Trois-Rivieres: Sebastien Loeb im Schatten von Timmy Hansen
Timmy Hansen gewinnt im verregneten Finale, doch im Trockenen fährt das Peugeot-Duo in Trois-Rivieres hinterher - Sebastien Loeb scheitert im Semifinale
(Motorsport-Total.com) - Das Peugeot-Team Hansen feierte in Trois-Rivieres den ersten Saisonsieg in der Rallycross-WM, obwohl die Vorzeichen dafür nicht optimal standen. Auf trockener Strecke zählte der 208 WRX nicht zu den schnellsten Autos. Vor allem auf der langen Zielgeraden büßten Sebastien Loeb und Timmy Hansen etwas Boden auf den Citroen von Petter Solberg, die beiden EKS-Audi und den Hoonigan-Ford ein.

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Im Trockenen verlor Peugeot vor allem auf der Geraden den Speed Zoom
Solberg belegte in Q3 den zweiten Platz. Das war bis zum Semifinale das beste Ergebnis des Peugeot-Duos. Im Semifinale schieden zunächst Loeb und Hansen aus, doch da Timur Timerzjanow disqualifiziert wurde, rückte Hansen ins Finale nach. Da es vor dem Start auch noch zu regnen begann, spielte Hansen in die Karten. Im Finale fuhr der Schwede wie entfesselt, jokerte zum richtigen Zeitpunkt und holte sensationell den Sieg.
"Es ist wie im Traum", kann der 21-Jährige sein Glück kaum fassen. "Bis zum Finale war es ein kompliziertes Wochenende. Uns fehlte Topspeed und das hier ist eine extrem enge Meisterschaft. Viele Fahrer können gewinnen. Als ich realisierte, dass ich es nicht ins Finale geschafft habe, wurde mir mitgeteilt, dass ich doch einen Platz in den finalen Sechs habe. Wir entschieden uns für Regenreifen und das Finale lief perfekt. Was für ein Tag!"

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Timmy Hansen feierte seinen fünften Supercar-Sieg Zoom
Loeb wurde in Semifinale 1 deutlich geschlagen und belegte den vierten Rang. Das war der letzte Platz, denn Ken Block und Niclas Grönholm konnten das Rennen nicht beenden. "Das ist natürlich nicht das Resultat, das ich mir erhofft hatte", zieht der Rallye-Rekordchampion Bilanz. "Das Wochenende startete schlecht und endete nicht viel besser. Wir probierten viele Ideen aus und das Setup wurde auch etwas besser. In Q2 und Q3 waren die Ergebnisse gut."
Im Zweikampf zog Loeb in Kanada den Kürzeren, er konnte kaum entscheidende Akzente setzen. "In Q4 kam es zu einer Berührung, wodurch ich für das Semifinale in die zweite Reihe zurückfiel. Beim Start des Semifinales steckte ich auch fest, fiel zurück und fuhr im dichten Staub. Deshalb habe ich das Finale nicht erreicht", seufzt der Franzose. In der WM hält Loeb mit 121 Punkten den fünften Platz.
Kanada hat dem Hansen-Team gezeigt, dass man vor allem beim Motor auf die Konkurrenz verliert, denn mit dem Handling waren die Fahrer zufrieden. "Es war ein verrücktes Gefühl, zunächst kein Auto im Finale zu haben und dann zu gewinnen", sagt Teamchef Kenneth Hansen. "Wir hatten auf dem schnellen Abschnitt der Strecke Probleme, aber im technischen Teil waren unsere Fahrer sehr stark. Die Disqualifikation eines Gegners änderte für uns natürlich alles. Auch der Regen war eine Hilfe, denn der Peugeot und Timmy sind im Nassen immer sehr stark." In der Teamwertung ist Peugeot 30 Punkte hinter EKS Zweiter.

