Traum erfüllt: Sausset komplettiert 24 Stunden von Le Mans

(Motorsport-Total.com) - Angesichts des unfassbaren Dramas bei Toyota ging ein Le-Mans-Held am Ende beinahe unter. Dabei haben Frederic Sausset, Christophe Tinseau, Jean-Bernard Bouvet und das gesamte SRT41-Team viel Anerkennung verdient: Schließlich sind sie die erste Mannschaft, die ein Fahrzeug nach Garage-56-Regularien ins Ziel bringt. Der vierfach amputierte Sausset erfüllte sich seinen Lebenstraum und brachte den umgebauten LMP2-Morgan nach 315 Runden auf Gesamtrang 38 ins Ziel.

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Es ist vollbracht: Der vierfach amputierte Frederic Sausset kam in Le Mans ins Ziel Zoom

Sausset, der an allen vier Gliedmaßen durch eine bakterielle Entzündung im Jahr 2012 amputiert ist, absolvierte in der Le-Mans-Woche insgesamt 69 Runden und fuhr dabei eine persönliche Bestzeit von 4:00.656 Minuten. Damit war er immerhin schneller als ein LMP2-Amateur. Viel wichtiger war natürlich der olympische Gedanke. Der Morgan musste lange Zeit an der Box verbringen, damit Sausset ins Cockpit und wieder heraus gehievt werden konnte. Das Fahrzeug wurde so umgebaut, dass es sowohl von Sausset als auch seinen körperlich intakten Teamkollegen gefahren werden konnte.

Nach dem Rennen, als alle Sympathien Toyota zuflogen, kamen trotzdem viele Teammitglieder der großen Werke und kleinerer Teams in die Garage von SRT41, um dem 46-Jährigen zu gratulieren. Den letzten Stint nahm er selbstverständlich persönlich unter die Räder, um die Zielflagge entgegen zu nehmen. Auch Le-Mans-Starter Brad Pitt gratulierte Sausset nach dem Rennen zur erfolgreichen Teilnahme. Sausset bekam eine emotionale Extra-Auslaufrunde zugestanden, die leider im Toyota-Drama unterging.

Für den Hersteller Onroak Automotive war die Zielankunft von Frederic Sausset eine der wenigen positiven Nachrichten, die der Hersteller nach einer kräftigen LMP2-Watsche mitnehmen konnte. "Ich möchte Frederic Sausset und allen um ihn herum - speziell seiner Frau - gratulieren. Dies ist ein großartiges Kapitel fürs Leben", sagt Onroak-Chef Jacques Nicolet. Ein Problem in der Nacht kostete das Team eine Stunde, danach nahm der Morgan das Rennen wieder auf. In der Gesamtwertung ließ SRT41 immerhin sechs Fahrzeuge hinter sich.

2017 wird der Fokus bei der Garage 56 vom Menschlichen wieder aufs Technische gelegt: Dann kommt WR mit einem Biogas-Prototypen.