• 04.05.2008 17:10

  • von Roman Wittemeier

Karthikeyan siegt beim Finallauf

Narain Karthikeyan beschert seiner indischen A1GP-Mannschaft den zweiten Saisonsieg - Viel Pech für Michael Ammermüller

(Motorsport-Total.com) - In einem extrem turbulenten letzten Saisonrennen der A1GP in Brands Hatch sicherte sich Narain Karthikeyan den Sieg. Der Inder feierte damit nach seinem Erfolg in China Ende vergangenen Jahres den zweiten Laufsieg der Karriere. Auf Rang zwei kam der Brite Robbie Kerr ins Ziel, der den Sprint am Vormittag dominiert und gewonnen hatte. Neel Jani durfte als Dritter die Meistermannschaft aus der Schweiz noch einmal auf dem Podium vertreten.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan

Narain Karthikeyan sicherte dem indischen Team einen Sieg zum Saisonabschluss

Jani profitierte dabei jedoch vom Pech von Michael Ammermüller, der bis zur Runde 40 auf deutlichem Podiumskurs gelegen hatte. Aber der Reihe nach: Der Start war ein Abziehbild des Sprintstarts. Vorne sortierten sich die ersten beiden Piloten und unveränderter Reihenfolge ein, dahinter zog Adam Carroll an Neel Jani vorbei. Genau das gleiche Bild hatte man schon am Vormittag sehen können. Dahinter konnte Ammermüller seinen guten fünften Startplatz verteidigen.#w1#

Highspeed-Crash geht glimpflich aus

Der große Gewinner der ersten Runde hieß Jonny Reid. Der Neuseeländer war als 19. losgefahren, boxte sich aber auf den ersten Kilometern schnell an vier Konkurrenten vorbei. In Runde drei stockte vielen Zuschauern für einen kurzen Moment der Atem: Der Libanese Khalil Beschir und John Martin aus Australien kamen sich bei über 200 km/h ins Gehege, beide drehten sich in die Leitplanken und konnten ihren Wracks glücklicherweise unversehrt entsteigen.

Das Saftey Car kam auf die Bahn und versammelte das ohnehin noch dicht gestaffelte Feld hinter sich. Die Reihenfolge an der Spitze lautete: Indien vor Großbritannien, Irland, Schweiz und Deutschland. Es dauerte genau fünf Runden, bis das Rennen wieder freigegeben wurde. Nur einen Umlauf später öffnete sich das Fenster für die ersten Pflichtstopps, das Feld wurde neu sortiert.

Michael Ammermüller

Michael Ammermüller im Pech: sicheren Podiumsplatz verloren Zoom

Der führende Karthikeyan kam ebenso schnell herein wie Carroll, Ammermüller und Franck Montagny aus Frankreich. Erst eine Runde später folgten die anderen Konkurrenten der Spitzengruppe. Nach dem ersten Stopp hatte sich Robbie Kerr mit einem flinken Reifenwechsel und einer schnellen Inlap nach vorne geschlichen, Indien und Irland folgten, dahinter reihte sich das deutsche Team auf einem guten vierten Rang wieder ein. Verlierer der ersten Boxenstopprunde war Neel Jani, der auf Platz sechs zurückfiel.

Ammermüller mit Riesenpech

Im Anschluss bildeten sich vorne zwei Dreiergruppen, bis sich Carroll im Zweikampf um Platz zwei mit Karthikeyan ins Gehege kam und sich dabei den Frontflügel ruinierte. Auf dem Rückweg zur Box verlor nicht nur sein rechter Vorderreifen die restliche Luft, sondern auch der Pilot die Kontrolle. Carroll machte an der Boxeneinfahrt noch einen spektakulären Umweg durch das Kiesbett, bevor er sich eine neue Nase und frische Reifen geben ließ.

Ammermüller war durch die irischen Probleme auf Rang drei gespült worden. In Runde 33 kam das Führungstrio gemeinsam zum zweiten Pflichtstopp. Die Entscheidung an der Spitzenposition fiel zugunsten der Inder, denn die Mannschaft von Karthikeyan arbeitete einen Hauch schneller als Großbritannien. Ammermüller konnte seinen guten dritten Platz halten und war auf sicherem Podiumskurs.

Doch in Runde 40 platzen die Träume der deutschen Mannschaft, als sich Ammermüllers linker Hinterreifen in Luft auflöste und der Pockinger im Kiesbett strandete. Offensichtlich hatte sich der deutsche Pilot einen schleichenden Plattfuß eingefangen. Vorne gab es anschließend noch einmal einen Angriff von Kerr auf die Spitze, der jedoch vom Inder erstklassig pariert wurde. Jani rettete seinen dritten Rang knapp vor China.

Im Mittefeld kam Jonny Reid als Achter ins Ziel und sicherte seiner Mannschaft aus Neuseeland damit ganz knapp den zweiten Gesamtrang. Bemerkenswert ebenfalls: Satrio Hermanto sicherte Indonesien als Zehnter im Hauptrennen den ersten Zähler der A1GP-Saison. Somit ist am Ende der Libanon die einizge teilnehmende Nation, die keinen einzigen Punkt verbuchte.