• 15.01.2010 20:37

Ein "nervenaufreibender Tag" für Volkswagen

Die VW-Stimmen zur vorletzten Etappe: Der Dakar-Sieg ist den Wolfsburgern eigentlich sicher, aber teamintern tobt das Duell weiter

(Motorsport-Total.com) - Zwei Volkswagen Race Touareg machen den Kampf um den Sieg bei der Rallye Dakar 2010 bis zur letzten Minute spannend: Auf der 13. und vorletzten Etappe des Wüsten-Klassikers nahmen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk ihren Teamkollegen Carlos Sainz/Lucas Cruz 2:32 Minuten ab. Damit schrumpfte die Führung des spanischen Duos in der Gesamtwertung vor ihren Teamkollegen auf nur noch 2:48 Minuten. Mark Miller/Ralph Pitchford komplettieren weiterhin das VW-Trio an der Spitze des Klassements.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz will auch im Ziel in Buenos Aires der Spitzenreiter sein

Seit Tagen halten die beiden Spitzenpiloten und ihre Beifahrer die Dakar-Fans in Atem: In einer bemerkenswerten Jagd reduzierten Al-Attiyah/Gottschalk ihren Rückstand von 10:06 Minuten (Etappe zehn) am folgenden Tag auf 4:28 Minuten (Etappe elf). Dann stieg die Differenz auf 5:20 Minuten (Etappe zwölf) und beträgt nach der heutigen Prüfung von San Rafael nach Santa Rosa in Argentinien gerade noch 168 Sekunden - es bleibt also bis zum Ziel in Buenos Aires hoch spannend.#w1#

Den Tagessieg auf der insgesamt 725 Kilometer langen Etappe sicherten sich Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret im X-raid-BMW vor Al-Attiyah. Sainz und Miller wurden Vierte und Fünfte. Peterhansel ist als Vierter der Gesamtwertung auch bester Verfolger der drei Race Touareg an der Spitze. Drei Positionen dahinter liegt mit Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz auch der vierte Volkswagen Race Touareg innerhalb der sieben besten Teams.

Der vorletzte Dakar-Tag war geprägt von zwei unterschiedlichen Teilabschnitten. Rund um den Startort San Rafael bot die 368 Kilometer lange Wertungsprüfung die letzten Dünenabschnitte der Rallye mit weichem Sand. Im Anschluss standen schnelle Abschnitte über Feld- und Wirtschaftswege auf dem Programm.

Die sportliche Entscheidung bei der härtesten Rallye der Welt fällt auf der 202 Kilometer langen Abschlussprüfung am morgigen Samstag, die die Teams in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires führen wird. Dort wird am Sonntag mit der umjubelten Fahrt über das Podium die siegreiche Crew gekürt.

Stimmen zur 13. Etappe:

Kris Nissen: "Das war ein nervenaufreibender Tag: Die Rallye Dakar war spannend und sie bleibt dank Carlos und Nasser bis zum Schluss spannend. Der Tag morgen wird entscheiden, welches Volkswagen-Duo die Rallye gewinnt. Jeder im Team und alle Fans können sich auf ein spannendes Finale freuen."

Giniel de Villiers: "Wieder einmal ein Tag mit zwei Gesichtern. Er begann mit einem Dünengürtel in der Nähe von San Rafael, der viel weichen Sand bot. Dort haben wir zwei Mitsubishi überholt, die vor uns gestartet sind. Wir haben sie aber nicht gesehen - also müssen sie sich verfahren haben. Mein Beifahrer Dirk von Zitzewitz hat also wieder einen tollen Job gemacht. Im zweiten, schnellen Abschnitt mit hohem Vollgas-Anteil waren wir im Staub von Carlos Sousa. Keine Chance, an ihm vorbeizugehen."

Carlos Sainz: "Der Tag begann gut für uns, speziell, wenn man bedenkt, dass wir die Wertungsprüfung als Vortagessieger eröffnen mussten. Im zweiten, schnellen Teilstück hat uns Nasser Al-Attiyah eingeholt und mit viel Risiko überholt. Das hat mir nicht besonders gut gefallen. Der Abstand zwischen uns ist weiter geschrumpft. Bis ins Ziel bleibt also morgen nur die gleiche Taktik wie bei der gesamten Dakar: Angreifen bis zum Ende."

Mark Miller: "Der letzte Dünenabschnitt der Dakar hatte zwar viel weichen Sand zu bieten, war aber mit dem Race Touareg ganz leicht zu bewältigen. Es folgte ein extrem schneller zweiter Teil mit Strecken wie auf der Autobahn. Wir fuhren etwas im Staub von Quads und Motorrädern, als wir mitten auf diesen breiten Pisten einen Stein trafen. Daraufhin mussten wir einen Reifen wechseln, was etwas Zeit gekostet hat."

Nasser Al-Attiyah: "Der erste Dünenabschnitt war unserer. Dort haben wir viel Zeit gut gemacht und waren vor dem Schlussstück über breite Feldwege an unserem Teamkollegen Carlos Sainz dran, der vor uns gestartet war. Ich habe das Sentinel, das zum Warnen vorherfahrener Autos dient, mehrfach betätigt, doch Carlos hat keinen Platz gemacht. Vielleicht hat er es nicht gehört - jedenfalls waren wir gezwungen, mit etwas höherem Risiko zu überholen. Morgen ist noch alles möglich. Bis ins Ziel werde ich alles geben."