• 21.09.2014 19:18

Blancpain und iRacing am "Ring": Die Mischung macht's

Die Premiere der SimRacingExpo im Rahmen des Blaincpain-Endurance-Saisonfinales war ein voller Erfolg: Zufriedenheit bei allen Beteiligten

(Motorsport-Total.com) - Am Anfang stand die Idee, den Motorsport in seiner ganzen Bandbreite zu präsentieren. Reales Rennerleben sollte mit virtuellem verquickt werden - um im Idealfall positive Wechselwirkungen zu erzielen. Nach den ersten Schritten in der Eifel beim iRacing.com Nürburgring1000 kann gesagt werden: Versuch gelungen. Während die GT-Boliden auf dem Grand-Prix-Kurs ihre Runden drehten und die legendären 1.000 Kilometer vom Nürburgring aufleben ließen, lockten parallel dazu zahlreiche Aussteller im Rahmen der SimRacingExpo auf den Ring-Boulevard. Dort konnten die Fans des virtuellen Motorsports die neusten Racing-Trends bestaunen.

Titel-Bild zur News: SimRacingExpo 2014

Die SimRacingExpo feierte am Wochenende eine erfolgreiche Premiere Zoom

Und zu gewinnen gab es auch etwas - obgleich dies bei allem Spaß nicht im Vordergrund stand. Bei der erstmals ausgelobten ADAC-SimRacing-Trophy hatten die hinzugeeilten Rennfahrer wie Christopher Mies, Marc Basseng, Andrea Piccini oder Andres Simonsen gegen die versierten Racing-Gamer erwartungsgemäß keine Chance. Schon an der Online-Qualifikation hatten sich rund 2.600 Spieler beteiligt, bevor es dann am Samstag vor Ort ums Ganze ging.

Unterm Strich aber war dieses Rennwochenende - ob auf der Strecke, auf den Tribünen oder auf dem Boulevard - für alle ein Gewinn. Das Engagement des US-Spieleherstellers iRacing, Hauptsponsor des iRacing.com Nürburgring1000, hat sich vollauf gelohnt. In den USA ist iRacing mit rund 54.000 registrierten Spielern bereits ein voller Erfolg. Jetzt soll auch der europäische Markt erobert werden. Und da darf dann auch der Nürburgring als Simulationsrennstrecke nicht fehlen. Neben der Partnerschaft mit der Nürburgring GmbH verkündete das US-Unternehmen auch, dass Nordschleife und Grand-Prix-Strecke für das Motorsportrennspiel lasergescannt werden.

So war das Engagement auf dem Ring ein vielversprechender Anfang für alle Seiten, wie Marc Hennerici vom veranstaltenden ADAC Mittelrhein bestätigt: "Bei uns sollen die Besucher nicht nur Zuschauer sein. Für die Verbindung von realem und virtuellem Motorsport sind die Bedingungen auf dem Nürburgring ideal. Wir haben hier ein großzügiges Platzangebot und das wollen wir auch nutzen." Die zumeist jugendlichen Fans des SimRacings machten jedenfalls reichlich Gebrauch von dem großen Angebot an Rennsimulatoren, deren sehr realitätsnahe Darstellung von Rennstrecken und Rennfahrzeugen verblüffte.

Was die Simulatoren üblicherweise nicht vorsehen, das widerfuhr beim Rennen am Sonntag dann den realen Rennfahrern. Sie hatten beim fünften und letzten Saisonlauf der Blancpain-Endurance-Series lange mit Regen und Nebel zu kämpfen. So geriet das Saisonfinale zur Herausforderung der ganz besonderen Art. Nach sechs Stunden harter Arbeit auf dem Grand-Prix-Kurs bejubelte das belgische Audi-Team WRT mit den Piloten Christopher Mies, Cesar Ramos und Laurens Vanthoor den Sieg in der Eifel und auch den Gesamtsieg im Pro-Cup. Vanthoor durfte sich zudem über den Sieg in der Fahrerwertung freuen - gezeichnet von den Rennstrapazen bei Wind und Wetter.

Mies war happy, den widrigen Bedingungen getrotzt und den Sieg davon getragen zu haben. Die Strategie war von Beginn an klar. "Kein Risiko, auf der Strecke bleiben, das war unser Motto", so Mies. Vanthoors Dank gilt dem gesamten Team. "Ich bin sehr glücklich. Es war ein verdammt stressiges Wochenende. Es galt, keine Fehler zu machen. Das haben wir geschafft. Nach dem Sprintsieg 2013 musste ich jetzt beweisen, dass ich es auch auf der Langstrecke kann. Das hat ganz schön Druck aufgebaut." Doch dem konnte der Belgier bestens standhalten, wie das Endresultat beweist.

In der Gentlemen-Trophy sicherten sich Peter Mann und Francisco Guedes (Ferrari 458 Italia) den Gesamtsieg. Sichtlich mitgenommen von dem Sechs-Stunden-Marathon bei der Witterung meint Mann abschließend: "Heute ist unter Albtraumbedingungen ein Traum wahr geworden." Für den Spruch des Tages sorgte der Franzose Henry Hassid, der auf dem BMW Z4 von TDS gemeinsam mit dem Niederländer Nick Catsburg den Tagessieg im Pro-Am-Cup einfuhr. "Vier Stunden hinter dem Steuer, das war für einen Mann meines Alters einfach zu viel", so der 54-Jährige, dem die Strapazen eines harten Renntages deutlich anzusehen waren.

Auch wenn gegen Ende des Rennens sogar die Sonne wieder hervor lugte - die Gamer im benachbarten, beheizten Ring-Boulevard hatten es da alles in allem doch etwas gemütlicher...