• 06.06.2008 14:51

Le Mans: Porsche-Teams gerüstet

Fünf Teams in zwei Klassen treten bei den 24 Stunden von Le Mans für Porsche an - zwei LMP2-Spyder und drei 911 GT3 RSR in der GT2-Klasse

(Motorsport-Total.com) - Die Porsche-Kundenteams sind für das Highlight des Sportwagen-Jahres bestens gerüstet. Bei den 24 Stunden von Le Mans setzen sie am 14. und 15. Juni insgesamt fünf Rennfahrzeuge ein: Zwei Porsche RS Spyder und drei Porsche 911 GT3 RSR.

Titel-Bild zur News: Jos Verstappen

Jos Verstappen gibt sein Le-Mans-Debüt in einem Porsche RS Spyder

Die Teams Van Merksteijn Motorsport (Niederlande) und Essex (Dänemark) gehen mit den beiden RS Spyder an den Start, mit denen sie in ihrer Klasse in dieser Saison bereits die ersten drei Läufe zur Le-Mans-Series (LMS) gewonnen haben. Der 476 PS starke Sportprototyp aus Weissach erlebt in Le Mans vor voraussichtlich mehr als 200.000 Zuschauern gleich eine doppelte Premiere: Es ist sein erster Einsatz über die Distanz von 24 Stunden und der erste auf der geschichtsträchtigen Rennstrecke.#w1#

Das Ziel für die beiden LMP2-Kundenteams beim härtesten Langstreckenrennen der Welt ist der Klassensieg. Die Fahrzeuge der über 200 PS stärkeren und vom Leistungsgewicht her deutlich überlegenen LMP1-Klasse waren beim Test auf der 13,629 Kilometer langen Strecke etwa 20 Sekunden pro Runde schneller als die LMP2-Autos.

"Beim ersten Start unseres jungen Teams in Le Mans den Klassensieg zu holen, wäre gigantisch", sagte John Nielsen, der bei Essex Teamchef und Fahrer in Personalunion ist. "Aus den Fehlern, die wir bei den ersten Rennen der LMS gemacht haben, haben wir für Le Mans gelernt. Es ist für die Fahrer, für das Auto und das Team eine gewaltige Herausforderung, 24 Stunden perfekt zu funktionieren. Darin liegt die große Faszination dieses Rennens."

Nielsen weiß, wovon er spricht: Er fuhr schon 18 Mal in Le Mans und feierte 1990 auch einen Sieg. Auch sein Landsmann und Teamkollege Casper Elgaard hat die Begeisterung der Fans in Le Mans schon hautnah erlebt: Er startet bereits zum sechsten Mal zum Langstreckenklassiker an der Sarthe. Seine bisher beste Platzierung holte er im Vorjahr, als er Dritter wurde.

Verstappen mit Le-Mans-Debüt

Porsche-Werksfahrer Sascha Maassen (Aachen) komplettiert das dänische Team. Wie seine Werksfahrer-Kollegen wurde er freigestellt, um die Kundenteams in Le Mans zu unterstützen. "Ich freue mich wahnsinnig, mit dem RS Spyder beim größten Rennen der Welt antreten zu dürfen", sagte Maassen.

"Vor allem, weil ich das Auto seit 2005 mitentwickelt habe und es sein erster Le-Mans-Einsatz ist. Die Zusammenarbeit mit dem Essex-Team hat beim Vortest prima funktioniert." Normalerweise startet Maassen in der American-Le-Mans-Series für das werksunterstütze Team Penske Racing, mit dem er 2006 den Titel holte. In Le Mans feierte der Routinier 2004 und 2005 Siege in der GT-Klasse.

Auch für das LMS-Team Van Merksteijn Motorsport ist das 24-Stunden-Rennen eine Premiere - für Jos Verstappen (Niederlande) gleich in dreifacher Hinsicht: Der ehemalige Formel-1-Pilot fuhr noch nie in Le Mans, noch nie ein 24-Stunden-Rennen - und noch nie bei Nacht. Beeindruckt war er von den schnellen Kurven des Kurses. "Die Strecke hat es in sich, sie ist aufregend und sehr anspruchsvoll, für einen Le Mans-Anfänger allein schon wegen ihrer Länge", sagte er.

"Weil es kaum richtig trocken war beim Test, bin ich sicher noch nicht am Limit gewesen. Aber ich habe vollstes Vertrauen in unser Auto und freue mich auf das Rennen." Die beiden weiteren Fahrer des niederländischen Trios, Jeroen Bleekemolen und Teameigner Peter van Merksteijn, haben jeweils bereits zwei Le-Mans-Starts auf dem Konto.

Drei 911er in der GT2-Klasse

In der GT2-Klasse werden insgesamt drei Porsche-Teams mit dem 911 GT3 RSR versuchen, den Vorjahressieg zu wiederholen. Für das deutsche Team Felbermayr-Proton sind Porsche-Werksfahrer Wolf Henzler (Nürtingen), Alex Davison (Australien) und Horst Felbermayr sen. (Österreich) im Einsatz.

Das Team Flying Lizard Motorsports (USA) tritt mit den Amerikanern Johannes van Overbeek und Seth Neiman sowie Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) an. Das Trio des französischen Teams IMSA Performance Matmut besteht aus Teambesitzer Raymond Narac (Frankreich), sowie den Porsche-Werksfahrern Patrick Long (USA) und Richard Lietz (Österreich).

Den publikumswirksamen Auftakt zu den 24 Stunden von Le Mans bildet die Technische Abnahme am Montag und Dienstag (9./10. Juni), zu der sich traditionell Tausende von Zuschauern am Marktplatz in Le Mans einfinden. Die beiden Trainingsitzungen finden am Mittwoch und Donnerstag, jeweils von 19.00 bis 21.00 Uhr und von 22.00 bis 24.00 Uhr, statt.

Am Freitagnachmittag gibt es die berühmte Fahrerparade durch Le Mans. Gänsehaut ist garantiert, wenn die 55 Rennfahrzeuge am 14. Juni um 15.00 Uhr mit fliegendem Start die 24-Stunden-Distanz in Angriff nehmen.