Ekström lobt Rallycross-WM: Ohne Speed gewinnt man nichts

Mattias Ekström schwärmt von der Rallycross-WM und träumt von einem Sieg in Hockenheim - Trotz viel turbulenter Action hat der Fahrer viel selbst in der Hand

(Motorsport-Total.com) - Mattias Ekström bestreitet an diesem Wochenende in Hockenheim den Doppelstart mit DTM und Rallycross-WM. In der DTM zählt der Audi-Pilot wie seit vielen Jahren zum Kreis der Favoriten, und auch in der WRX gehört der Schwede mit seinem Audi S1 zu den Anwärtern für das große Finale. Der absolute Höhepunkt wären Siege in den beiden DTM-Rennen und im WRX-Finale. "Ich bin etwas langweilig, weil meine Ziele immer gleich sind", lacht Ekström im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Ich will Rennen gewinnen! Wenn das nicht klappt, will ich auf das Podest kommen und Pokale sammeln. In Hockenheim ist die Aufgabe vielleicht etwas größer, aber mein Ziel bleibt gleich."

Titel-Bild zur News: Mattias Ekström

Mattias Ekström ist mit seinem eigenen Rennstall in der Rallycross-WM aktiv Zoom

Wie schnell sich die Dinge in der Rallycross-WM drehen können, zeigte der Auftakt in Montalegre. In Portugal war Ekström nach den Vorrunden Schnellster, doch in seinem Semifinale krachte ihm Timmy Hansen beim Start ins Auto. "Auf dem Weg in die erste Kurve habe ich eine normale Rennlinie genommen. Leider kam dann ein Auto halb über den Rasen geflogen und ist mir voll in die Seite geknallt", denkt Ekström an die entscheidende Szene zurück. "Danach war es leider im Semifinale nicht mehr zu retten, aber ich bin sehr stolz auf unsere Performance."

Zeigte Montalegre, dass man im Rallycross auch Glück braucht und viel vom Zufall abhängt? "Glück braucht man immer, um Rennen zu gewinnen", meint der zweifache DTM-Meister und relativiert: "Manche Sachen hat man auch selbst in der Hand. Wenn ich die Türe etwas wilder zugemacht hätte, damit keiner innen hineinstechen kann... Aber prinzipiell ist es so, dass man immer gewinnen kann, wenn man schnell genug ist. Ich glaube, in Montalegre konnten nur die besten fünf, sechs Fahrer gewinnen. Glück ist das nicht. Aber ob man Erster oder Sechster wird, hängt auch etwas mit Zufall zusammen. Trotzdem, wenn man nicht schnell genug ist, gewinnt man im Rallycross nichts."


WRX Montalegre: Highlights Tag 1

Höhepunkte vom verregneten ersten Tag der Rallycross-WM in Montalegre. Weitere Rallye-Videos

Offen ist, wie viele WRX-Läufe Ekström in diesem Jahr bestreiten wird. Sein Rennstall führt nach Montalegre die Teamwertung an, die er als wichtiges Ziel ausgegeben hat. "Allgemein sehe ich es Lauf für Lauf und versuche so viele Rennen wie möglich zu fahren. Wie viele es am Ende werden, das weiß ich noch nicht. Der Kalender ist eine Sache, aber es gibt auch andere Termine, die man beobachten muss." Als Audi-Werksfahrer genießt die DTM weiterhin Priorität. Ein dritter Meistertitel ist sein erklärtes Ziel.

Wechsel zwischen DTM und RX-Boliden kein Problem

Nun wird Ekström in den nächsten Tagen mehrmals zwischen den Autos wechseln. Ein Problem sieht er darin nicht: "Bei Rallycross haben wir im Vorfeld ein Setup geplant, das wir das ganze Wochenende mit kleinen Änderungen durchziehen werden. In der DTM ist es ähnlich, wir sind bei beiden Projekten sehr gut vorbereitet. Die Priorität bleibt die DTM, aber wir sind so weit, dass wir sagen können, dass wir beim Setup bleiben und uns am Wochenende auf das fahrerische konzentrieren und alle Entscheidungen perfekt treffen."

Zur Vorbereitung absolvierte EKS zwei Testtage in Höljes, dem schwedischen Rallycross-Mekka. "Wir haben zwei Tage getestet. Dabei haben wir versucht, das Fahrwerk für die Sprünge zu optimieren und Kleinigkeiten für den Start, um noch noch einige Hundertstel herauszukitzeln", berichtet Ekström über die Arbeit mit seinem Teamkollegen Toomas Heikkinen. "Man testet auch Komponenten beim Testauto und sonstige Feineinstellungen."

Hockenheim ist auch für viele Fans eine Gelegenheit, die Rallycross-Action aus der Nähe zu betrachten. Generell gewinnt die Szene immer mehr an Popularität. "Allen, die Rallycross noch nicht kennen, würde ich empfehlen, es im Fernsehen zu schauen oder an die Strecke zu kommen", appelliert Ekström an die Fans. "Es passiert viel auf Social Media. In vielen Ländern kann man die Rennen live auf YouTube verfolgen. Vor Ort ist es wahrscheinlich die beste Erfahrung. Es wird sehr viel Wert auf die Fans gelegt. Man kann sehr, sehr nahe an die Autos und die Fahrer kommen."