• 07.12.2013 10:16

  • von Roman Wittemeier

FIA-Gala: Audi im Rampenlicht

Allan McNish, Tom Kristensen und Loic Duval stemmen den WM-Pokal in die Höhe - Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich: "Haben alles erreicht"

(Motorsport-Total.com) - Audi hat auch in diesem Jahr bei der offiziellen Titelverleihung des Automobil-Weltverbandes (FIA) in Paris groß abgeräumt. Die Werkspiloten Allan McNish, Tom Kristensen und Loic Duval erhielten im Rahmen der großen Gala ihrem WM-Pokal für den Gewinn der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Audi wurde mit dem Herstellertitel ausgezeichnet. "Wir haben alles erreicht was es zu erreichen gab", freut sich Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich.

Titel-Bild zur News: Loic Duval

WEC-Champions 2013: Loic Duval, Allan McNish und Tom Kristensen Zoom

"Nach dem Sieg in Le Mans haben wir uns auch noch beide Titel in der WEC sichern können. Wir können also sehr zufrieden sein mit der Saison 2013. Wir sind Weltmeister, Le-Mans-Champions und waren in allen Rennen vorne dabei", bilanziert der Österreicher, der im vergangenen Monat ein großes Jubiläum feierte: 20 Jahre Sportchef bei Audi. Die Ingolstädter brachten gleich alle sechs WEC-Werkspiloten mit nach Paris. McNish/Kristensen/Duval bekamen den größten Pokal, die Vorjahreschampions Treluyer/Fässler/Lotterer wurden für Gesamtrang zwei geehrt, das Toyota-Trio Sarrazin/Davidson/Buemi für Platz drei.

"Im Kartsport bin ich mal Vizeweltmeister geworden. Einen WM-Titel habe ich mit Audi noch nie zuvor geholt. Das ist ein schönes Gefühl", sagt der Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen. "Wir sind immerhin gegen die Vorjahreschampions angetreten und haben uns durchgesetzt. Loic, Allan und das gesamte Team Joest haben einen großartigen Job gemacht", so der Däne, der sich im Juni seinen neunten Titel bei der 24 Stunden von Le Mans sichern konnte.

"Auf diesen Moment habe ich seit 1985 gewartet", erklärt McNish. "Damals habe ich im Kart um den WM-Titel gekämpft - das war in Le Mans, am Rande bemerkt. In der Formel 1 hatte ich nie eine richtige Chance. Jetzt, in meiner dritten Disziplin, hat es endlich geklappt. Ich bin stolz auf das, was wir in diesem Jahr erreicht haben." Die beiden erfahrenen Audi-Werksfahrer haben sich ihren R18 mit der Startnummer 2 in dieser Saison erstmals mit Loic Duval geteilt.

Bruni und Ferrari feiern Erfolge

"Ich bin an der Seite von Allan und Tom gefahren. Das war gleichermaßen mit Druck und Hoffnungen verbunden", sagt Duval. "Ich fahre im besten Team der Welt. Wir haben immer unser Bestes gegeben und sind nun mit dem WM-Titel dafür belohnt worden. Das ist ein überwältigendes Gefühl. Es war ein unglaubliches Jahr, in dem wir auch noch in Le Mans gewinnen konnten. Mehr ist wirklich nicht machbar", erklärt der Franzose nach seiner ersten vollen WEC-Saison.

Aus Reihen der GTE-Pro-Starter wurde Gianmaria Bruni ausgezeichnet, der sich am Steuer eines F458 Italia auf den letzten Drücker die Krone hatte sichern können. "Dass ich den Fahrertitel bekomme, ist super, aber ich freue mich noch viel mehr für das gesamte Team", sagt der Italiener, dessen AF-Corse-Mannschaft am Ende ebenfalls den Titel gewann. "Unser Auto war extrem konstant - nicht das schnellste, aber wohl das konstanteste."


Fotos: Paris: Ehre für die WEC-Champions


"Ich wusste, dass ich mit einem Sieg in Bahrain an den Aston-Martin-Fahrern vorbeikommen könnte. Dass es geklappt hat, war eine Mannschaftsleistung und außerdem eine starke Leistung meines Teampartners Toni Vilander. Am Ende stehen nun drei Titel: jener für Ferrari, jener für das Team AF Corse und mein Fahrertitel. Wir sind also natürlich alle zusammen sehr glücklich und zufrieden." Bruni hatte sich den F458 mit Giancarlo Fisichella geteilt, erst beim Finale war Vilander zugestiegen.

"2013 war ein tolles Jahr für die WEC", fasst ACO-Präsident Pierre Fillon zusammen. "Innerhalb von zwei Jahren ist die WEC zu einer Marke geworden, die für aufregenden Rennsport und gute Unterhaltung steht." Der Franzose betont noch einmal, dass das Jahr 2013 für den ACO aufgrund des 90-jährigen Geburtstages des 24-Stunden-Rennens in Le Mans eine besondere Bedeutung gehabt habe. "Le Mans bleibt das Kronjuwel. Dort will jeder gewinnen."

"Ich möchte Audi, Allan McNish, Tom Kristensen und Loic Duval herzlich gratulieren. Vor allem Tom, der seinen neunten Sieg in Le Mans gefeiert hat - eine unglaubliche Leistung. Dieser Rekord wird kaum zu knacken sein", meint Fillon. "2014 verspricht sogar noch besser zu werden. Porsche kommt in die LMP1-Klasse und bringt Piloten vom Kaliber eines Mark Webber mit. Wir freuen uns auf den Saisonstart im April, auf das Sechs-Stunden-Rennen von Silverstone."