WRC Rallye Monte-Carlo 2025: Desaster für Neuville und Co. auf fünfter WP

Thierry Neuville hat seine Siegchance bei der Rallye Monte-Carlo am Freitagmorgen mit einem Abflug verspielt - Wilder Ausritt auch von Tänak, Elfyn Evans führt

(Motorsport-Total.com) - Rückschlag für Titelverteidiger Thierry Neuville (Hyundai) bei der Rallye Monte-Carlo, dem Saisonauftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025. Bei einem Unfall auf der fünften Wertungsprüfung beschädigte sich der Belgier die Hinterradaufhängung seines Autos und hat keine Chance mehr auf den Sieg.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville

Thierry Neuville hat bei der Rallye Monte-Carlo keine Siegchance mehr Zoom

Etwa auf halber Strecke der Prüfung "La Breole/Selonnet 1" verbremste sich Neuville, der zu diesem Zeitpunkt auf Gesamtrang zwei lag, vor einer scharfen Rechtskurve, rutschte von der Strecke und schlug seitlich in die Böschung ein. Dabei brach die linke Hinterradaufhängung seines Hyundai.

Neuville setzte die Wertungsprüfung zwar mit gebrochenem Hinterrad fort und erreichte das Ziel. Ob er die Fahrt in den Service fortsetzen kann, ist jedoch fraglich, da das Auto vier funktionsfähige Räder haben muss, um auf öffentlichen Straßen fahren zu dürfen. Update 14:00 Uhr: Nach einer behelfsmäßigen Reparatur gelang Neuville die Rückfahrt in den Servicepark.

Auch Ott Tänak demoliert seinen Hyundai

"Ich denke, wir haben den Preis dafür bezahlt, dass wir wenig Erfahrung mit diesen Reifen bei trockenen Bedingungen hatten", sagte Neuville gegenüber Rally.TV mit Blick auf die neuen Hankook-Pneus. "Der Reifen fühlte sich recht stabil an, aber dann habe ich ihn beim Anbremsen verloren, den Graben gesehen und bin mit dem Heck eingeschlagen."

Neuville war nicht der einzige Fahrer, der auf der fünften Wertungsprüfung von der Strecke abkam. Auch sein Teamkollege Ott Tänak rutschte durch einen Graben und in einige Büsche, wobei sein Hyundai stark demoliert wurde - unter anderem rissen Kofferraumdeckel und Heckflügel ab.

Tänak verlor jedoch nur 17 Sekunden und setzte seine Fahrt fort. Auch Sebastien Ogier (Toyota) machte einen kurzen Abstecher in den Straßengraben, der in seinem Fall glimpflich ausging.

Schwierige Reifenwahl am Freitagmorgen

Elfyn Evans (Toyota) blieb von solchen Problemen weitgehend verschont und führt die Rallye nach sechs von 18 Wertungsprüfungen an. An der Spitze der Gesamtwertung geht es allerdings eng zu. Evans liegt nur 1,5 Sekunden vor Ogier. Dritter ist Adrian Fourmaux (Hyundai, +6,2 Sekunden), der auf der fünften Wertungsprüfung mit Abstand der Schnellste war.

Da vor allem für die zweite Wertungsprüfung des Tages eisige Straßenverhältnisse erwartet wurden, setzten fast alle Rally1-Piloten überwiegend auf Winterreifen mit Spikes. Eine Ausnahme bildete Gregoire Munster (Ford), der nur zwei Spikereifen wählte. Das zahlte sich für den Luxemburger auf der Wertungsprüfung "Saint-Maurice/Aubessagne" zu Beginn des Tages aus.

Auf nur trockenem bis nassem Asphalt fuhr Munster die zweitbeste Zeit. Nur Kalle Rovanperä (Toyota) war um genau 1,5 Sekunden schneller. Auch bei der fünften WP lag Munster lange auf Bestzeit-Kurs, verlor dann aber im rutschigen Schlussabschnitt Zeit. Eine beeindruckende Leistung zeigte auch WRC2-Pilot Oliver Solberg (Toyota), der nur 5,9 Sekunden hinter Rovanperä die viertschnellste Zeit fuhr. Evans nahm Neuville 2,8 Sekunden ab und übernahm damit die Führung in der Gesamtwertung.

Vierte Prüfung muss abgesagt werden

Der Start der folgenden Prüfung "Saint-Leger-les-Melezes/La Batie-Neuve" musste zunächst verschoben werden, da sich Zuschauer an unsicheren Stellen aufhielten. Da die Organisatoren das Problem nicht rechtzeitig lösen konnten, musste die Prüfung aus Sicherheitsgründen abgesagt werden.

Am Freitagnachmittag werden bei der Rallye Monte-Carlo die drei Prüfungen des Vormittags noch einmal gefahren.

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