Rebellion: Wird der R-One rechtzeitig fertig?

Bei der Entwicklung des neuen LMP1-Chassis vom Typ R-One befindet sich Rebellion laut Teammanager Bart Hayden noch im Plan, doch die Zeit drängt

(Motorsport-Total.com) - Am vergangenen Wochenende fuhr Rebellion zum zweiten Petit-Le-Mans-Triumph hintereinander. Abgesehen davon hatte die Siegesfahrt von Nick Heidfeld, Neel Jani und Nicolas Prost eine besondere Tragweite: Es war das letzte Rennen der American-Le-Mans-Series (ALMS), bevor diese ab 2014 mit der Grand-Am-Series zusammenspannt und unter dem Banner der United SportsCar Championship (USCC) auftritt.

Titel-Bild zur News: Rebellion R-One

In der WEC-Saison 2014 setzt Rebellion auf den zusammen mit Oreca gefertigten R-One Zoom

Zum anderen markierte das Petit Le Mans 2013 für Rebellion einen der letzten Auftritte mit dem bewährten Lola-Toyota. Lediglich bei den beiden verbleibenden Saisonläufen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) kommt dieses Chassis noch zum Einsatz. Im Hinblick auf die WEC-Saison 2014 wird derzeit fieberhaft an der Entwicklung des brandneuen R-One gearbeitet. Dieses LMP1-Chassis, das Rebellion exklusiv zur Verfügung steht, entsteht in Zusammenarbeit mit Oreca.

Den Auftakt der WEC-Saison 2014 bilden die 6 Stunden von Silverstone am 20. April. Zwei Wochen später stehen die 6 Stunden von Spa-Francorchamps auf dem Programm, bevor am 14./15. Juni der Saisonhöhepunkt in Form der 24 Stunden von Le Mans steigt. Bezüglich des Zeitplans befindet man sich bei Rebellion zwar nach wie vor im Soll, doch die Zeit drängt.

Spätes Streckendebüt erwartet

"Unser Plan sieht noch immer vor, Mitte März für erste Testfahrten auf die Strecke zu gehen", sagt Rebellion-Teammanager Bart Hayden gegenüber 'SPEED.com' und bemerkt bei dieser Gelegenheit, dass er "vor wenigen Wochen in Frankreich war", um sich persönlich ein Bild über den aktuellen Stand der Fahrzeugentwicklung zu verschaffen. Unter anderem mit dabei: Nicolas Prost, der kürzlich als Rebellion-Pilot für die Saison 2014 bestätigt wurde.

"Im Vergleich zu Porsche sind wir spät dran, doch es ist schwierig, viel früher fertig zu werden." Rebellion-Teammanager Bart Hayden

Im Vergleich zur LMP1-Konkurrenz ist Mitte März als Zeitpunkt für die ersten Testfahrten recht spät. Neueinsteiger Porsche etwa befindet sich bereits in der Testphase und der bisherige Rebellion-Pilot Neel Jani - 2014 einer der Porsche-Stammfahrer - wird den LMP1-Boliden aus Weissach noch vor dem Jahreswechsel erstmals fahren. "Im Vergleich zu Porsche sind wir spät dran, doch es ist schwierig, viel früher fertig zu werden", räumt Hayden in Bezug auf das Streckendebüt des R-One ein.

Der Rebellion-Teammanager hegt die Hoffnung, "mit einem konventionellen Auto ohne Hybrid und einem Motor, der eine Evolution des aktuellen ist, nicht zu viele Kinderkrankheiten zu erleben". Der eine oder andere Defekt wird bei den ersten Testfahrten des neuen Boliden aber kaum ausbleiben. Hayden stellt sich bereits darauf ein.

Zunächst keine Kunden-Chassis geplant

"Hoffentlich können wir diese vor den ersten ernsthaften Testfahrten und vor dem ersten Rennen ausmerzen", bemerkt Hayden und gibt schon einmal den erhofften Rebellion-Fahrplan für die erste Saisonhälfte 2014 vor: "Silverstone und Spa mit zwei Autos wird eine gute Vorbereitung für Le Mans sein."

An die Variante, den R-One auch für interessierte Kundenteams anzubieten, denkt man bei Rebellion und Oreca zunächst nicht. "Es gibt Interesse, R-Ones zu kaufen, aber ernsthaft haben wir uns damit noch nicht befasst, denn zunächst muss es darum gehen, dass wir selbst für die ersten Rennen bereit sind", sagt Hayden - wohlwissend, dass die Zeit drängt.