eine wesentliche Veränderung betrifft die Motorräder. Das Startintervall zwischen den Top 10 wird auf drei Minuten ausgedehnt. Damit soll verhindert werden, dass der Sieger des Vortages, der die Etappe eröffnen muss, seinen Vorteil verliert. Der Navigation kommt durch das längere Startintervall auch mehr Bedeutung zuteil. Die Veranstalter rechnen zusätzlich damit, dass sich größere Gruppen erst später im Laufe der Etappen bilden.

Schon seit einigen Jahren gibt es Marathonetappen, bei der die Fahrer am Abend keine technische Hilfe von den Mechanikern erhalten und auf sich selbst gestellt sind. Jetzt gibt es für den Marathon in San Salvador de Jujuy eine neue Regel, die seit 1998 nicht mehr angewendet worden ist. Die Fahrzeuge werden am Abend in einem speziellen Bereich verschlossen, zu dem nicht einmal die Fahrer Zugang haben. Erst in der Früh erhalten sie Zutritt und haben nur wenig Zeit, um fällige Reparaturen durchzuführen.

In der zweiten Woche gibt es für die Motorräder und Quads eine zweite Marathonetappe. Diesmal haben sie die Möglichkeit selbst Reparaturen an ihren Fahrzeugen durchzuführen. An den beiden Renntagen von Belen nach La Rioja müssen sie praktisch 1.000 Kilometer alleine zurücklegen, davon sind 560 Kilometer gezeitet. Die Taktik und eine umsichtige Fahrweise werden entscheidend sein.


Die Route der Rallye Dakar 2016

Die 13 Etappen der Rallye Dakar 2016 im Video vorgestellt: Über 9.000 Kilometer in Südamerika. Weitere Rallye-Videos

Diesmal wird auch großen Wert auf die Navigation gelegt. Die Teilnehmer erhalten im Vorfeld nur eine vage Beschreibung der Route inklusive der Gesamtdistanz bis zum Tagesziel. So soll verhindert werden, dass große Teams mit spezieller Ausrüstung einen Vorteil erhalten. Die genaue Route wird geheim gehalten und ist erst in der Nacht vor der Etappe bekannt, wenn die Roadbücher im Biwak verteilt werden.

Um die Navigationskünste zu belohnen, sind die WPMs (die versteckten Wegpunkte) nicht detailliert im Roadbook verzeichnet. Deswegen sind manche einstudierte Routinen nutzlos, denn die Fahrer und ihre Co-Piloten müssen die Hinweise oft frei interpretieren, um die WPMs zu finden. Mit all diesen Maßnahmen will Veranstalter ASO (Amaury Sport Organisation) die Herausforderung größer machen. Das Rennen wird sich bestimmt verändern.