• 03.12.2009 13:49

  • von Maximilian Kroiss

De Rosa: "Leider hat sich der Pilot nicht gleich entwickelt"

Der 22 Jahre alte Raffaele de Rosa beeindruckte 2009 mit konstanten Resultaten und krönte sich zum "Rookie of the Year" bei den 250ern

(Motorsport-Total.com) - Nach einer enttäuschend verlaufenen Saison 2008 mit der 125er-KTM des Onde-2000-Teams wechselte Raffaele de Rosa in die Viertelliterklasse zu Scot-Honda. Als Teamkollege von Weltmeister Hiroshi Aoyama beendete der junge Mann aus Neapel sein Debütjahr in der 250er-WM überraschend auf Rang sechs der Gesamtwertung. Damit sicherte er sich in dieser Kategorie auch den Totel "Rookie des Jahres".

Titel-Bild zur News: Raffaele de Rosa

Raffaele de Rosa konnte bei den 250ern eine recht erfolgreiche Saison fahren

Bis zu seinem Klassenwechsel hat De Rosa 67 Grand Prix mit 125-ccm-Rennmaschinen bestritten. Für diesen Zeitraum seiner Karriere stehen eine Pole-Position, zwei schnellste Rennrunden und ein vierter Platz als bestes Rennergebnis zu Buche. Die eklatante Leistungssteigerung mit der als Auslaufmodell bezeichneten Honda RS 250 RW kam selbst für den bescheidenen und ruhig wirkenden De Rosa nicht ganz erwartet.#w1#

"Die Umstellung auf dieses Motorrad war für mich nicht ganz einfach zu meistern", erklärt De Rosa. "Vor allem hatten sich die ersten Runden weitaus schwieriger erwiesen als zunächst angenommen. In den Wintertest hatte ich aber ausreichend Zeit, die Honda kennenzulernen. Es ist uns dabei auch gelungen, eine gute Basisabstimmung zu erarbeiten."

Schon im ersten Saisonrennen auf dem Losail International Circuit zeigte der Italiener, dass die Hausaufgaben brav erledigt wurden. "Der Auftakt in Katar verlief für uns recht vielversprechend", sagt er. "Ich konnte mich über die gesamte Renndistanz immer in der Nähe der Podiumsplätze halten. Im weiteren Verlauf der ersten Saisonhälfte bis zum Grand Prix in Brünn waren meine Resultate sehr konstant. Danach ist es uns auch gelungen, das Bike in einigen Bereichen zu verbessern. Doch leider hat sich der Pilot nicht im selben Ausmaß weiterentwickelt. Zudem sind auch manchmal die Ergebnisse ausgeblieben, zum Teil auch wegen Stürzen und Problemen mit dem Motorrad."

Bis zu Runde 13 der diesjährigen WM beendete De Rosa jedes Rennen in den WM-Punkterängen, davon acht Mal in den Top 10. Den Sturz in Estoril nimmt er auf seine Kappe. "Ganz klar war ich im ersten Moment über den Ausfall in Portugal enttäuscht", meint er dazu. "Ich war schon allein deswegen sauer auf mich, da eine gute Serie zu Ende gegangen war. Ich wollte bis zum Saisonende in jedem Rennen WM-Punkte sammeln."

"Ab der zweiten Saisonhälfte ging ich mehr Risiko ein, um bessere Resultate zu erzielen." Raffaele de Rosa

"Aber dieser Sturz passierte nicht ganz unvorhergesehen", räumt de Rosa ein. "Zu Beginn der Saison musste ich viel riskieren, um das Motorrad besser kennenzulernen. Ab der zweiten Saisonhälfte ging ich mehr Risiko ein, um bessere Resultate zu erzielen. Unter diesen Umständen kann so etwas durchaus vorkommen."

Obwohl der Scot-Honda-Pilot in Australien seine erste Pole-Position bei den 250ern erreichte und den Grand Prix auf Platz drei beendete, sollte das Wochenende in Down Under nicht das Highlight für ihn gewesen sein. "Über die Pole-Position auf Phillip Island habe ich mich sehr gefreut", so de Rosa. "Aber das Podium im Rennen kam etwas glücklich zustande, da das Rennen vorzeitig abgebrochen werden musste. Viel lieber wäre es mir gewesen, auch nach der vollen Renndistanz Dritter zu sein. Im Großen und Ganzen war es aber ein gutes Wochenende für uns."

Vielmehr gerät de Rosa, der 2010 im Tech3-Team in der neuen Moto2 antreten wird, über den dritten Platz im Saisonfinale in Valencia ins Schwärmen. "Ein fantastisches Wochenende", freut er sich auch noch Wochen danach. "Wir haben großartige Arbeit geleistet, sowohl auf der Rennstrecke als auch in der Box. Und letztlich hat mir das Rennen unglaublich viel Spaß gemacht, als ich Runde für Runde Positionen aufholen konnte."