• 01.10.2016 19:15

WRC Rallye Frankreich: Auf Pole für die Powerstage

Obwohl er am Samstagnachmittag bei der Rallye Frankreich Tempo herausnahm, geht Sebastien Ogier mit einer deutlichen Führung in die Schlussetappe

(Motorsport-Total.com) - Auch der Regen konnte Sebastien Ogier bei der Rallye Frankreich nicht stoppen. Genauer gesagt: aufhörender Regen. "Pünktlich zum Start der letzten Wertungsprüfung kam die Sonne wieder heraus", erzählt der Volkswagen-Pilot, der als Erster auf die Strecke ging. "Dadurch musste ich noch weitgehend auf feuchter Fahrbahn fahren." Die später startenden Konkurrenten profitierten dagegen von der abtrocknenden Straße, die gleichzeitig immer griffiger wurde.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier behauptete die Führung bei der Rallye Frankreich Zoom

Prompt fuhr der als Vierter sechs Minuten nach Ogier losfahrende Thierry Neuville (Hyundai) die Bestzeit und verkürzte den Abstand zu Ogier auf 46,5 Sekunden. "Nichts, was mich nervös machen sollte", winkt Ogier ab, den nur noch zwei Wertungsprüfungen vom vierten Saisonsieg trennen. Zur Sicherheit war der Franzose außerdem mit zwei Ersatzrädern zur zweiten Schleife am Samstagnachmittag ausgerückt, während die Verfolger durchweg aus Gewichtsgründen nur einen Reservereifen einpackten.

Mit der Bestzeit nahm Neuville allerdings Andreas Mikkelsen die Hoffnung, doch noch den zweiten Rang zu erobern. "22 Sekunden Rückstand sind mehr, als ich am Sonntag aufholen könnte", sagt der Volkswagen-Pilot aus Norwegen und rechnet vor: "Zwischen dem zweiten und dritten Platz sind nur drei Punkte Unterschied. Ich wäre ganz schön blöd, irgendein Risiko einzugehen und die 15 WM-Zähler für Rang drei zu riskieren." Schließlich kämpfen die außerhalb des Cockpits gut befreundeten Youngster auch um den Titel des Vize-Weltmeisters. Und hier hat Mikkelsen derzeit mit 110 zu 94 Punkten die Nase vorne.

Auch für Jari-Matti Latvala brachte der Nachmittag keine Besserung der Lage. "Ich habe jetzt zwar neue Bremsbeläge, aber immer noch kein optimales Gefühl für die Bremse", gibt der Finne zu. Der Vorjahressieger ist mit mehr als 30 Sekunden Rückstand auf Mikkelsen am Ende der zweiten Etappe nur Vierter. "Seit der Rallye Spanien 2009 bin ich nicht mehr so schlecht auf Asphalt gefahren", analysiert er selbstkritisch. "Für mich geht es wirklich nur noch darum, ins Ziel zu kommen." Immerhin droht ihm von Craig Breen (Citroen) keine allzu große Gefahr, der Ire hat fast 24 Sekunden Rückstand.

Der Rallye Frankreich geht am Sonntag mit nur zwei Prüfungen auf die Zielgerade. Wie üblich, werden für die letzte, die sogenannte Powerstage, zusätzliche WM-Punkte vergeben. "Für die Powerstage", blickt der Führende Ogier voraus, "habe ich mir schon mal die Pole-Position gesichert."