WRC Rallye Italien 2025: Sebastien Ogier entreißt Hyundai die Führung

Hyundai bestimmt am Freitag lange das Geschehen an der Spitze der Rallye Italien, doch am Ende erobert Sebastien Ogier die Führung - Debakel für M-Sport

(Motorsport-Total.com) - Toyota-Pilot Sebastien Ogier führt die Rallye Italien auf Sardinien, den sechsten Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2025, nach dem Freitag an. Danach hatte es allerdings lange nicht ausgesehen, denn über weite Strecken lagen Hyundai-Fahrer an der Spitze. Zeitweilig lagen Adrien Fourmaux, Ott Tänak und Thierry Neuville sogar geschlossen auf den Plätzen eins bis drei.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier geht als Führender in den Samstag Zoom

Doch nachdem Neuville bei der fünften Wertungsprüfung nach einem Unfall ausschied und Fourmaux und Tänak bei der sechsten Prüfung zum Abschluss des Tages entscheidende Sekunden verloren, eroberte Ogier Position eins. Der achtmalige Weltmeister geht mit einem Vorsprung von 2,1 Sekunden auf Fourmaux in den Samstag, Tänak belegt mit 7,3 Sekunden Rückstand Rang drei.

Auf den Plätzen vier bis sieben folgen mit Sami Pajari, Kalle Rovanperä, dem WM-Führenden Elfyn Evans und Takamoto Katsuta vier Toyota-Piloten. Achter ist Nikolai Gryasin (Skoda), der zugleich die WRC2-Wertung anführt. Mit Emil Lindholm (Skoda) und Oliver Solberg (Toyota) komplettieren zwei weitere Fahrer aus der WRC2 die Top 10.

Nachdem Ogier zu Beginn des Tages die erste Prüfung gewonnen hatte, übernahm anschließend Hyundai das Kommando. Neuville und Fourmaux wechselten sich zunächst an der Spitze ab, ehe ab der fünften Prüfung das Pendel in Richtung Toyota schwang.

Thierry Neuville

Thierry Neuville hat nach seinem Ausfall keine Siegchance mehr Zoom

Zunächst schied Neuville aus. Nach einem Sprung schlug er mit seinem Auto an einer Mauer an und beschädigte dabei die linke Hinterradaufhängung. Eine Weiterfahrt war unmöglich. Bei der sechsten Prüfung waren Fourmaux und Tänak dann 6,7 beziehungsweise 10,7 Sekunden langsamer als Ogier und gaben die Führung damit aus der Hand.

Dieselbe Wertungsprüfung wie Neuville wurde auch Takamoto Katsuta (Toyota) zum Verhängnis. Der Japaner überschlug sich. Zuschauer drehten den GR Yaris wieder auf die Räder, nach kurzer Überprüfung setzte Katsuta die Fahrt mit dem demolierten Boliden fort. Bis ins Ziel des Tages verlor er aber gut zweieinhalb Minuten.

Komplettes Debakel für M-Sport

Für M-Sport entwickelte sich die Rallye Italien früh zu einem Alptraum: Gleich drei Ford Puma Rally1-Fahrzeuge fielen auf der zweiten Wertungsprüfung aus - ein bitterer Rückschlag für die Mannschaft von Teamchef Richard Millener.

Auf der schnellen und engen Prüfung erwischte es zunächst Gregoire Munster und Josh McErlean, die jeweils mit einem Felsen kollidierten. Munster zerstörte dabei die rechte, McErlean die linke Hinterradaufhängung seines Wagens - in beiden Fällen war an eine Weiterfahrt nicht zu denken.

Noch dramatischer verlief der Unfall von Teamkollege Martins Sesks: Nach einem Sprung verlor der Lette die Kontrolle über sein Fahrzeug, das sich bei hoher Geschwindigkeit überschlug. Sesks und Beifahrer Renars Francis blieben glücklicherweise unverletzt.

"Ich würde nicht sagen, dass es schlimm war, aber es ist einfach enttäuschend", erklärte Teamchef Millener. "Es ist nicht unerwartet - die Jungs wollen sich weiterentwickeln. Manchmal muss man einen solchen Rückschlag erleben, um daraus zu lernen. Sie wussten, dass sie das so nicht machen dürfen, aber jetzt ist es passiert und sie werden daraus lernen."

Zwei der drei Fahrzeuge könnten nach Einschätzung von Millener am Samstag wieder starten: "Ich denke, zwei der drei [Autos] könnten in Ordnung sein. Bei Martins bin ich ehrlich gesagt nicht sehr zuversichtlich - da sind viele teure Teile beschädigt worden. Und bei dem brutalen Kalender mit Rallyes im Zwei-Wochen-Takt muss man wirtschaftlich denken."

Ein sofortiger Wiederaufbau für den Restart wäre teuer - und nicht unbedingt sinnvoll: "Wir könnten viel Geld ausgeben, um zurückzukehren, aber was würden wir erreichen, wenn wir dann zwei Tage als Erste auf die Strecke müssen? Da gibt es nicht viel zu gewinnen. Außerdem müssten wir alle Reparaturen, die wir hier machen, später in Großbritannien noch einmal machen, um sicherzugehen, dass alles perfekt ist."

Ob M-Sport am Samstag wieder mit zwei Autos ins Rennen geht, soll nach einer technischen Prüfung vor Ort entschieden werden. Klar ist aber: Die Hoffnungen auf ein starkes Teamergebnis in Portugal haben sich früh zerschlagen.

Am Samstag stehen bei der Rallye Italien zwei Schleifen a drei Wertungsprüfungen über eine Distanz von insgesamt 121,6 Kilometern auf dem Programm.

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