• 01.07.2011 13:45

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Theissen und der emotionale Le-Mans-Sieg

Der erste Sieg ist und bleibt der schönste: Le-Mans-Triumph von BMW 1999 als "emotional unbeschreibliche" Erfahrung von Mario Theissen

(Motorsport-Total.com) - Em gestrigen Donnerstag ist im Hause BMW eine Ära zu Ende gegangen. Der langjährige Motorsport Direktor Mario Theissen übergab die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger Jens Marquardt. Für Theissen geht es nun in den Ruhestand. Vorher blickt der gebürtige Eifelaner aber noch einmal auf seinen größten Erfolg zurück. "Emotional der größte Tag ist nach wie vor das erste Rennen, 1999 der Sieg in Le Mans", sagt er.

Titel-Bild zur News:

In einem solchen BMW V12 LMR siegten Martini/Dalmas/Winkelhock 1999

"Das ist einfach mit Formel 1 nicht vergleichbar. Sie stehen 24 Stunden an der Boxenmauer. In Wahrheit arbeiten Sie 40 Stunden, denn der Renntag beginnt am Samstagmorgen und endet am Sonntagabend weit nach Rennschluss. 40 Stunden am Stück ohne Schlaf", beschreibt Theissen die Dauerbelastung beim größten Langstreckenrennen der Welt. "Sie müssen dauernd damit rechnen, dass irgendetwas Unvorhergesehenes passiert - und das tut es dann auch."

"Ohne Dramen habe ich kein 24-Stunden-Rennen erlebt. Wenn Sie dann als Sieger übers Ziel fahren, ist das emotional unbeschreiblich - ganz anders als in der Formel 1, wo man eine Stunde nach dem Rennen schon wieder ans nächste Rennen denkt", erklärt Theissen, der 1999 den Sieg von Winkelhock/Dalmas/Martini im V12 LMR bejubelte. "Man ist nach so einem Marathon mental und auch physisch komplett erschöpft - und das ist einfach irre."

"Das Besondere war, dass es mein erstes Rennen war", blickt Theissen zurück. Es folgten weitere Erfolge, auch in der Formel 1 durfte man Champagner versprühen. "Ich komme gerade vom Nürburgring. Das ist mit Le Mans vergleichbar. Rein von der Strecke und was da abgeht, ist der Nürburgring sogar das Emotionalste", sagt der bisherige BMW Motorsport Direktor.