Terol fährt in Estoril in seiner eigenen Liga

Vizeweltmeister Nicolas Terol ist auch im zweiten Freien Training in Estoril viel schneller als die Konkurrenz - Sandro Cortese fehlen mit 0,7 Sekunden Rückstand Zweiter

(Motorsport-Total.com) - Der Höhenflug von Nicolas Terol hält auch in Portugal an. Nachdem der zweifache Saisonsieger bereits am Vormittag eine überlegene Bestzeit aufgestellt hatte, legte der Aspar-Pilot am Nachmittag nach. Der Spanier steigerte sich um eine Sekunde und brannte eine Runde in 1:16.385 Minuten in den Asphalt. Damit war der Vizeweltmeister wieder in einer eigenen Liga. Am nächsten kam Sandro Cortese auf Platz zwei, doch der Rückstand betrug bereits 0,708 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Nicolas Terol

Der Spanier Nicolas Terol bestimmte auch in Estoril klar das Tempo

"Ich bin zufrieden, denn ich bin mehrere schnelle Runden alleine gefahren", sagt Cortese bei 'Sport1'. "In ein, zwei Kurven komme ich noch nicht so gut zurecht und habe dort auch die Zeit liegengelassen. Ich habe am Computer gesehen, dass ich im zweiten Sektor eine halbe Sekunde verliere. Über die Runde sind es dann sieben Zehntel. Wir müssen daran arbeiten und schauen, dass wir die Zeit herunterschrauben. Ich denke, wir sind bei Nico dabei - zwar nicht schneller, aber gleich schnell."

Die übrigen Piloten der 125er-Klasse lagen bereits mehr als eine Sekunde zurück. Johann Zarco setzte seine gute Form vom Vormittag fort und reihte sich auf Platz drei ein. Hector Faubel, der sich zuletzt in Jerez ein enges Duell mit Terol um den Sieg geliefert hatte, landete auf dem vierten Platz. 1,111 Sekunden fehlten dem Spanier auf seinen Teamkollegen und Landsmann. Miguel Oliveira und Alberto Moncayo folgten auf den Rängen fünf und sechs.

Jonas Folger war konstant im Spitzenfeld zu finden. In den letzten Minuten wurde der Ajo-Pilot noch zurückgereicht und beendete den ersten Trainingstag als Siebter. In seiner besten von insgesamt 17 Runden fehlten dem Youngster 1,8 Sekunden auf Terol.

"Es war ein schwieriges Training. Ich habe mich am Limit bewegt", sagt Folger mit zerknirschter Miene. "Gegen Ende hatte ich Vazquez vor mir, aber sein Motor ist kaputt gegangen. Wir müssen jetzt schauen, wo das Problem liegt. Die Bremsen funktionieren nicht optimal, weshalb ich weite Linien nehmen muss. Das hat sehr viel Zeit gekostet." Danny Kent, Luis Salom und Adrian Martin komplettierten die Top 10.

Kartheininger nicht dabei

Die weiteren deutschsprachigen Piloten waren am Ende des Feldes zu finden, beziehungsweise konnten gar nicht fahren. Daniel Kartheininger kann an diesem Wochenende nicht antreten, weil ein Sponsor ist kurzfristig abgesprungen ist. Derzeit arbeitet der Youngster an einem neuen Finanzierungsmodell, um beim nächsten Rennen in Frankreich wieder dabei sein zu können.

Marcel Schrötter ist wie gewohnt mit seiner Mahindra unterwegs. Der Rückstand war auch am Nachmittag sehr groß. 4,6 Sekunden fehlten dem Deutschen auf die Spitze. Somit wurde es Platz 26. Direkt dahinter reihte sich der Schweizer Giulian Pedone mit seiner Aprilia des Phonica-Teams ein.

Pech hatte Kevin Hanus. Bei der Anfahrt zur engen Schikane rutschte ihm das Motorrad weg. Obwohl er sich die Hand hielt, ging der Unfall glimpflich aus. "Eingangs der umgedrehten Corkscrew ist mir beim Umlegen das Vorderrad weggerutscht", sagt der Deutsche. "Es ist nichts passiert, ich habe mir nur die Finger etwas angeschlagen. Sonst ist alles okay. Ich habe mich vom Vormittag um drei Sekunden verbessert. Ich kann nur positiv nach vorne schauen. Hoffentlich bleibt es trocken. Morgen sind wir wieder dabei." Seine Runde in 1:53.374 Minuten würde für die Qualifikation reichen.