Janis Vergleich Rebellion/Porsche: "Einfach mehr Ressourcen"

Nach vier Jahren im Schweizer Privatteam Rebellion beginnt für Neel Jani das Kapitel Porsche-Werksfahrer - Vorfreude überwiegt den Abschiedsschmerz

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber hat seinen Formel-1-Helm nach zwölf Jahren an den Nagel gehängt und startet in der Saison 2014 für Porsche in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Doch nicht nur für den Australier, auch für dessen künftigen Teamkollegen Neel Jani bricht ein neuer Abschnitt der Rennfahrerkarriere heran.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Neel Jani klettert vom privat eingesetzten Lola-Toyota des Rebellion-Teams... Zoom

Nach vier Jahren in Diensten des Schweizer Rebellion-Teams geht auch Jani in der WEC-Saison 2014 für das brandneue LMP1-Werksteam von Porsche an den Start. Die Rebellion-Jahre möchte der Schweizer keinesfalls missen. "Sie haben mir geholfen, in der Langstreckenszene Fuß zu fassen. Andererseits, so glaube ich, habe ich dem Team geholfen, nach vorn zu kommen. Das ist es letztlich, was Teamwork ausmacht", blickt Jani gegenüber 'Sportscar365.com' zurück.

Seinen letzten Einsatz für Rebellion absolvierte der am kommenden Sonntag 30 Jahre alt werdende Eidgenosse beim Petit Le Mans, dem letzten Rennen in der Geschichte der American-Le-Mans-Series (ALMS). In Form der Wiederholung des Petit-Le-Mans-Sieges von 2012 gelang Jani der perfekte Abschied. "In vier Jahren hat sich natürlich eine enge Verbindung zu Rebellion aufgebaut. So gesehen ist es schade, zu gehen. Andererseits freue ich mich, zu gehen. Bei Porsche habe ich die Chance, alle Rennen, an denen ich teilnehme, auch zu gewinnen", ist Jani überzeugt und hält fest: "Porsche ist Porsche."

Porsche, LMP1

...in den brandneuen Werkswagen von WEC-Einsteiger Porsche Zoom

Die ersten Testfahrten am Steuer des neuen LMP1-Boliden aus Weissach hat Jani, der bereits im Juni als künftiger Porsche-Werksfahrer vorgestellt wurde, inzwischen längst hinter sich. Mit einem Vergleich zum Lola-Toyota des Rebellion-Teams tut sich der Schweizer aber schwer. "Schwierig, denn das Testprogramm von Porsche befindet sich noch im Anfangsstadium. Hinzu kommt, dass wir es im nächsten Jahr mit einer ganz anderen Aerodynamik, kleineren Reifen und einer ganzen Reihe weiterer Veränderungen zu tun haben werden."

Die Hybrid-Power des Porsche weiß Jani zu schätzen ("Man spürt die zusätzliche Leistung"), doch letztlich sei "ein Rennauto immer noch ein Rennauto, ganz gleich ob wir vom Porsche oder vom Lola sprechen". Einen wichtigen Unterschied erkennt der Schweizer im Zuge seines Wechsels vom Privatteam Rebellion in die Werksmannschaft von Porsche sofort: "Es gibt einfach mehr Ressourcen und mehr Möglichkeiten. Wenn ich zum Beispiel ein Problem mit dem Pedal habe, dann gibt es beim nächsten Mal ein neues Pedal. So etwas ist in einem Privatteam natürlich nicht so ohne Weiteres möglich."

Das Ziel für die erste Porsche-Saison in der WEC umreißt Jani mit den Worten "Wir wollen gewinnen, wissen aber, dass es nicht einfach werden wird" und schiebt Audi die Favoritenrolle zu: "Sie sind schon so lange dabei und kennen alles. Sie haben ein riesiges Wissen, weshalb ich glaube, dass sie die Favoriten sind. Wir hoffen, mithalten und sie herausfordern zu können."

Und dann wäre da noch Toyota, die sich mit einem Sieg beim 6-Stunden-Rennen von Bahrain in die Winterpause verabschiedet haben. Neben Jani und Webber setzt Porsche im Debütjahr in der WEC auf die Dienste von Romain Dumas und Timo Bernhard. Die weiteren Piloten stehen noch nicht fest.