Kristoffersson: Mit kaputtem Fuß zum zweiten Saisonsieg

Obwohl sein rechter Fuß nach einem Unfall im Fahrerlager stark schmerzte, gewann Johan Kristoffersson in Hell sein zweites WRX-Rennen in der Saison 2017

(Motorsport-Total.com) - Johan Kristoffersson (PSRX-Volkswagen) hat im norwegischen Hell seinen zweiten Saisonsieg in der Rallycross-Weltmeisterschaft (WRX) 2017 eingefahren und damit seine Führung in der Fahrerwertung gegenüber seinem ärgsten Verfolger Mattias Ekström auf acht Punkte ausgebaut. Und nicht nur der Schwede durfte Hell glücklich verlassen. Nach drei Siegen in Folge liegt PSRX-Volkswagen in der Teamwertung mit 81 Punkten klar vor Peugeot-Hansen.

Titel-Bild zur News: Johan Kristoffersson

Johan Kristoffersson triumphierte trotz Handicap beim WRX-Lauf in Hell Zoom

Im Finale erzielte Kristoffersson einen klaren Sieg vor Andreas Bakkerud (Hoonigan-Ford) und Sebastien Loeb (Peugeot-Hansen). Seiner Entscheidung, gleich nach dem Start in die Joker-Runde zu gehen, war goldrichtig. Allerdings wäre das Rennwochenende für den Schweden fast schon vorbei gewesen, ehe es überhaupt richtig begonnen hatte. Am Freitag war Kristoffersson bei einem kuriosen Unfall im Fahrerlager ein Auto über den rechten Fuß gefahren.

Doch der Schwede biss auf die Zähne: "Mein Fuß hat sehr weh getan, aber ich bin nicht zum Arzt gegangen, weil ich Angst hatte, er könnte mir den Rennstart verbieten", sagt Kristoffersson. Während er sich außerhalb des Autos nur humpelnd fortbewegen konnte, tat die Verletzung seiner Performance im Cockpit keinen Abbruch. "Das war ein hartes Wochenende, die nassen Bedingungen gestern waren nicht einfach. Doch heute lief das Polo GTI Supercar einfach fantastisch", sagt Kristoffersson am Sonntag nach dem Finalsieg.


WRX in Hell: Zweiter Saisonsieg für Kristoffersson

Ein Schwede triumphiert in Norwegen: Johan Kristoffersson gewinnt das Finale der WRX in Hell Weitere Rallye-Videos

Nicht ganz so erfolgreich verlief das Rennwochenende für Teamkollege Petter Solberg. Der Norweger verpasste ausgerechnet bei seinem Heimrennen zum ersten Mal in dieser Saison das Finale und war dementsprechend frustriert. "Ich bin wirklich mega enttäuscht darüber, was im Halbfinale passiert ist. Es war schon das zweite Mal, dass ich von diesem Typen beim Heimrennen rausgerammt wurde", ärgert sich Solberg über Kevin Hansen (Peugeot-Hansen), mit dem er in der ersten Runde des Halbfinals aneinander geraten war. "Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll. Das ist einfach nicht fair."

"Es war ein hartes Wochenende, aber wir haben dennoch ein gutes Ergebnis eingefahren. Der Sieg in Q4 war sehr gut für mich und ich war vor dem Halbfinale sehr optimistisch. Doch dann passiert so etwas", hadert der zweimalige Weltmeister mit dem Halbfinal-Aus. "Man muss aber auch das Positive sehen. Johan hat gewonnen und ich bin wirklich stolz auf ihn und das gesamte Team. Wir haben die Führung in der Teamwertung ausgebaut, können also auch etwas von hier mitnehmen. Norwegen und Hell waren wieder nicht gut zu mir. Aber nächstes Jahr komme ich zurück."