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WP4-5: Viele Ausfälle in Argentinien, Latvala führt
Jari-Matti Latvala führt in Argentinien vor seinem Volkswagen-Teamkollegen Sebastien Ogier - Reihenweise bleiben die Fahrer stehen
(Motorsport-Total.com) - Argentinien ist für Mensch und Material eine der härtesten Rallyes im Kalender. Das zeigte sich auch gleich im Laufe des Freitags. Reihenweise blieben die Fahrer mit Problemen stehen. Es standen zwar nur zwei Prüfungen, die zweimal absolviert wurden, auf dem Programm, doch mit 27 beziehungsweise 52 Kilometern hatten es die beiden Strecken in sich. An der Spitze des Feldes gab Volkswagen das Tempo vor. Sebastien Ogier gewann WP2, doch in WP3 übernahm sein Teamkollege Jari-Matti Latvala mit der Bestzeit die Führung.
© xpbimages.com
Jari-Matti Latvala war am Freitag schneller als Weltmeister Sebastien Ogier Zoom
Die Nachmittagsschleife startete Ogier wieder mit der schnellsten Zeit und eroberte Platz eins zurück. In der abschließenden "Ascochinga"-Prüfung war Latvala aber um 18,2 Sekunden schneller und holte sich so die Gesamtführung zurück. "Ich hatte ein sehr gutes Gefühl und es war sehr schön zu fahren", strahlt der Finne. "Alles lief auch nach Plan. Malcolm Wilson hat mir immer gesagt, dass ich es genießen muss. Er hatte absolut recht."
Latvalas Vorsprung auf Ogier beträgt nach Tag eins 17,7 Sekunden. Der Weltmeister musste am Freitag als Erster starten und so teilweise den "Straßenfeger" spielen. Im Ziel von WP5 fehlte die hintere Stoßstange des Polo R WRC. Zudem überprüfte Ogier die Reifen. "Mein Hinterreifen hat sich stark bewegt", nennt der Franzose den Grund dafür. "Der Grip war schrecklich. Ich erwarte, dass ich viel Zeit verliere." Das war schließlich auch der Fall.
Die erste lange Etappe war von vielen Ausfällen geprägt. Nur sechs WRC-Boliden überstanden den Tag. Lange sah es nach einer Dreifach-Führung für Volkswagen aus. In WP3 hatte Andreas Mikkelsen Schwierigkeiten mit der Servolenkung. Schließlich blieb der Norweger in WP5 mit einem technischen Problem stehen. Sein Polo wurde per Abschleppwagen zurück in den Service-Park gebracht. Am Samstag wird Mikkelsen nach Rallye2-Reglement wieder starten. Bis zu seinem Ausfall hielt er Rang drei.
© Citroen Racing
Kris Meeke wurde durch die zahlreichen Ausfälle auf Rang drei gespült Zoom
Die anderen Teams mussten am Freitag größere Verluste als Volkswagen hinnehmen. Hyundai-Werksfahrer Dani Sordo hatte schon am Vormittag Probleme mit dem Turbo seines i20 WRC und verlor viele Minuten. In WP5 blieb sein Bolide endgültig stehen. Auch Thierry Neuville musste seinen Hyundai in der "Ascochinga"-Prüfung am Straßenrand abstellen. Im Lager von M-Sport musste Routinier Mikko Hirvonen die Segel streichen. Der Finne schied schon in WP2 nach sieben Kilometer durch Unfall aus.
Auch Citroen-Werksfahrer Mads Östberg musste in WP2 nach einem Unfall aufgeben. Beide werden am Samstag nach Rallye2-Reglement wieder an den Start gehen. Die zahlreichen Ausfälle dünnten das WRC-Feld stark aus. Das spülte Kris Meeke, der keinerlei Probleme hatte, auf den dritten Platz nach vor. "Es war eine fantastische Prüfung, ich habe es genossen", sagt der Citroen-Werksfahrer nach WP5.
"Als ich die Nachricht hörte, dass Andreas und Thierry stehengeblieben sind, ging ich es ruhiger an. Ich habe mich für die weichen Reifen entscheiden und habe sie gut über die Distanz gebracht." Meekes Rückstand auf Latvala beträgt 1:07 Minuten. Auch M-Sport-Youngster Elfyn Evans hielt sich aus allen Schwierigkeiten heraus und wurde mit Platz vier belohnt. "Fehler können passieren, wenn man mit hohem Tempo fährt. Es ist eine harte Rallye, das darf man nicht vergessen."
© M-Sport/McKlein
Robert Kubica hielt sich aus allen Problemen heraus und kam sicher über die Distanz Zoom
"Natürlich war es auch für mich schwierig, aber ich fahre langsam und lerne die Prüfungen", verfolgt Evans die Vorgaben von Malcolm Wilson. Als Fünfter übernachtet Robert Kubica (Ford), der ebenfalls schadlos durch die Prüfungen gekommen ist. "Es war ein guter Tag, aber es war für mich nicht einfach", bemerkt der Pole. "In den engen Abschnitten musste ich früh bremsen, um die Kurven zu schaffen."
"Ich kenne meine körperlichen Einschränkungen und muss damit klarkommen. In den engen Kurven muss ich mit einer Hand lenken, weil ich mit der anderen Hand die Handbremse betätigen muss. So ist es eben. Es war aber ein sehr guter Tag für mich." Ford-Privatier Martin Prokop hält Rang sechs. Mehr WRC-Boliden waren am Freitagabend nicht mehr im Wettbewerb. Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta RRC) führt als Siebter die WRC2-Wertung an. Am Samstag wartet auf die Rallye-Asse der längste Tag der Rallye.