• 12.11.2015 14:21

  • von Roman Wittemeier

Alex Wurz: "Le-Mans-Podest ist das Größte"

Alexander Wurz über seinen Rücktritt vom aktiven Sportwagen-Sport und die bewegendsten Momente in der langen Karriere als Rennfahrer

(Motorsport-Total.com) - Toyota wird seinen Fahrerkader zum kommenden Jahr verändern müssen. Alexander Wurz hat seinen Rücktritt bekanntgegeben, außerdem zeichnet sich bei den Japanern der Abschied eines weiteren bisherigen Stammmpiloten ab. In den Startlöchern für die Nachfolge in der WEC stehen unter anderem Kamui Kobayashi, Sam Bird und Alex Lynn. Alle drei machen sich Hoffnungen auf ein Cockpit im TS050, mit dem Toyota 2016 wieder an der Spitze der LMP1 mitmischen möchte.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Beim WEC-Saisonfinale in Bahrain wird Alex Wurz sein letztes Rennen bestreiten Zoom

Der Abschied von Alex Wurz (Markenzeichen: ein roter und ein blauer Rennschuh) kommt zumindest für das Team nicht überraschend. "Es war keine Entscheidung, die über Nacht gekommen ist. Das war etwas, das seit geraumer Zeit in mir gereift ist", sagt der Österreicher im Interview mit 'radiolemans.com'. "Ich habe frühzeitig mit Toyota darüber gesprochen. Sie haben es sehr gut aufgenommen, sehr respektvoll."

"Es war eine coole Zeit mit dem Team - wie auch generell in der WEC. Es war ein großes Vergnügen, ein Sportwagen-Pilot zu sein", meint Wurz. Ein enormer Rückschlag hat die Entscheidung zum Rücktritt jedoch in Gang gebracht: Le Mans 2014. Dort hatte Wurz gemeinsam mit Kazuki Nakajima und Stephane Sarrazin über weite Strecken sicher in Führung gelegen, doch ein schmorender Sensor hatte die Träume vom Sieg platzen lassen. Wurz fiel in ein tiefes Loch.

Le Mans 1996 und 2009: Sternstunden einer Karriere

"Le Mans ist hart und teilweise brutal. Deswegen lieben wir dieses Rennen. Ich habe nach dem Ausfall 2014 mehr Schwierigkeiten als sonst gehabt, das Geschehene abzuhaken und nach vorn zu blicken. Ich habe mir die Frage gestellt, ob ich das nochmal drei weitere Jahre so will. Die Antwort lautete letztlich nein", erklärt er seine Entscheidung. "Ich bin glücklich, dieses Kapitel nun abzuschließen. Jetzt kommt der nächste Teil des Lebens."

"Seit meinem zwölften Lebensjahr habe ich professionell Sport betrieben - zuerst als BMX-Fahrer. Ich war dort im harten Wettbewerb sogar Weltmeister, bin schon damals um die Welt gereist. Mein Vater war aber Rennfahrer, und ich wollte auch Rennfahrer werden. Das habe ich geschafft - bis in die Formel 1 und in die WEC. Mein halbes bisheriges Leben habe ich mit Motorsport verbracht", berichtet Wurz von seinen zahlreichen Erlebnissen auf dem bisherigen Weg.

"Ich blicke eigentlich nie zurück, sondern nur nach vorn. Wenn ich aber an meine Karriere denke, dann kommen mir zuerst die Le-Mans-Siege in den Sinn", sagt er. 1996 gewann er im Alter von 22 Jahren als Rookie mit Joest-Porsche an der Sarthe, anschließend ging es in die Formel 1. Nach dem Ende der Grand-Prix-Karriere kehrte der 41-Jährige in die Le-Mans-Szene zurück. Mit Peugeot erreichte er 2009 einen weiteren Triumph beim größten 24-Stunden-Rennen der Welt.


Highlights von den 6 Stunden von Schanghai

Die Langstrecken-WM (WEC) gastierte am ersten November-Wochenende in Schanghai, China. Dort sicherte sich Porsche die Team-Wertung. Ein Rückblick

"1996 bin ich damals der jüngste Le-Mans-Sieger gewesen. Das wirkte damals alles so leicht. Erst später, als ich nach meiner Formel-1-Karriere mit Peugeot zurückkehrte, habe ich wirklich gemerkt, wie viel Aufwand dahintersteckt, um dieses unglaubliche Rennen gewinnen zu können", sagt Wurz. "Wenn man auf das Le-Mans-Podest kommt und sich dort vor 50.000 oder 60.000 Fans alle Emotionen eines 24-Stunden-Rennens lösen - das ist der absolut speziellste Moment im Leben."

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