• 03.07.2016 06:32

WRC Rallye Polen: Volkswagen bleibt in Schlagdistanz

Volkswagen geht auf den Plätzen zwei, fünf und sechs ins Finale der Rallye Polen - Andreas Mikkelsen nach Spitzenleistung bester Fahrer im Polo R WRC

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen hat seine Siegchancen gewahrt: Andreas Mikkelsen/Anders Jäger gehen als Zweite in das große Finale der Rallye Polen am Sonntag. Mit dem Polo R WRC stemmten sich die WM-Dritten dank einer couragierten Leistung gegen den durch ihre Startposition zu erwartenden Zeitverlust.

Titel-Bild zur News: Andreas Mikkelsen

Andreas Mikkelsen hat vor dem Finaltag weiterhin Chancen auf den Sieg Zoom

Sie gehen mit 21,3 Sekunden Rückstand auf die abschließenden 59,60 Prüfungskilometer am Sonntag. Ihre Teamkollegen Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila sowie Sebastien Ogier/Julien Ingrassia beendeten mit jeweils fehlerfreien Leistungen den Rallye-Samstag auf den Plätzen fünf und sechs. Ott Tänak/Raigo Mõlder (M-Sport-Ford) liegen nach 17 Wertungsprüfungen über 246,50 Kilometer in Führung.

Die Rallye Polen war erneut geprägt von schnellen Vollgas-Pisten, die am Samstag allerdings eine dicke Schicht losen Schotters und Sands aufwiesen. Mit jedem weiteren World Rally Car verbesserten sich damit die Bedingungen. Die Rallye-WM steht auf jeden Fall vor einem packenden Endspurt um den Sieg, bei dem am Sonntag auch das Wetter eine Rolle spielen könnte. Nach enormer Hitze am Samstag könnten am Sonntag womöglich Regenfälle den Charakter der Rallye Polen spürbar verändern.

Volkswagen-Stimmen nach Tag zwei:
Sebastien Ogier: "Ein Tag mit erneut sehr schönen und super-schnellen Prüfungen bei der Rallye Polen, aber für mich in der Rolle des 'Straßenkehrers' einer der härtesten Tage überhaupt. Von daher fällt es schwer, den Fahrspaß bei diesem Tempo wirklich zu genießen. Julien und ich waren absolut am Limit und einige Male auch darüber hinaus. Wir hatten sogar ein paar heikle Momente. In jedem Fall bin ich ziemlich erschöpft, sowohl vom Fahren als auch von den hohen Temperaturen im Cockpit. Wir geben bis zum Ende alles - und dann sehen wir, was dabei herauskommt."

Jari-Matti Latvala: "Der zweite Tag bei der Rallye Polen lief auf jeden Fall besser als der erste. Die Änderungen an der Abstimmung unseres Polo R WRC haben Wirkung gezeigt. Das haben nicht nur mein Gefühl, sondern auch die Zeiten bestätigt. Hier und da habe ich immer noch ein paar Fehler gemacht, und das Tempo der Führenden konnte ich nicht immer mitgehen. Insgesamt habe ich aber auf die Nachfolgenden dennoch Zeit gutgemacht. Am Ende des Tages habe ich auf der 16. Wertungsprüfung sogar die Bestzeit gefahren. Mit Sicherheit wird dies nicht als meine beste Rallye in die Geschichte eingehen, aber noch ist sie nicht vorbei und ich werde weiterhin alles versuchen, sie positiv abzuschließen."

Andreas Mikkelsen: "Ein absolut harter Tag heute bei der Rallye Polen - und wir waren die ganze Zeit am Limit. Durch die Startposition sind es faktisch zwei verschiedene Rallyes. Eine für jene, die die Route eröffnen, und eine für die, die eine freigefegte Strecke vorfinden. Wir haben heute alles, wirklich alles, gegeben, um unseren Nachteil auszugleichen und haben Strecke und Material ausgereizt. Ein kleiner Fehler meinerseits hat uns um etwa fünf Sekunden zurückgeworfen, als wir an einem Abzweig zu spät gebremst haben und zu weit herausgerutscht sind. Abgesehen davon konnten wir heute nicht mehr ausrichten. Aufgeben gilt aber keinesfalls: Morgen werden wir noch einmal alles in die Waagschale werfen. Wir wollen gewinnen, auch wenn es schwer wird."

Jost Capito (Volkswagen Motorsport-Direktor): "Keine Frage: Alle drei Volkswagen-Crews haben heute das Maximum gegeben, um weiter im Kampf um Sieg und Platzierungen eine gute Ausgangslage zu haben. Die Route zu eröffnen, war einmal mehr alles andere als ein Vorteil. Leider können sich Sebastien, Jari-Matti und vor allem Andreas für ihre couragierten Leistungen unter diesen Bedingungen nicht belohnen. Sie werden allerdings morgen auf den abschließenden 60 Kilometern noch einmal attackieren. Ott und Raigo zeigen eine tolle Leistung und führen die Rallye Polen zurecht an. Sie sollten aber auch wissen: Wir haben den Sieg bei der Rallye Polen noch nicht abgeschrieben."