• 16.06.2014 22:37

  • von Dominik Sharaf

Stümper, Grünschnabel & zweite Wahl: Jota im Freudentaumel

Für Dolan/Tincknell/Turvey hätte der LMP2-Gesamtsieg nicht unverhoffter kommen können, war am Ende jedoch der unverhoffte Lohn für "jeden Tag im Fitnessstudio"

(Motorsport-Total.com) - Seit Sonntag ist die Hand voll: Für Jota war der LMP2-Erfolg bei der 82. Auflage des Marathons an der Sarthe der fünfte Klassensieg der Teamgeschichte bei den 24 Stunden von Le Mans - und das beim achten Start. Simon Dolan, Harry Tincknell und der kurzfristig für Marc Gene eingesprungene Oliver Turvey fuhren mit ihrem Zytek-Nissan nach 356 Runden als erstes Fahrzeug der kleinen Prototypen-Wertung über die Ziellinie, nachdem ihnen die LMP2-Pole-Position um 0,065 Sekunden weggeschnappt worden war.

Titel-Bild zur News: Harry Tincknell, Oliver Turvey

Jota hatten weder die Experten noch die Fahrer selbst auf der Rechnung Zoom

Als die Ampel auf Grün schaltete, war gegen die Truppe dank einer Mischung aus Tempo und Zuverlässigkeit kein Kraut mehr gewachsen. In der Anfangsphase war zwar ein Reparaturstopp wegen Problemen am Chassis nötig, der sieben Minuten kostete und das Auto zunächst ein Stück zurückfallen ließ. Dank der eigenen Rundenzeiten und der Probleme der Konkurrenz kompensierte Jota die verlorene Zeit jedoch.

Turvey, der erst am Donnerstag infolge des Loic-Duval-Unfalls im Audi-LMP1 und dem Bedarf der Ingolstädter nach Gene eingeflogen wurde, reihte sich leistungsmäßig nahtlos in das Briten-Trio ein, obwohl er seit September kein vergleichbares Auto mehr gesteuert hatte. Dolan kann sein Glück kaum fassen: "Ich kann meine Gefühle nicht in Worten ausdrücken. Es ist, als würde ich aus einem unglaublichen Traum erwachen. Ich hätte nie gedacht, dass es möglich wäre, nach dem frühen Drama mit den Schäden."

Ticknell: Vor einem Jahr noch TV-Zuschauer

Dolan freut sich über seine Leistung und die der Teamkollegen, die auch zu Rang fünf im Gesamtklassement verhalf: "Ich bin glücklich, dass ich keine groben Schnitzer begangen habe. Das ist mir in Le Mans zum ersten Mal gelungen. Harry war bei seinem Debüt fantastisch, das Team ist beeindruckt von seinem Tempo, seiner Kostanz und seiner Reife. Und auch Oliver fuhr absolut brillant." Der angesprochene Tincknell meint: "Ich habe mir das Herz aus dem Leib gefahren und alles gegeben"

Das 22-jährige Nesthäkchen erinnert sich an einen Vierfach-Stint in der Nacht: "Alles aus 15 Jahren Motorsport-Erfahrung floss in diesen einen magischen Moment. Le Mans bei der Premiere zu gewinnen ist der größte Moment meiner Karriere und der Lohn für jeden Tag im Fitnessstudio. Vor zwölf Monaten habe ich noch meinen Mentor Allan McNish (damals Audi-Werksfahrer; Anm. d. Red.) im Fernsehen siegen gesehen", meint Tincknell.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans


Turvey schließt sich der allgemeinen Begeisterung an: "Es waren verrückte Tage. Es war total unwirklich, in letzter Minuten nach Le Mans zu kommen", wundert sich der McLaren-Formel-1-Testfahrer, der sich auf die Setuparbeit seiner Teamkollegen verlassen musste. "Das Auto war von Anfang an und bis ins Ziel großartig. Am Sonntagmorgen haben wir dann die Spitze unter Druck gesetzt. Dabei hätte ich gedacht, dass sogar das Podium schwierig wird. Aber Sam Hignett (Teamboss; Anm. d. Red.) hat uns gesagt, wir sollten drauflosfahren. Am Ende war es einfach nur nervenaufreibend."

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