WRC Rallye Schweden 2023: Tänak trotz Reifenschadens in Führung

Ott Tänak hat bei der Rallye Schweden die Führung übernommen und Craig Breen trotz eines Reifenschadens auf den zweiten Platz verwiesen

(Motorsport-Total.com) - Ott Tänak hat am Samstag in Schweden bei der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) die Führung übernommen. Der Este überholte Craig Breen auf Wertungsprüfung (WP) 14 und baute seinen Vorsprung auf der letzten Stage des Tages auf 8,6 Sekunden aus. Der M-Sport-Ford-Pilot hatte auf WP 14 Glück: Er zog sich auf den letzten Metern einen Reifenschaden zu, der ihn letztlich aber keine Zeit kostete.

Titel-Bild zur News: Ott Tänak

Ott Tänak hat bei der Rallye Schweden Platz eins übernommen Zoom

Mit -12 Grad Außentemperatur war es bitterkalt im hohen Norden, was auch Takamoto Katsuta zu spüren bekam. "Ich wäre vor der Prüfung fast erfroren", sagt der Japaner, der sich am Vortag überschlagen hatte, am Samstag aber wieder mit von der Partie war, um wichtige Daten bei der Rallye Schweden zu sammeln.

Am zweiten Tag standen zwei neue Wertungsprüfungen auf dem Programm: die 12,54 Kilometer lange Norby- und die 28,25 Kilometer lange Floda-Prüfung, die längste am Samstag. Den ersten WP-Sieg des Tages sicherte sich Thierry Neuville, der trotz guter Pace "seinen Bremsen nicht traute". Der Belgier sagt: "Ich bremse immer zu früh und kann keine gute Balance finden."

Rovanperä und Lappi verlieren Zeit

Obwohl Neuville die Prüfung gewann, baute Breen seinen Vorsprung an der Spitze gegenüber Tänak aus. Der Titelverteidiger Kalle Rovanperä hatte unterdessen mit Problemen zu kämpfen. "Das Auto ist schwierig zu fahren und ich verliere immer viel Zeit", resümiert der Toyota-Pilot. Auch Tänak hatte zu Beginn des Tages Schwierigkeiten: "Es macht nicht viel Spaß, aber ich gebe alles!"

WP13 wurde für Rovanperä zum Verhängnis, als er sich drehte und so wichtige Zeit auf der verschneiten Strecke liegen ließ. Für den Finnen Esapekka Lappi platzte der Traum vom Sieg, als er mit seinem Hyundai in einem Schneehaufen stecken blieb und so sieben Minuten verlor. An der Spitze verteidigte Breen seine Führung mit 1,2 Sekunden Vorsprung auf Tänak.

Lappi erklärt seinen Abflug: "Es gab eine kleine Vibration auf der Geraden davor. Ich dachte, es wäre Eis auf dem Reifen, denn sie verschwand wieder. Dann hat sich der Reifen aufgelöst, als ich auf die letzte Kurve zufuhr. Ich hatte keinen Grip, das ist mir noch nie passiert." Das Drama sollte in der nächstes Prüfung weitergehen.

Tänak im Glück und auf Platz eins

Tänak blies auf WP 14 zum Angriff und brannte eine gute Zeit in den schwedischen Schnee. Doch auf den letzten Metern löste sich auch sein Reifen auf. Der Este kam nicht nur ohne großen Zeitverlust ins Ziel, sondern übernahm auch die Führung. "Auf der Geraden hat er sich in seine Einzelteile aufgelöst", berichtet der M-Sport-Ford-Pilot.

Die letzte WP des Tages ging wie schon die WPs 9, 13 und 14 an Neuville. Tänak baute mit der drittschnellsten Zeit hinter Lappi seine Führung aus, ohne am Samstag eine einzige Wertungsprüfung gewonnen zu haben. Breen liegt vor den entscheidenden Läufen am Sonntag 8,6 Sekunden hinter dem Esten.

"Wir haben alles gegeben, aber es war wirklich schwierig, das Auto so hinzubekommen, wie wir es wollten", sagt Breen. "Wir werden morgen unser Bestes geben und sehen, was passiert." Neuville liegt nach einem starken Samstag auf Rang drei, 23,7 Sekunden hinter Tänak. Dahinter folgen Rovanperä und Elfyn Evans. Am Sonntag stehen noch drei Prüfungen inklusive der Powerstage auf dem Programm.

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