• 19.07.2015 13:50

  • von Roman Wittemeier

LMP2-Hersteller: Was machen HPD, Gibson und Co.?

Die LMP2-Szene wird ab 2017 anders aussehen: Vier Chassishersteller zugelassen, die anderen müssen sich neue Wege suchen - Wer folgt Strakka in die LMP1-Klasse?

(Motorsport-Total.com) - In einem aufwändigen Auswahlverfahren haben ACO, FIA und IMSA die vier Hersteller von LMP2-Chassis ab der Saison 2017 festgelegt. Nur Onroak (Ligier), Oreca, Dallara und Riley/Multimatic ist es erlaubt, ihre neuen Produkte für die kleine Prototypenklasse auf dem Markt anzubieten. Andere etablierte Hersteller schauen in die Röhre und müssen sich für die Zeit nach der Umstellung auf das neue Regelwerk andere Betätigungsfelder suchen.

Titel-Bild zur News: Kirill Ladygin, Anton Ladygin

Der BR01 von SMP rollt nur noch bis Ende 2016: Dann der Aufstieg in die LMP1? Zoom

Strakka hat als erste Mannschaft deutliche Konsequenzen gezogen. Die Briten, die in dieser Saison mit einem gemeinsam mit Dome entwickelten LMP2-Coupé fahren, steigen zur Saison 2017 wieder in die LMP1-Klasse auf. Strakka war bereits bis 2013 in der großen Klasse engagiert. Einen ähnlichen Weg könnte auch BR Engineering einschlagen. Der von Ex-Peugeot-Designer Paolo Catone entwickelte BR01 für Boris Rotenberg und seine SMP-Mannschaft darf nur noch im kommenden Jahr fahren.

Die Russen planen eine langfristige Zukunft in der Langstreckenszene, weil sich Rotenberg seinen großen Traum vom eigenen Formel-1-Team eher doch nicht erfüllen wird. Die Ressourcen für ein LMP1-Projekt sind ebenso vorhanden wie die notwendigen Produktions- und Entwicklungsmöglichkeiten. Catone gilt als geistiger Vater des Peugeot 905 und des späteren 908 HDi FAP - immerhin die Le-Mans-Sieger-Fahrzeuge aus den Jahren 1992, 1993 und 2009.

Unklar ist die Zukunft auch noch bei den Unternehmen Gibson (ehemals Zytek) und HPD. Die Briten, deren Zytek 09SC bis 2011 in der LMP1-Klasse gerannt war, bieten derzeit eine Weiterentwicklung des Zytek Z11SN unter dem Namen Gibson 015S an. Die ursprünglichen Wurzeln dieses Fahrzeuges liegen in der LMP1 - und genau dorthin könnte man wieder zurückkehren. "Gibson arbeitet weiterhin an einem LMP1/2-Coupé, um für die Regeln ab 2017 gerüstet zu sein", heißt es auf der Homepage des Unternehmens.

HPD schließt LMP1 aus, Mazda nicht

Etwas komplizierter ist die Situation bei Honda. Der amerikanische Motorsport-Ableger HPD (Honda Performance Development) hatte für die Saison 2015 ein neues LMP2-Coupé entwickelt, aber die ersten Fahrten unter dem Banner des Teams ESM verliefen derart enttäuschend, dass das Team von Ed Brown und Scott Sharp kurzfristig auf Ligier wechselte. Das Projekt ARX-04b ist noch nicht tot, aber die Laufzeit des bislang nicht überzeugenden Coupés ist aufgrund der Regularien begrenzt.

Eine Rückkehr in die LMP1-Klasse wird seitens HPD ausgeschlossen, aber dennoch will man der Langstrecke treu bleiben. "Wir wollen in der US-Szene weiterfahren, sei es mit einem Prototypen oder einem GT", stellt Einsatzleiter Allan Miller gegenüber 'sportscar365.com' klar. Die Möglichkeiten sind allerdings begrenzt. In der LMP2-Klasse könnte man höchstens als Motorenpartner weitermachen. Honda wird sich offenbar nicht um einen Exklusivvertrag mit FIA und ACO bemühen. In der USCC dürfen ab 2017 weiterhin verschiedene Triebwerke verwendet werden - allerdings ist der Markt hierfür nicht allzu groß.

"Wir würden gern ein echtes Werksprogramm fahren. Wir müssen schauen, was dafür notwendig ist", sagt Miller. "Wir müssen einen Plan erarbeiten, um dann zu sehen, ob so etwas Sinn macht. Es kann ein Werksprogramm sein, oder reiner Kundensport - es ist noch unklar." In der GT-Szene könnte man mit dem neuen Honda NSX agieren, der in den USA unter dem Label von Acura gebaut und vertrieben wird. Der Mittelmotor-Hybrid steckt allerdings noch voller Probleme. Ein Fahrzeug brannte auf dem Nürburgring spektakulär ab.


Träume in LMP1-Form: McLaren und Co.

Die Hersteller Ginetta, Addess und Tiga haben ihre LMP2-Projekte zu den Akten gelegt. Ob eine dieser Firmen ein LMP1-Auto bauen wird, darf man bezweifeln. Realistischer erscheint ein Aufstieg von Mazda. Die Le-Mans-Sieger von 1991 (Herbert/Weidler/Gachot im 787B mit Wankelmotor) experimentieren derzeit mit dem LMP1-Motor von AER in einem LMP2-Chassis. Das Programm mit dem Diesel-Prototypen in der USCC wird voraussichtlich beendet. Im Juni waren Mazda-Vertreter zu Gesprächen mit dem ACO in Le Mans.

ADAC GT MASTERS LIVE

ADAC GT Masters im TV

Nächstes Event

Oschersleben

26. - 28. April

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!