• 23.06.2011 12:37

  • von Roman Wittemeier

Stuck: "Da schließt sich der Kreis"

"Strietzel" Stuck vor seinem Abschiedsrennen am Nürburgring: Zwei Brüste und ein BMW in der Mauer - Mit dem Lamborghini beim 24-Stunden-Rennen siegfähig?

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende geht auf dem Nürburgring eine ganz besondere Motorsportgeschichte zu Ende. Hans-Joachim "Strietzel" Stuck bestreitet sein letztes Rennen als aktiver Rennfahrer. Die Verbindung zur Nordschleife ist intensiv, genau dort hatte die Karriere des sympathischen 60-Jährigen einmal mit einem BMW begonnen. Nun folgt der Abschluss: im Lamborghini Gallardo gemeinsam mit seinen Söhnen Johannes und Ferdinand.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck bestreitet am Wochenende sein allerletztes Rennen

"Das ist ein ganz großer Moment für mich, zumal meine Karriere 1969 auch dort begonnen hat. Und dann so ein Abschluss mit den beiden Söhnen, bedeutet mir schon sehr viel. Da schließt sich der Kreis", sagt Stuck gegenüber 'Sport1' vor seiner Abschiedsvorstellung. "Wenn man es zum Abschluss hinbekommt, mit seinen Söhnen zu fahren und dann zu sagen: 'Herrschaften, jetzt könnt ihr das mal machen', ist das eine schöne Sache."

Am Steuer des Lamborghinis wird die Familie Stuck von Dennis Rostek ergänzt. Es soll keine Kaffeefahrt werden, sondern - in typischer Strietzel-Manier - Vollgas bis zur letzten Runde. "Theoretisch ist alles möglich. Mit dem Lamborghini Gallardo fahren wir auch in einem konkurrenzfähigen Auto, mit dem wir ohne Frage vorne mitfahren können", bewertet Stuck die sportlichen Aussichten.

"Allerdings sind im Fahrerfeld auch viele Werkseinsätze dabei, da wären wir auch mit einer Platzierung in den Top 10 sehr zufrieden. Es gewinnt jedoch nicht immer der Schnellste das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, sondern der Cleverste", meint der 60-Jährige mit all seiner Erfahrung. Zu jenen Erfahrungen zählen auch viele Unfälle, die allesamt verhätlnismäßig glimpflich ausgingen.

Johannes und Ferdinand Stuck

Johannes und Ferdinand Stuck sind derzeit im ADAC-GT-Masters erfolgreich Zoom

"Die Faszination ist, das Auto so zu beherrschen, wie man es haben will. Das beinhaltet alles. Das Team, die Reifen, die Bremsen, die Elektronik. Der andere Punkt ist natürlich auch der Konkurrenzkampf auf der Strecke", sagt der frühere Formel-1-Pilot. Der Wettbebewerb wird ihm in Zukunft ohne Zweifel fehlen, allerdings kommt als VW-Motorsportrepräsentant sicherlich keine Langeweile auf.

"Ich bin 60 Jahre alt und hatte eine erfolgreiche Karriere, da kann man schon an Rücktritt denken. Ohne überheblich sein zu wollen, aber ich denke, ich habe Einiges erreicht. Nach 43 Jahren kann man es dann gut sein lassen. Außerdem will ich nicht mit 70 Jahren als Renn-Trottel dastehen, da ist der jetzige Zeitpunkt perfekt, um auf der Höhe aufzuhören", sagt Stuck.

1970 konnte der humorvolle Racer aus Garmisch-Partenkirchen das 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife gewinnen, 1998 und 2004 gelang dies ebenfalls. Stuck siegte zweimal in Le Mans (1986 und 1987), wurde Champion in der DTM (1990). "Mein größter Erfolg war mit Sicherheit der Gewinn der Langstrecken-WM 1985, das war ein ganz wichtiger Meilenstein in meiner Karriere. Doch abseits dessen war der größte Augenblick in meinem Leben die Geburt meiner Kinder."


Fotos: Präsentation Team Stuck³


Die Söhne Johannes und Ferdinand sind mittlerweile als Rennpiloten herangereift. Das Duo mischt derzeit beispielsweise das ADAC-GT-Masters kräftig auf. Die beiden Buben sind schnell, aber im Vergleich zum Vater eher ruhige Zeitgenossen. Wilde Gags im Stile der wilden Rennfahrerjahre stehen bei Johannes und Ferdinand nicht auf der Tagesordnung. Strietzel selbst hat hingegen einen reichhaltigen Fundus an Geschichten.

"Ich war 1975 mit meinem österreichischen Kollegen Dieter Quester und meiner damaligen Freundin Mucki in den USA unterwegs. Sie war bekannt wegen ihrer großen Oberweite und der Dieter wollte diese immer mal hüllenlos sehen", lacht Stuck. "Als Mucki und ich dann in Riverside das Training beobachtet haben und der Dieter einmal vorbeigefahren ist, habe ich ihr das T-Shirt hochgezogen und er ist mit dem BMW in die Mauer gefahren. Anschließend mussten wir uns beide erklären. Als Strafe von BMW mussten wir die Spesen selber zahlen, doch Dieter sagte danach zu mir: 'Die Peep-Show war es mir wert'."

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