• 08.09.2010 16:39

  • von Britta Weddige

WRC-Rallyes bekommen TV-Prüfungen mit Bonus-Punkten

Die FIA führt für 2011 einige Neuerungen ein, zum Beispiel eine TV-Prüfung bei jeder Rallye, kürzere Startabstände und striktere Motorbeschränkungen

(Motorsport-Total.com) - Der FIA-Weltrat hat bei seiner heutigen Sitzung in Paris einige Neuerungen für die Rallye-Weltmeisterschaft beschlossen, die ab 2011 eingeführt werden. So wird es ab der kommenden Saison bei jedem WM-Lauf eine TV-Prüfung mit Bonuspunkten für die drei schnellsten Fahrer geben.

Titel-Bild zur News: FIA Logo

Der FIA-Weltrat hat für die WRC-Saison 2011 einige Neuerungen beschlossen

"Ab 2011 muss jede Veranstaltung der Rallyeweltmeisterschaft WRC am letzten Tag eine Wertungsprüfung für eine ausgeweitete TV-Berichterstattung beinhalten", teilt die FIA mit. "Die schnellsten Fahrer und Beifahrer im Klassement dieser Prüfung erhalten zusätzliche Punkte (3-2-1)." Also: Wer in dieser Prüfung die Bestzeit fährt, darf sich auf seinem Konto drei weitere Zähler gutschreiben lassen.#w1#

Um den Sport für die Zuschauer interessanter zu machen, wird auch das Startintervall verkürzt. Bisher starten die WRC-Piloten in Abständen von zwei oder drei Minuten in die Wertungsprüfungen, ab 2011 wird dieser Abstand auf eine Minute verkürzt.

Ab 2011 werden Piloten der Prioritäts-Klasse 2 automatisch für den Rest der Saison in den Priorität-1-Status eingestuft, wenn sie an mehr als zwei aufeinanderfolgenden WRC-Läufen teilnehmen. Für diese Fahrer gilt dann das gleiche Reglement wie für die WRC-Teams. Das könnte Piloten wie Petter Solberg treffen. Er hat derzeit als Privatier Prio-2-Status und darf deshalb zum Beispiel vor Überseeveranstaltungen vor Ort testen. Die für die Markenwertung eingeschriebenen WRC-Teams dürfen das nicht.

In Sachen Motoren gibt es ab der kommenden Saison eine striktere Beschränkung: Nach dem vierten Saisonlauf 2011 dürfen Hersteller- und WRC-Teams in den verbleibenden neun Rallyes nur noch maximal zwei Motoren pro Auto einsetzen.

Ab 2011 gibt es einen FIA-Produktionswagen-Cup für Piloten, die mit 2WD-Fahrzeugen in der P-WRC antreten. Das soll einen Start für Fahrer von Gruppe-R-Fahrzeugen interessanter machen. Bei jedem P-WRC-Lauf wird es eine eigene Wertung für 2WD-Autos geben, bei der die Punkte nach dem Meisterschaftsschema vergeben werden. Als P-WRC-Starter müssen die 2WD-Piloten ihre Läufe nominieren, und sie können sohl für die P-WRC als auch für den Produktionswagen-Cup punkten.

Auch für die S2000-Weltmeisterschaft gibt es ab dem kommenden Jahr etwas Neues: Dort müssen die Fahrzeuge mit einem herkömmlichen Saugmotor mit weniger als 2.000 ccm antreten. Einen FIA-WRC-Cup wird es ab dem nächsten Jahr nicht mehr geben.

In Zusammenarbeit mit dem WRC-Vermarkter wird die FIA eine Akademie für junge Fahrer ins Leben rufen. Zudem wird ein Expertenteam mit Vertretern interessierter Parteien prüfen, ob die Möglichkeit besteht, WRC-Rallyes auch für GT-Autos zu öffnen.