MotoGP-Regeln 2027: Um wie viel werden die Motorräder langsamer?

Mit dem neuen Reglement ab 2027 sollen die MotoGP-Motorräder etwas eingebremst werden - Aber um wie viel? - Auch der Fahrer soll mehr in den Mittelpunkt rücken

(Motorsport-Total.com) - Mit den neuen MotoGP-Regeln ab der Saison 2027 sollen die Motorräder etwas eingebremst werden. Die Eckpunkte dafür sind eine Verkleinerung des Hubraums auf 850 Kubikzentimeter, eine Beschneidung der Aerodynamik und das Verbot der Ride-Height-Systeme sowie des Holeshot-Systems für den Start.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin, Aleix Espargaro

Die Motorräder sollen je nach Strecke um bis zu zwei Sekunden langsamer werden Zoom

Aber um wie viel werden die Motorräder schätzungsweise tatsächlich langsamer werden? "Soweit uns die Hersteller mitteilen, werden wir bei den Motorrädern im ersten Jahr einen Unterschied zwischen einer bis zwei Sekunden sehen", meint Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta.

"Das sagen uns die Hersteller. Es hängt natürlich stark von der Strecke ab. Performance und Sicherheit sind zu einem gewissen Grad proportional zueinander. Wir erwarten einen Rückgang der Performance. Das ist der Grund, warum wir das tun."

"Wir erwarten bei einigen Strecken einen deutlichen Rückgang der Höchstgeschwindigkeit. Dafür gibt es klare Gründe." Denn mit dem Verbot der Ride-Height-Systeme wird die Beschleunigung schlechter und der Topspeed am Ende der Geraden sinkt.

"Wir erwarten also am Anfang einen Rückgang der Performance", betont Ezpeleta. "Mit der Zeit wird das aufgeholt, so wie es immer bei Technologie ist." Denn über die Jahre ist davon auszugehen, dass die Motorräder wieder die Performance der aktuellen Bikes erreichen werden.

Aber es war wichtig, zunächst einen Schritt zurück zu machen. Denn wenn das aktuelle Reglement weitergeführt worden wäre, wäre in den kommenden Jahren noch mehr Performance gefunden worden. Dann hätte man womöglich einige Traditionsstrecken aus dem Kalender streichen müssen.

Carlos Ezpeleta

Carlos Ezpeleta hält die Eckpunkte des neuen Reglements für richtig Zoom

Honda-Teammanager Alberto Puig meint bei MotoGP.com: "Anhand meiner Erfahrung mit verschiedenen Regeln haben wir gesehen, dass wir am Ende immer schneller geworden sind. Das ist der Schlüssel der Ingenieure. Wir sind der Nummer-1-Motorsport dieser Welt."

"Ich glaube", ergänzt KTM-Teammanager Francesco Guidotti bei MotoGP.com, "wir werden bei der Performance nicht so viel verlieren, aber an Sicherheit gewinnen. Das war das Ziel aller Beteiligten."

"Wir sind für unsere Fahrer verantwortlich und müssen uns um sie kümmern, denn für sie gibt es kein Limit. Sie wollen immer schneller und schneller sein." Mit den neuen Regeln wird auch die Bedeutung des Fahrers aufgewertet.

Aleix Espargaro

Die Fahrer sollen ab 2027 auch wieder mehr in den Mittelpunkt rücken Zoom

Mit den neuen Regeln erhalten die Fahrer wieder mehr Kontrolle und Überholmanöver sollen wieder einfacher möglich sein. Mit reduziertem Speed sollten die meisten Sturzräume auch wieder groß genug sein.

"Wir fahren auf den gleichen Strecken wie Doohan und Criville zu 500er-Zeiten", verweist Routinier Aleix Espargaro. "Jetzt fährt die Moto3 die Zeiten der 500er. Die Strecken sind dafür nicht mehr bereit. Deswegen müssen wir die Performance etwas reduzieren."

"Ich glaube auch, dass es für die Show besser wird. Man muss einen Kompromiss finden. Den Leuten zu Hause ist es egal, ob wir eineinhalb Sekunden langsamer fahren. Trotzdem wird dieses Motorrad super gut performen, aber die Show wird auch besser sein."

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